Josef Staud, akad. Bildhauer (1903−1980)
Am 26.11.1903 wurde er als Sohn des Bauern Lorenz Staud in Mühlen Gemeinde Steinach a.Br. geboren. Nach der Volksschule besuchte er die Kunstgewerbeschule in Innsbruck. Nach mehreren Unterbrechungen in denen er am elterlichen Hof arbeitete, konnte er 1941 das Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München erfolgreich abschließen. (Prof.Knecht, Henselmann, Killer), In dieser Zeit lernte er seine Gattin Elisabeth geb.Ostermann kennen.
Die Kriegsjahre durchbrachte er an der Ostfront.Gefangenschaft.1946 kehrte er zu seiner Familie zurück.1955 konnte das Eigenheim in Mils bezogen werden. Staud war ein sehr frommer, zurückgezogen lebender Künstler. Skulpturen waren seine Stärke. Naturstein und Eiche seine bevorzugten Materialien. Beim Betrachten der Werke hat man das Gefühl, jeder Hieb, jeder Schnitt sitzt, es gab keine Nacharbeiten, einfach gekonnt, wie überhaupt die Proportionen verblüffen.
Das Spiegelbild seines Charakters sind die Krippen. Einfach, klein, auf alles überflüssige verzichtend. Nur die traditionellen Figuren beinhaltend. Die fünf Hauptfiguren im inneren Kreis, als Beiwerk eventuell noch eine einfache Gloriole oder Stern, ein Schaf, ein Baum, eingepackt im schlichten Rahmen.
Die von der Familie am meisten verehrte Krippe ist jene, die der Vater aus der Gefangenschaft mitbrachte und erst später faßte. Seine berühmteste Krippe ist wohl die, die er für Bischof Dr. Rusch anfertigte. Sie steht heute noch in der bischöflichen Residenz am Domplatz in Innsbruck. Der Kirchenfürst ließ davon sogar persönliche Weihnachtskarte machen. Das Modell in Terracotta steht in Mils.
Ausdrucksstark sind seine Geburtsgruppen, wie z.B.jene im St. Josef Institut in Mils, die jedes Jahr hochverehrt zur Weihnachtszeit aufgestellt wird.
Mit Staud lebte ein großer Künstler in Mils.
Dieses Foto, aufgenommen 1977 anlässlich der Erstellung des Milser Kunstkatasters zeigt den Meister an einer 2,20m hohen Geburtsgruppe in Eiche arbeitend.
Nicht alltäglich in Einfachheit und Ausführung sind auch die Plastiken, die Staud für die Kirche des Priesterseminars in Hötting angefertigt hat. Kreuzwegstationen in Terracotta, sowie die Gruppen für beide Seitenaltäre, Nährvater Josef mit dem Jesusknaben und die beiden Apostelfürsten. Ebenfalls in Terracotta und mit grüner Erde gefaßt (patiniert) überlebensgroß.
Quelle: Herbert Zimmermann, Kunterbuntes aus Mils
Siehe ausführliche Würdigung zum 25. Todestag.