Die Besiedlung von Mils – erste urkundliche Erwähnung

Nicht die His­to­ri­ker und nicht die Archäo­lo­gen, wie man mei­nen möch­te, geben uns die ers­ten Hin­wei­se auf die Bevöl­ke­rung, son­dern die Sprachforscher.
Die moder­ne Orts­na­men und Flur­na­men­for­schung ist rela­tiv noch sehr jung, erst vor eini­gen Jahr­zehn­ten wur­de damit inten­siv begonnen.Prof.Dr.Finsterwalder ent­wi­ckel­te und bau­te die­se Spar­te aus. Die Ergeb­nis­se sind teil­wei­se verblüffend.

Um über die ers­te Zeit der Besie­de­lung in Mils eine Aus­sa­ge zu machen, soll­te man das gan­ze Tirol in Betracht ziehen.
So wur­den z.B.in unse­rer Nach­bar­ge­mein­de Vol­ders, im Him­mel­reich, Urnen­grä­ber aus der Hall­statt A und B Peri­ode gefun­den. Dar­aus ergibt sich eine Besie­de­lung zwi­schen 1000 und 650 vor Chris­ti Geburt.

Es ist anzu­neh­men, daß das mitt­le­re Inn­tal durch die Kel­ten rela­tiv stark besie­delt wur­de. Hat­te man frü­her von den Kel­ten als indo­ger­ma­ni­sches Volk gespro­chen, so wird die­ser Abstam­mungs­be­griff erfah­rungs­ge­mäß auf indo­eu­ro­pä­isch aus­ge­dehnt. Somit wur­den die sla­wi­schen Grup­pen mit ein­be­zo­gen. Die Sprach­wis­sen­schaft spricht vom Stam­me der Breo­nen, oder Breuni, oder Breo­ni, der unser Gebiet besie­delt hat, wäh­rend z.B.im Ober­inn­tal die Genau­en, oder Genau­ni gelebt haben sollen.

Mils, das von Mull­es abge­lei­tet wur­de ist typisch kel­ti­schen Ursprungs. Boden­fun­de, die die­se Aus­sa­ge unter­mau­ern feh­len aller­dings ( noch ).Sicher wäre im Orts­kern, oder im ältes­ten Kul­tur­ge­biet, also nächst der Kir­che, bei hän­di­schen Gra­bun­gen etwas zu finden.

Um ca.15 nach Chris­ti Geburt dran­gen die römi­schen Legio­nen unter den bei­den Heer­füh­rern Tibe­ri­us und Dru­sus, Stief­söh­ne des ers­ten römi­schen Kai­sers Augus­tus über den Bren­ner kom­mend, in unser Land ein.Der Wider­stand der ein­hei­mi­schen Bevöl­ke­rung dürf­te nicht all­zu groß gewe­sen sein, denn bei einer sehr aggres­si­ven Ver­tei­di­gung wäre das kel­ti­sche Sprach­gut mit der kel­ti­schen Bevöl­ke­rung untergegangen.So aber ist anzu­neh­men, daß sich Kel­ten und Roma­nen nicht all­zu sehr im Wege standen.Die Kel­ten bevor­zug­ten, wie die Roma­nen,  auch die Lage des Mittelgebirges.So gese­hen wäre Mils als bevor­zug­ter Sied­lungs­ort anzu­se­hen. Im Nor­den der schüt­zen­de Wald, im Süden der tren­nen­de Fluß. Aus der Zeit der roma­ni­schen Besie­de­lung sind im Inn­tal vie­le sprach­li­che Relik­te erhal­ten. Auch in Mils wei­sen eini­ge Flur­na­men auf die­se Epo­che zurück.z.B.Planitz das aus dem roma­ni­schen pla­ni­cia = Ebe­ne abge­lei­tet wur­de. Münz- und Boden­fun­de aus die­ser Zeit wur­den zwar hie und da beschrie­ben, hal­ten aber wegen der unprä­zi­sen Anga­ben kei­ner Nach­prü­fung stand.

Nach dem Unter­gang des west­rö­mi­schen Rei­ches kamen die Baju­wa­ren in unser Land gezo­gen. Über den See­fel­der Sat­tel und über Kuf­stein durch das Inn­tal auf­wärts. Hier ist auch wie­der eher eine fried­li­che Land­nah­me, denn eine Aus­rot­tung der Bevöl­ke­rung anzu­neh­men. Im Ober­inn­tal wo die Orte mit der baju­wa­ri­schen Endung auf ‑ing ent­stan­den, dürf­te das Gegen­teil der Fall gewe­sen sein.
Unter Karl d. Gro­ßen wur­den die Gaue des Rei­ches neu fest­ge­legt. Dabei dürf­te  aber sicher auf alte Gren­zen und Stam­mes­ein­tei­lun­gen Rück­sicht genom­men wor­den sein. Spe­zi­ell die uns betref­fen­de Graf­schaft Unter­inn­tal, die von der Melach bis zum Zil­ler reich­te. Die­ser Teil Tirols nahm unter den Gra­fen von Andechs einen enor­men Auf­schwung. Dabei pro­fi­tier­te auch Mils, deren Her­ren  ja Minis­te­ria­len der Andech­ser waren. Unver­ständ­li­cher­wei­se ver­le­gen His­to­ri­ker alles, was nicht ein­deu­tig klar ist, nach Mils bei Imst, ohne dabei die Bevöl­ke­rungs­ent­wick­lung zu Rate zu ziehen.

930 wird Mils erst­mals urkund­lich erwähnt.

   In die­ser Urkun­de heißt es: (in ver­ständ­li­ches Deutsch übersetzt):

Es über­gibt näm­lich Himil­trud zu Bozen eine Hube mit Wein­gär­ten und zu Mils (mules) und Vomp und bei Schwaz oder Wie­sing mit 50 Unfrei­en und mehr, was sie auch dort an Eigen­tum hat. Sie gab das Besitz­recht und die Gewalt in Bozen und Mils mit den Unfrei­en, die ihr dort über­las­sen wur­den, dem Got­tes­haus (Erz­bis­tum Salz­burg) zurück. 

Die ers­te Aus­stel­lung der Urkun­de trägt nur die Jah­res­zahl 930 (Gars am Inn), die Gegen­zeich­nung in Erhar­ding das vol­le Datum, 2. August 931.

 

1312 wird das ältes­te uns erhal­ten geblie­be­ne Steu­er­ver­zeich­nis angelegt.Mils scheint mit 36 Steu­er­zah­lern auf, was mit eben­so­vie­len Höfen gleich­zu­set­zen ist. Also schon eine beacht­li­che Grö­ße auf­weist. Auf­fal­lend, die rela­tiv hohe Anzahl der Berg­ge­mein­den gegen­über den Talgemeinden.Die Besie­de­lung von oben nach unten läßt sich hier noch deut­lich verfolgen.

1427 wird ein Feu­er­stät­ten­ver­zeich­nis ange­legt, wobei Mils mit 38 ange­ge­ben wird. Feu­er­stät­ten sind in die­sem Sin­ne mit Höfen gleich zu set­zen. Das heißt, dass sich ein Urhof geteilt hat, denn neu­en Grund und Boden gab es damals bereits kei­nen mehr zu erschlie­ßen. Damit sind wir bei den Höfen, Gebäu­den für die Bevöl­ke­rung angekommen.Das URMILS, wenn wir den Aus­druck gebrau­chen wol­len, erstreck­te sich in der Form eines C. Die Nord-Süd Linie Ober­dorf-Kir­che als Zen­trum-Unter­dorf mit den bei­den nach Wes­ten ori­en­tier­ten Begren­zungs­ar­men. Im Nor­den der Win­kel, im Unter­dorf fehlt für die­sen Teil des Dor­fes eigen­ar­ti­ger­wei­se ein eige­ner Name, es heißt auch Unterdorf.
Alles,  was west­lich die­ser Linie sich befand, war ÖDER Grund. Häu­fig über­schwemmt und nur als spär­li­che genos­sen­schaft­lich genütz­te Hut­wei­de zu verwenden.
Alles  land­wirt­schaft­lich nutz­ba­re Land lag öst­lich die­ser Linie( außer Wald ).

Um 1480–1490 muß in Mils eine Kata­stro­phe statt­ge­fun­den haben, die zu ein­schnei­den­den Maß­nah­men führte.Ob das ein Brand durch Blitz­schlag, Haus­feu­er oder krie­ge­ri­sche Hand­lun­gen, ein Erd­be­ben, oder eine Über­schwem­mung war, läßt sich heu­te nicht fest stellen.Am ehes­ten war es eine Ver­mu­rung auf­grund einer Ver­klau­sung der Wal­der­brü­cke. Urkun­den von 1501,1550 wei­sen dar­auf hin, daß die Wal­der­brü­cke ein­ge­stürzt war . Die­se Brü­cke gehör­te ja zur Gän­ze ins Mil­ser Ver­sor­gungs­ge­biet, die Teil­nah­me der Nach­bar­ge­mein­den kam erst viel spä­ter. Auch ande­re z.B.bauliche Merk­ma­le wei­sen in die­se Richtung.

Nach ca.1500, als sich die Lage wie­der nor­ma­li­sier­te, kam es in Mils zu ver­stärk­ter Bau­tä­tig­keit. Wahr­schein­lich zum größ­ten Bau­schub nach der Ein­wan­de­rung der Baju­wa­ren. Genau ken­nen wir nur das Ent­ste­hungs­da­tum der St.Anna Kir­che mit 1510. Zu die­ser Zeit wur­den die SÖLLHÄUSER in MIls gebaut. Wenn oben berich­tet wur­de, dass die gan­ze Gegend west­lich des dop­pel­sei­tig ver­bau­ten Ober- und Unter­dor­fes unver­baut war, so muß eine Ein­schrän­kung  gemacht wer­den. Zwei Objek­te stan­den bereits:

1.der Kalk­ofen in der ( heu­te ) obe­ren Heide.

2.Die Haar­rös­te – wie die Gru­mel­hüt­te in den alten Urkun­den heißt – dort, wo sich heu­te der Gru­mel­weg befin­det, er wur­de ja nach die­sem Gebäu­de, das zur Auf­be­rei­tung des Flach­ses dien­te, benannt.

Begin­nend beim Ant­hol­zer, als das öst­lichs­te der Söll­häu­ser wur­den die­se bis zum ( heu­ti­gen ) Dresch­ten­nen hin gebaut. Süd lich des Plat­zes Suit­ner, Schimmel,Angerer Max, ja sogar bis in die ( heu­ti­ge ) Dorf­stras­se hin­ein, Strick­ner, Freu­den­schuß, Strick­ner sind höchst­wahr­schein­lich Häu­ser gestanden.
Eben­so in der Has­lach­gas­se, wobei hier das 3.Haus ein Fra­ge­zei­chen dar­stellt. Wei­ters im Ober­dorf, Weber,Gschlößlmüller, Han­ser, Hueber, wo heu­te das St.Josefs-Institut steht. Ein wei­te­rer unkla­rer Punkt ist noch abzu­klä­ren. Die unte­re Müh­le, die noch nicht loka­li­siert wer­den konnte.
Die­se Söl­leu­te ( Sel­leit ) waren Hand­wer­ker mit Haus­be­sitz, aber ohne nen­nens­wer­ten Grund­be­sitz, d.h.sie besa­ßen zumin­dest am Anfang nur einen klei­nen Früh­gar­ten ( 4 Klaf­ter durch­schnitt­lich ) und ein klei­nes Acker­le, das zum Anbau von Kraut und Gers­te aus­reich­te ( die Kar­tof­fel war ja noch unbe­kannt ). Natür­lich hiel­ten sie sich Klein­vieh, wie Scha­fe oder Zie­gen, die sie im wei­ten öden Gebiet ( Aichat, Hei­de ) wei­de­ten. Die­sem Umstand, den die Bau­ern nicht tole­rie­ren woll­ten, ver­dan­ken wir vie­le Nach­rich­ten, die auf eine Streit­schlich­tung hinausgehen. 
In einer Reso­lu­ti­on vom 25.April 1582 wird z.B.festgehalten: “ daß die Söl­leit zu Mils mit der Nach­bar­schaft daselbst nit allein im neu­en Ein­fang, son­dern auch in Auen und Höl­zern Mit­nie­ßung haben sollen.“

1538 ver­kauf­te Erhard Hal­ler, sein ( wahr­schein­lich neu­erbau­tes) Haus mit Gar­ten und Hof­statt auf dem Aich­ach dem Paul Kripp – heu­te Schneeberger.Kripp ver­kauf­te an Schnee­ber­ger und die­ser begann 1553 mit dem Bau des Schlos­ses( Schneeburg ).

1587 kauf­te Erz­her­zog Fer­di­nand von Lien­hard Präd­ler das Thö­nig-Gut und begann mit dem Bau des Ansit­zes Hirschenlust.
Der gesam­te heu­ti­ge Grün­eg­ger-Kom­plex wur­de dann zur wirt­schaft­li­chen Absi­che­rung errich­tet ( außer der Müh­le, die bereits bestand und vor­her einem Zeis­ler gehörte ).
Von der Chro­no­lo­gie der Bau­ge­schich­te zurück zur Bevölkerungsentwicklung.
1615 wird eine “ Getrei­de­be­schrei­bung “ erstellt, die eine ziem­lich genaue Zusam­men­fas­sung der Per­so­nen bringt, aus­ge­nom­men die Söl­leu­te, die ja kein Getrei­de pro­du­zie­ren. Es wer­den nur 25 Höfe ange­führt, auf denen zusam­men 182 Per­so­nen wohnen.Obwohl dort und da klei­ne Neu­rau­te, Ein­fän­ge gemacht wur­den-meist nur klei­ne Fleck­chen rund um die Söll­häu­ser-hat sich die bäu­er­li­che Anbau­flä­che nicht ver­grö­ßert. Da bei den Höfen die Inge­häu­sen, das  sind die besitz­lo­sen Mit­be­woh­ner, mit­ge­zählt wur­den, ergibt sich eln Durch­schnitt von 5,12 Per­so­nen pro Hof, also eine rela­tiv klei­ne Anzahl. Der Schrei­ber die­ser Getrei­de­be­schrei­bung fügt am Ende noch den Satz hin­zu:“ Sel­leit und Inwo­ner sein haus­ha­bend 38 „. Die Behauptung:„Mils war immer ein Bau­ern­dorf “ ist damit klar wider­legt. Der mäch­ti­ge Auf­schwung der Salz­ge­win­nung mit sei­nem enor­men Bedarf an Arbeits­kräf­ten spie­gelt sich hier deut­lich wider.  Ein Blick in die Pfarr­ma­tri­ken bestä­tigt die­se Aus­sa­ge voll.

Zu erwäh­nen bleibt noch, daß das gesam­te Gebiet, wor­auf die Söll­häu­ser gebaut wur­den, also wie­der die bereits erwähn­te Trenn­li­nie Nord-Süd- dem Lan­des­fürs­ten gehör­te, der die­ses an die Nach­bar­schaft (Gemein, Oblei ) ver­lieh und sich dadurch bis ca.1850 die Grund­herr­schaft sicher­te. Natür­lich gibt es auch hier wie­der Aus­nah­men, wo Pfarr­kir­che und welt­li­che Grund­her­ren die Grund­herr­schaft in irgend einer Wei­se errangen.

1675 ergeht eine Steu­er­vor­schrei­bung an die Herr­schaft Thaur. Schon damals gab es Ordi­na­ri ( gewöhn­li­che ) Extra, Per­so­nal, Ver­mi­gen, Gewer­be Steu­ern. Das Land brauch­te Geld, der Land­tag „ver­wil­lig­te“ die Steu­er­sät­ze. Kir­che und Adel waren davon befreit, wes­halb sie in der Auf­stel­lung feh­len. Die­se Steu­er­vor­schrei­bung nennt 72 Per­so­nen nament­lich, also stellt sie einen wich­ti­gen Bau­stein für die Höfe­ge­schich­te dar. Dazu kom­men Dienst­bo­ten, Kapi­tal­be­trä­ge z.B.Thoman Mayr 2Pf.12kr. mer von 100Pf.anligen haben­den Kapi­tal 18kr.item ain Dienst Pue­ben 6kr.dan ainer Dirn 4kr.unnd ain Mädl 3kr.Oder Karl Scharl, Tisch­ler, in ansechung sei­ner armuet 12kr. Aber auch Wai­sen­kin­der bezah­len von ihrem, von einem Ger­ha­ben ( Vor­mund ) ver­wal­te­ten Vermögen.
Die gesam­te Steu­er­leis­tung für Mils beträgt 73 Pfund 36 Kreu­zer, also eine sehr beacht­li­che Sum­me. Natür­lich ist die­se Lis­te nicht sta­tis­tisch-im übli­chen Sin­ne-aus­wert­bar, aber eini­ges sagt sie doch aus. Es feh­len groß­teils die Ehe­frau­en,  wenn sie nicht selbst einen Besitz oder Kapi­tal hat­ten. Zu o.a.geführten 72 Per­so­nen kom­men noch 24 nament­lich erwähn­te Per­so­nen dazu, davon sind 35 Hand­wer­ker.( ges.96 ) dazu kom­men noch 7 Buben oder Knech­te und 13 Mäg­de. Spe­ku­la­tiv könn­te man sagen, es waren ca.480 Ein­woh­ner in Mils.

1763 ergibt eine kirch­li­che Zäh­lung 521 Einwohner

1778 eine eben­sol­che 516 Einwohner

1787 eine eben­sol­che 558 Einwohner

Um die­se Zeit gab es in Mils einen wei­te­ren Bau­schub, der aber eigen­ar­ti­ger­wei­se zu kei­ner Ver­grö­ße­rung der Bevöl­ke­rungs­zahl führ­te. Eben­so eigen­ar­tig ist die Bau­sub­stanz an und für sich.
An der schlech­ten Zeit allein wird es wohl nicht gele­gen haben.

 Ob es mit dem Anbruch einer neu­en Schot­ter­gru­be zu tun hat, die mehr Ton­ge­halt im Mate­ri­al auf­wies? Tat­sa­che ist jeden­falls, daß alle Bau­ten mise­ra­bel aus­ge­führt oder eben schlech­tes Mate­ri­al ver­wen­det wurde.z.B. der neu­erbau­te Kirch­turm hat den Brand von 1791 nicht über­stan­den, er muß­te von Grund auf neu gebaut wer­den. Den Widum hät­te man zwei mal kön­nen neu bau­en, was die Repa­ra­tur­kos­ten in sei­nem 200 jäh­ri­gen Bestand aus­mach­ten. Das Scho­ber­haus, das Nah­te­r­er­haus konn­te nur mit viel Mühe und Auf­wand bis heu­te erhal­ten wer­den u.s.w. Die­ser Fra­ge nach­zu­ge­hen lohnt sich sicher nicht, ist aber einen Denk­an­stoß wert.

1810 ver­zeich­net eine amt­li­che Zäh­lung einen gewal­ti­gen Ein­bruch auf 478 Ein­woh­ner, was nur schwach mit den Kriegs­wir­ren erklär­bar ist.
1837 gibt Staf­fier in sei­ner topo­gra­phi­schen, his­to­ri­schen Lan­des­be­schrei­bung 547 Ein­woh­ner an, was wie­der­um sehr über­höht erschei­nen mag.
1856 weist eine kirch­li­che Zäh­lung 509 Ein­woh­ner aus. Zu die­ser Zeit waren die Pfar­rer bereits zur sta­tis­ti­schen Erfas­sung ihrer Pfar­rei­en ange­hal­ten. Beicht­über­sich­ten, Fami­li­en­buch u.s.w.sodass die ange­ge­be­nen Zah­len doch ziem­lich stim­men dürften.

1869 gab es wie­der eine amt­lich Zäh­lung, die 470 Ein­woh­ner festhält.
1880 eine eben­sol­che mit 551 Einwohner.
Nun kom­men lau­fend halb­amt­li­che oder pri­va­te Zäh­lun­gen oder Ein­woh­ner­an­ga­ben, die haupt­säch­lich in ver­schie­de­nen Lexi­kas erschei­nen, auf die wir aber ver­zich­ten können.
1900 ver­zeich­net eine amt­li­che Volks­zäh­lung 565 Ein­woh­ner für MIls.Um die­se Zeit gibt es wie­der einen Bau­schub, aller­dings von gerin­ge­rem Aus­maß. Nimmt man die Bau­ar­bei­ten nach Brän­den hin­zu, so ergibt sich doch einiges.1898 Feis­ten­ber­ger, Tisch­ler, Weber, Plank, sowie Hei­den­schlößl, Von­metz­vil­la, die rei­ne Umbau­ten waren.
1914 wol­len wir die gro­ßen Anstren­gun­gen nicht ver­ges­sen, die die Gemein­de mit der neu­en Trink­was­ser­ver­sor­gung unternahm.Von der Quell­fas­sung bis zu den Haus­brun­nen war es jeden­falls eine enor­me Leistung.
1923 ergab die Volks­zäh­lung mit 803 erst­mals eine deut­li­che Zunahme.Wie schon nach dem Eisen­bahn­bau ca.1850, so blie­ben auch nach dem 1.Weltkrieg eini­ge Fami­li­en, aber haupt­säch­lich Ein­zel­per­so­nen in Mils hängen.

1934 ergab eine wei­te­re amt­li­che Volks­zäh­lung eine Stei­ge­rung auf 866 Einwohner.Diese Zahl nahm in den letz­ten 30iger Jah­ren wie­der eher ab, um
1946, also nach dem 2.Weltkrieg auf 1100 anzusteigen.Wieder waren vie­le, die vor­über­ge­hend ein Zuhau­se in Mils such­ten, sodass das leich­te Absin­ken im Jahre
1951 auf 965 Ein­woh­ner erklär­bar ist. Außer­dem waren meh­re­re Hand­wer­ker gezwun­gen, ihren Brot­er­werb im Aus­land zu suchen.
1961 mit dem Ein­set­zen der größ­ten Bau­wel­le, die Mils erleb­te und die noch andau­ert, erreich­te Mils 1101 Einwohner.
1971, also nur 10 Jah­re spä­ter,  waren es schon um bald 900 mehr, genau 1983 gezähl­te Mil­ser. Noch­mals 10 Jah­re danach
1981 wur­den mit 3062 regis­trier­ten Ein­woh­ner ein nie geahn­ter Stand erreicht.

Quel­le: Pro­to­kol­le Dorf­er­neue­rung 1991

 sie­he auch: Bevöl­ke­rungs­zah­len

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