Die Lourdeskapelle im Unterdorf

Die­se Kapel­le steht am öst­li­chen Dorf­rand im Unter­dorf. Frü­her war sie eine ein­fa­che Feld­ka­pel­le im neu­go­ti­schen sehr ein­fa­chen Stil erbaut.

Im vori­gen Jahr­hun­dert hat Peter Tschugg (beim Tschugg Haus Nr. 1) ein Gelöb­nis abge­legt, das ein Ver­spre­chen auf Reno­vie­rung die­ser Kapel­le beinhal­te­te, falls sei­ne Toch­ter nach mehr als ein­jäh­ri­ger Krank­heit wie­der gene­se. Das Mäd­chen wur­de wie­der gesund und Peter Tschugg lös­te sein Ver­spre­chen ein. Er wan­del­te die Feld­ka­pel­le  in eine Lour­deska­pel­le um, restau­rier­te sie und ver­sah die­se expro­pri­is mit einem Bild.

Die­se neu­ge­stal­te­te Kapel­le wur­de am 20. Mai 1894 vom Mil­ser Pfar­rer, Anton Förg, neu ein­ge­seg­net und geweiht.

Die Lourdeskapelle im Unterdorf

Die Fami­lie Tschugg betreu­te die­se Kapel­le über einen sehr lan­gen Zeit­raum, als wäre es eine Hauskapelle.

Die Lour­deska­pel­le wur­de von der Bevöl­ke­rung bereit­wil­lig ange­nom­men. Durch vie­le Jahr­zehn­te war sie der Umkehr­punkt bei Pro­zes­sio­nen. Bitt­gän­ge wur­den zu ihr abge­hal­ten. Vor dem ers­ten Welt­krieg bestand gera­de­zu eine Kon­kur­renz zwi­schen der Kapel­le und dem Auf­fin­dungs­bild­stöckl. Für Schul­klas­sen war es eine will­kom­me­ne Abwechs­lung betend hin­aus­zu­zie­hen. Obwohl vom Pfar­rer ger­ne gese­hen, war die Schul­be­hör­de dage­gen und man muß­te in Zukunft dar­auf verzichten.

In der Zwi­schen­zeit wur­de die Kapel­le eini­ge­ma­le frisch geweißt. Die Bäu­me davor sind mäch­tig gewach­sen. In den letz­ten Jahr­zehn­ten küm­mert sich Josef Pid­ner und sei­ne Fami­lie um die Kapel­le. Nicht nur äußer­lich in bes­ter Ord­nung son­dern auch mit Blu­men geschmückt prä­sen­tiert sich die­se Kapel­le in bes­tem Zustand. Dank dafür gilt der gan­zen Fami­lie Pidner.

Obwohl das Inne­re der Grot­ten­ka­pel­le in gewoll­ter Ein­fach­heit gehal­ten wird, fühlt man sich wohl und geborgen.

In der Kapel­le ist in die Nord­wand ein guß­ei­ser­ner Opfer­stock eingelassen.Am unte­ren Ende des ca.1m hohen Opfer­sto­ckes ist eine Apli­ke ange­bracht mit der Inschrift „Franz Mayr, Bru­neck Tirol“. Im Ober­teil ist eine ova­le Kar­tu­sche aus­ge­nom­men, die heu­te aller­dings leer ist. Der Mit­tel­teil – Türe mit Schloß gibt eine Dar­stel­lung, die Hl. Eli­sa­beth Brot rei­chend, wieder.

Scha­de daß in der Kapel­le die Figur der Ber­na­dette fehlt, viel­leicht fin­det sich ein Gönner.

Sie­he auch: Kapel­len und Bildstöcke

Josef Wald­ner 14.9.2014

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