Anrainer kritisieren Pläne für neuen Supermarkt
Mils – Auf einem rund 3000 Quadratmeter großen Grundstück südlich von Schloss Schneeburg in Mils plant die Firma MPreis einen Supermarkt. Die Rede ist von ca. 1000 Quadratmetern Baugrundfläche für MPreis und Baguette, hinzu kommt ein Parkplatz. Bei einigen Anrainern stößt das Vorhaben aber auf große Skepsis: Sie fürchten mehr Verkehr und Lärm entlang der ohnehin schon stark frequentierten Schneeburgstraße, ebenso Belastungen durch Anlieferung und Betrieb. „Außerdem sind wir gegen die Versiegelung wertvoller landwirtschaftlicher Flächen“, betont ein Milser Bürger. „ln Mils ist eh schon alles verbaut“, ergänzt eine Nachbarin. Sie rechnet auch damit, dass der künftige MPreis-Parkplatz von Eltern, welche Ihre Kinder in der Schule abliefern, mitbenützt werden könnte, ebenso als Ausweichfläche bei Großveranstaltungen am Wochenende.
Zudem bezweifeln die Anrainer den Bedarf an weiteten Lebensmittelmärkten: In Mils gebe es bereits zwei Mini-M-Märkte – einen im Ortskern, einen weiter nördlich – zudem einen Super‑M an der Bundesstraße (allerdings auf Haller Gemeindegebiet). „Es ist noch nichts entschieden“, erklärt BM Peter Hanser auf Anfrage der TT. Bisher gebe es nur einen Vorentwurf und ein Modell, aber noch kein Bauansuchen und keine Einreichplanung. Die Angelegenheit werde von der Gemeinde derzeit geprüft, „wir wägen Vor- und Nachteile ab.“
Einige Fragen seien noch offen – etwa jene nach dem geplanten Baguette-Laden. Schließlich errichtet die Gemeinde Mils in der nahen Kirchstraße ein neues Dorfzentrum samt Café. „Zwei Cafés in nächster Nähe – das passt eventuell nicht zusammen“, meint Hanser. Dass es sich beim Grundstück um einen „schönen Anger“ handle, sei ebenfalls zu bedenken.
Bei einer Infoveranstaltung der Gemeinde habe man den Anrainen kürzlich die bisher eingereichten Pläne vorgestellt. Laut einem immissionstechnischen Gutachten, das dabei präsentiert wurde, werde es für die Nachbarn „keine wesentlichen Veränderungen“ geben, so Hanser. Von den rund 200 Tiroler MPreis-Märkten lägen viele in verbautem Gebiet, von Problemen wisse er nichts. Die Befürchtungen der Anrainer müsse man aber „ernst nehmen“. Im September-Gemeinderat werde es wohl noch keinen Grundsatzbeschluss zum Bauvorhaben geben, „aber im vierten Quartal wollen wir auf jeden Fall eine Entscheidung treffen“.
Von Seiten der Firma MPreis heißt es in einer schriftlichen Anfragebeantwortung, dass lärmtechnische bauliche Maßnahmen bereits bei der Planung berücksichtigt würden. Die Laderampe werde so positioniert, dass die Anrainer am wenigsten beeinträchtigt würden, in diesem Fall nordseitig. Zudem werde auf eine „behutsame Gebäudegestaltung“ unter Berücksichtigung des bestehenden Schlosses Schneeburg geachtet.
Der neue Standort mit seiner zentralen Lage im Ortskern „erhöht die Lebensqualität der Bewohner“, ist man bei MPreis überzeugt. Der neue Supermarkt solle künftig das Auspendeln für Großeinkäufe reduzieren“, daher sei eine Reduktion der Verkehrsbelastung zu erwarten. Auch in puncto Baguette sieht man bei MPreis keine Probleme. Das Brotfachgeschäft sei nicht mit einem „klassischen Dorf-Café“ vergleichbar. „Diese beiden Angebote ergänzen sich ideal.“
Quelle: TT 8.2.2016