»Zusammenhalt ist großartig«
Dr. Peter Hanser — Bürgermeister
Liebe Milserinnen und Milser!
Mils hat einen Standortvorteil gegenüber vielen anderen Tiroler Gemeinden: Es gibt keine Lawinengefahr und keine Muren oder sonstigen Elementargefahren. Es führt kaum ein Durchzugsverkehr durch unser Dorf und die Sonne scheint das ganze Jahr über. Aber vom Coronavirus wurde auch unser Dorf nicht verschont. In einer Krisensituation, wie wir sie zurzeit erleben, ist die Kommunikation zwischen Gemeinde und den zuständigen Abteilungen in der Bezirkshauptmannschaft und im Land besonders wichtig.
Zum ersten Mal habe ich es als Bürgermeister erlebt, dass unsere Verwaltung auf Landes- und Bezirksebene auch für eine Katastrophensituation bestens gewappnet ist. In zahlreichen E‑Mails werden uns täglich neue Verordnungen und Anweisungen übermittelt. So haben wir auch zeitgerecht alle Veranlassungen treffen können, um die Kinderbetreuung und die unterschiedlichen Aufgaben der Gemeindeverwaltung zu organisieren. Es wurden die bereits fixierten Termine der Gremien abgesagt und sowohl im Gemeindeamt wie auch in allen Einrichtungen der Kinderbetreuung wurde auf einen Notbetrieb umgestellt, alle wesentlichen Informationen waren kurzfristig auf der Homepage der Gemeinde zu finden.
An dieser Stelle möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde danken, sie alle haben ausgezeichnete Arbeit geleistet. Insbesondere auch unseren freundlichen Damen in der Postgeschäftsstelle, sie können ihre Arbeit nicht im Homeoffice verrichten.
Aber auch die Eltern der Kinder haben großes Verständnis für die bisher unbekannte Situation gezeigt und sich an alle Anweisungen der Leiterinnen und der Gemeinde gehalten. Der Zusammenhalt im Dorf und die Bereitschaft anderen zu helfen ist in dieser schwierigen Zeit ganz großartig, dafür herzlichen Dank.
Stellungnahme aller im Gemeinderat vertretenen Fraktionen:
Gemeinsam sind wir stark
An dieser Stelle können unsere Leserinnen und Leser in anderen Monaten die Standpunkte der Vertreterinnen und Vertreter aller Gemeinderatsfraktionen lesen. Zu politischen Themen wird eine Diskussion geführt. Die Ideen und Meinungen der einzelnen Gruppierungen werden dargelegt. Die Dorfzeitung MEIN MILS soll allen Fraktionen die Möglichkeit geben, öffentlich von ihrer Arbeit zu berichten oder das eine oder andere Mal auch Opposition zu betreiben.
In der Aprilausgabe 2020 ist alles anders. Alle sechs Fraktionen haben sich zusammengetan, um in dieser besonderen Zeit zu zeigen, dass wir zusammenstehen.
An diesen Werten, die die Gemeinde ausmacht, ändert sich auch in Zeiten von Corona nichts. Klar, das Vereins- und Gemeinschaftsleben ist zum Zeitpunkt, als dieser gemeinsame Standpunkt geschrieben wurde, auf Null heruntergefahren. Dennoch erleben wir im Ort viel Solidarität. Die Nachbarschaftshilfe funktioniert, Menschen rufen sich über den Gartenzaun hinweg freundliche Worte zu, die Bereitschaft zusammenzustehen ist überall spürbar.
Diese Zeilen sollen kein Verharmlosen der aktuellen Ereignisse sein. Vor allem die älteren Milserinnen und Milser werden sich noch an große Herausforderungen in ihrer Kindheit erinnern. Da gab es neben allerlei Krankheiten auch noch die absolute Not auf vielen Ebenen. Auch hier wurde durch das Zusammenstehen die Kehrtwende hin zur guten Zukunft geschaffen, auf der alle Generationen aufbauen konn¬ten und die wir jetzt viele Jahrzehnte genossen haben. Mils lebt auch deshalb so gut, weil es starke Unternehmerinnen und Unternehmer mit engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gibt. Die erleben extra Herausforderungen, sollen aber versichert sein, dass sie nicht allein gelassen werden. Gemeinde, Land Tirol und der Bund werden gemeinsam zum Wohl der Unternehmen und der vielen Dienstnehmerinnen Lösungen finden.
Bürgermeister Peter Hanser hat in seinem Vorwort schon von den Stärken unserer Gemeinde gesprochen. Wir vertrauen darauf, dass sich die Menschen im Ort auf ihren gesunden Hausverstand verlas¬sen — auch wenn sich die Meldungen in den Medien immer wieder überholen und verändern.
Wir appellieren ans Zusammenhalten und bitten alle mitzutun und daran zu glauben: Gemeinsam sind wir stark.
siehe auch: Das Corona-Virus wütet
Quelle: Mein Mils, April 2020.