Chronik der Raiffeisenkasse (bis 1988)

Chronik der Raiffeisenkasse (bis 1988)
Rai­ka Mils

Nach der Grün­dungs­ver­samm­lung vom 30. Dezem­ber 1888 fin­det am 6. Jän­ner die ers­te Voll­ver­samm­lung statt, bei der Johann Tief­en­tha­ler, Gast­wirt und Guts­be­sit­zer in Mils, zum Obmann und der Hoch­wür­di­ge Herr Anton Plas­el­ler zum Zahl­meis­ter gewählt wer­den. Wei­te­re Vor­stands­mit­glie­der waren Josef Kog­ler, Johann May­er, Franz Happ und Josef Pittl, Bau­er beim Eich­ber­ger. Als ers­tes Kas­sen­lo­kal dient ein Raum in der Lan­des- Taubstummenanstalt.

1905 Nach dem Tod von Johann Tief­en­tha­ler wird des­sen Stell­ver­tre­ter Josef Kog­ler, Bau­er beim Scho­ber, zum neu­en Obmann gewählt.

1907 Der jun­ge Franz Tief­en­tha­ler tritt als Obmann an die Spit­ze der Raiff­ei­sen­kas­se Mils, als neu­er Zahl­meis­ter wird Johann Pad­öl­ler, ein Taub­stum­men­leh­rer, bestellt.

1914 Beginn des Ers­ten Welt­kriegs. Die kriegs­wirt­schaft­lich beding­te Ver­knap­pung von Kon­sum- und Inves­ti­ti­ons­gü­tern läßt die Spar-ein­la­gen stei­gen und die Dar­le-hens­ver­ga­be stagnieren.

1916 Wegen der Ein­be­ru­fung Franz Tief­en­tha­lers zum Kriegs­dienst wird Josef Kog­ler neu­er­lich zum Obmann der Kas­se gewählt.

1917 Zum neu­en Obmann wird Franz Mayr, Bau­er beim Weber in Mils, gewählt. Neu­er Zahl­meis­ter wird L. Pfan­ner aus Hall.

1918 Mit dem Ende des Ers­ten Welt­kriegs beginnt eine Pha­se der Inves­ti­ti­ons­tä­tig­keit, wel­che von einer immer stär­ker wer­den­den infla­tio­nä­ren Dyna­mik beglei­tet wird.

1919 Das Kas­sen­lo­kal über­sie­delt in das Gebäu­de des St.-Josefs-Instituts. Die Obmann­wahl die­ses Jah­res fällt erneut auf den aus dem Krie­ge heim­ge­kehr­ten Franz Tief­en­tha­ler. Im Jahr dar­auf wird Josef Peer als neu­er Zahl­meis­ter bestellt.

1924 Das Schil­ling-Rech­nung-Gesetz vom Dezem­ber die­ses Jah­res bringt in der Fol­ge die Umstel­lung von der bis­he­ri­gen Kro­nen auf die neue Schil­ling-Wäh­rung mit sich. Das Umtausch­ver­hält­nis lau­tet 10.000:1, wodurch die Fol­gen der infla­tio­nä­ren Geld­ent­wer­tung besei­tigt werden.

1928 Franz Tief­en­tha­ler jun., der Sohn des Obman­nes, wird als neu­er Zahl­meis­ter bestellt.

1938 Mit dem Anschluss an das Deut­sche Reich im März die­ses Jah­res kommt es neu­er­lich zu einer Ände­rung der Wäh­rungs­ein­heit, wobei die Umstel­lung von Schil­ling auf Reichs­mark im Ver­hält­nis von 1,5 : 1 erfolgt. Im Herbst wird Alo­is Zim­mer­mann, Land­wirt bei Söl­zI in Mils, zum neu­en Obmann der Raiff­ei­sen­kas­se gewählt.

1939 Beginn des Zwei­ten Welt­kriegs. Im Fol­ge­jahr wird Hein­rich Schlögl, Pen­sio­nist aus Hall in Tirol, zum Zahl­meis­ter bestellt. Die kriegs­wirt­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen bekommt auch die Raiff­ei­sen­kas­se Mils zu spü­ren. Wie­der­um stei­gen die Ein­la­gen und geht die Ver­ga­be von Dar­le­hen zurück.

1945 Mit dem Ende des Zwei­ten Welt­kriegs wird Dir. Josef Glatzl als kom­mis­sa­ri­scher Obmann bestellt. Erst durch die Obmann­wahl im Dezem­ber des­sel­ben Jah­res, wel­che auf Ing. Emil Dre­ger, ÖBB-Beam­ter i.R. und Haus­be­sit­zer in Mils, fällt, wird die Auto­no­mie der Raiff­ei­sen­kas-se wiederhergestellt.

1948 Zum neu­en Zahl­meis­ter wird Johann Gar­ber bestellt. Im Jahr dar­auf wird Franz Tief­en­tha­ler zum­drit­ten­mal zum Obmann der Raiff­ei­sen­kas­se Mils gewählt.

1953 Das Kas­sen­lo­kal über­sie­delt in das neu­errich­te­te Schulhaus.

1957 Die Obmann­wahl die­ses Jah­res fällt auf Franz Tief­en­tha­ler, den Sohn des lang­jäh­ri­gen Obman­nes der Raiff­ei­sen­kas­se Mils. GIe­ichs­zei­tig wird von ihm auch die Funk­ti­on des Zahl­meis­ters ausgeübt.

1971 Als neu­es Kas­sen­lo­kal dient ein Raum im Gemein­de­haus Mils.

1973 Das Kas­sen­lo­kal über­sie­delt in die Räum­lich­kei­ten des ehe­ma-ligen Lebens­mit­tel­ge­schäf­tes bei Johann Posch in Mils 38. Die Umstel­lung von der „Sonn­tags-kas­se“ auf den Tages­ver­kehr mit fixen Schal­ter­öff­nungs­zei­ten wur­de von Franz Tief­en­tha­ler, geb. 1946, durch­ge­führt. Ver­ei­ni­gung der Raiff­ei­sen­kas­se Mils mit der Raiff­ei­sen­bank Hall in Tirol. Seit damals ist Karl Sei­wald erfolg­reich als Fili­al­lei­ter in Mils tätig.

1979 In die­sem Jahr wird die neu­errich­te­te Zweig­stel­le bezo­gen, in wel­cher heu­te vier Mit­ar­bei­ter die gesamt Palet­te der bank­ge­schäft­li­chen Leis­tun­gen anbie­ten und abwi­ckeln. Als moder­ne Bank sehen wir heu­te unser wich­tigs­tes Kapi­tal nicht in den Rück­la­gen unse­rer Bilan­zen, son­dern in unse­ren Kun­den und Mit­ar­bei­tern. Der büro­kra­ti­sche Bank­be­am­te von ges­tern wur­de längst vom freund­li­chen Kun­den­be­ra­ter abge­löst. Als gut aus­ge­bil­de­ter und geschul­ter Bank­kauf­mann ist er in der Lage, eine gan­ze Palet­te von Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen anzu­bie­ten. Mit­tel­punkt der Ge-schäfts­tä­tig­keit soll jedoch nicht das Pro­dukt an sich, son­dern der Bedarf des Kun­den sein. Im Bera­tungs­ge­spräch ver­sucht der Mit­ar­bei­ter, die­sen Bedarf – er ist von Mensch zu Mensch ver­schie-den – zu erfas­sen, um dann jene Pro­duk­te anbie­ten zu kön­nen, wel­che indi­vi­du­ell den gro­ßen Nut­zen für den Kun­den bewir­ken. Die dar­auf­fol­gen­de rei­bungs­lo­se und feh­ler­freie Abwick­lung aller Geschäfts­fäl­le wird durch moderns­te tech­ni­sche Anla­gen und Ein­rich­tun­gen sicher­ge­stellt. Auf die­se Wei­se wol­len wir ein offe­ner und zuver­läs­si­ger Part­ner unse­rer Kun­den und Mit­glie­der sein.Die Visi­ten­kar­te einer jeden Bank ist ihr Geschäfts­ge­bäu­de. Unse­re 1979 neu­errich­te­te Filia­le schafft den Rah­men dafür, dass das Bank­ge­schäft in der oben dar­ge­stell­ten Art und Wei­se betrie­ben und gelebt wer­den kann. Unser 100-jäh­ri­ges Bestehen läßt uns mit Stolz in das Ges­tern und mit Zuver­sicht in das Mor­gen schau­en. Unse­re Tra­di­ti­on wird uns ein Ansporn sein, alle Anfor­de­run­gen der Zukunft so wie bis­her zu meistern.

Quel­le: Mil­ser Gemein­de­blatt, Juli 1989
Josef Wald­ner 28.7.2014

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