(ok) Hans Posch erblickte am 23.7.1920 in Bad Wörishofen, dem Wirkungsort von Pfarrer Sebastian Kneipp, das Licht der Welt, als seine Eltern dort eine Kur machten. Schon bald übersiedelten seine Eltern und drei Brüder von Innsbruck nach Bozen, wo der Vater bei der dortigen Niederlassung der Tyrolia-Verlagsanstalt als Auslandsösterreicher tätig war. Nach dem Besuch der Volks-und Hauptschule absolvierte Hans Posch die Handelsschule in Bregenz-Mehrerau. Bereits mit 17 Jahren führte er in Bozen die erste Jungschargruppe. Bald nach Ausbruch des 2. Weltkrieges musste er zur Deutschen Wehrmacht einrücken und diente in dieser vier Jahre lang bis zum Kriegsende. Dabei kam ihm die Kenntnis der italienischen Sprache zugute, sodass er als Nachrichten-Dolmetscher eingeteilt war. In dieser Eigenschaft nahm er auch am legendären Afrikakorps von General Feldmarschall Rommel teil. In Italien geriet Hans Posch in amerikanische Gefangenschaft, die ein halbes Jahr dauerte. Dort hatte er nichts zum Lesen außer einer Bibel, die seine geistige Kost war. Verschiedene Gedanken schrieb er sich auf Pappkartons oder Klopapier. So führte ihn die Gefangenschaft zur Frohen Botschaft des Neuen Testaments.
Von der Gefangenschaft kehrte Hans Posch nach Tirol zurück, und zwar nach Hall, wo sich seine Eltern inzwischen niedergelassen hatten. Er war dann Heimleiter im Schüler- und Lehrlingsheim der Diözese Innsbruck Mentelberg und entschloss sich die Matura nach einem dreijährigen Lehrgang in Schlierbach in Oberösterreich 1951 nachzumachen. In diesem Heim betreute er als älterer Schüler einen jüngeren namens Kurt Krenn, den späteren Bischof von St.Pölten. Zurückgekehrt nach Tirol war er in der Katholischen Arbeiterjugend an führender Stelle tätig, wo sein Nachfolger ein gewisser Hermann Gmeiner, der spätere Begründer der SOS-Kinderdörfer, wurde. Nach vier Jahren Theologiestudium wurde Hans Posch 1956 durch Paulus Rusch zum Priester geweiht, war dann drei Jahre Präfekt im Bischöflichen Gymnasium Paulinum in Schwaz, wo er durch seine modernen und fortschrittlichen Ideen auffiel und in einigem die Gedanken des Konzils vorwegnahm. Von 1959 bis 1962 unterstützte er den Pfarrer von Landeck bei der Jugendarbeit und versah dann 33 Jahre als Pfarrer die Seelsorge in Arzl bei Innsbruck. Seine Brüder Benedikt und Pepi traten in die Fußstapfen des Vaters und waren im Verlagswesen tätig. Benedikt war 40 Jahre lang Chefredakteur der Wochenzeitung Präsent (jetzt Furche), ein Produkt des Tyrolia-Verlages, und Pepi bei der Athesia, der Tyrolia-Schwester in Südtirol.
Seit 15 Jahren ist Hans Posch bei uns in Mils Inhaber des Frühmessbenefizium, bezeichnet sich selbst aber lieber als „Abendmesser“. Trotz seines hohen Alters feiert er immer wieder den Abendgottesdienst am Sonntag und versteht es mit seinen zeitbezogenen Predigten und mit seiner feinen Art die Zuhörer zu fesseln. Sein „Markenzeichen“ ist es auch, dass er sich nach der Messe immer vor dem gläubigen „Gottesvolk“ höflich verbeugt. Zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zählen Bücherlesen und Bilder malen. Er hat schon bei einigen Ausstellung seine Kunstwerke präsentiert und wird auch heuer etliche Bilder in Mils ausstellen. Früher war sein Lieblingssport das Schwimmen, von dem ihm jetzt allerdings der Arzt abgeraten hat. Seit 1982 führt die verwitwete Elvira Wallner den Haushalt unseres Jubilars zu seiner vollsten Zufriedenheit. Durch ihn abgeleitet hat auch sie zu Pinsel und Farbe gegriffen und malt inzwischen vorzügliche Bilder.
Wir wünschen unserem Jubilar, den wir am Herz-Jesu-Sonntag offiziell zusammen mit unserem Pfarrer Andreas Hoppichler zu dessen 75. Geburtstag feiern wollen, das Allerbeste, Gottes Segen und beste Gesundheit.
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