Fischzucht umstritten

Milser Gemeinderat stellt Bedingungen an Unternehmer, der auf Gemeindegrund einen Fischteich errichten will

MILS (sf). Wolf­gang Tscher­ner betreibt seit vie­len Jah­ren ein tech­ni­sches Büro für Kul­tur­tech­nik und Was­ser­wirt­schaft in Hall. Schon län­ger sucht er nach einem geeig­ne­ten Grund­stück für eine Fisch­zucht in der Regi­on und ist dabei im Nor­den von Mils fün­dig gewor­den, wo er ger­ne ein Wald­stück, das zwi­schen der Pla­nitz­stra­ße und der Gna­den­wal­der Stra­ße liegt, von der Gemein­de pach­ten möchte.

Sein Pro­jekt wur­de auch schon im Mil­ser Gemein­de­rat bespro­chen, wo die Idee durch­aus wohl­wol­lend behan­delt wur­de, ande­rer­seits auch eini­ge Beden­ken geäu­ßert wur­den. Beson­ders um das Wohl der Anrai­ner macht man sich Sor­gen. „Mei­ne Fisch­zucht wür­de nie­man­den stö­ren“, ist sich Tscher­ner sicher, „es gäbe kei­ner­lei Lärm, Schmutz oder Geruchs­be­läs­ti­gung. Auch eine grö­ße­re Ver­kehrs­be­las­tung schließt er aus. „Bei dem Pro­jekt ist auch schon eine Ver­kaufs­stel­le im Zen­trum von Mils vor­ge­se­hen. Außer­dem könn­te man ja einen Park­platz an der Gna­den­wal­der Stra­ße ein­rich­ten, damit die Kun­den von oben Zugang haben.

Umweg für Anrainer?

Bis jetzt führt ein Weg quer durch das Wald­stück, der auch von vie­len Mils­ern genützt wird, die zur Gna­den­wal­der­stra­ße gehen. Wür­de rund um die Fisch­zucht ein Zaun errich­tet, müss­ten die Fuß­gän­ger einen Umweg machen. „Das kann ich mir über­haupt nicht vor­stel­len“, spricht GR Wolf­gang Mau­rer Klar­text. „Wenn die Fisch­zucht kommt, dann soll­te der Weg erhal­ten blei­ben und eben durch das Are­al füh­ren. Ein Umweg ist für die Anrai­ner nicht zumut­bar“, so Mau­rer. Im Pro­jekt von Tscher­ner ist das Are­al ein­ge­zäunt. „Eigent­lich wäre geplant den Weg zu ver­le­gen. Auch aus Sicher­heits­grün­den, es könn­te ja z.B. ein klei­nes Kind in einen Teich fal­len. Aber natür­lich könn­te man das gan­ze Kon­zept noch ein­mal über­ar­bei­ten“, meint Tscher­ner. Die Gemein­de wird Wolf­gang Tscher­ner einen Fra­gen­ka­ta­log über­mit­teln. „Ich bin zuver­sicht­lich, dass alle Pro­ble­me geklärt wer­den kön­nen“, ist Tscher­ner optimistisch.

Wohnungen statt Fischteich?

Wolf­gang Tscher­ner möch­te das Grund­stück ger­ne für län­ge­re Zeit, am bes­ten auf 30 Jah­re pach­ten. Eini­ge Gemein­de­rä­te in Mils wol­len das Grund­stück aber nicht auf Jahr­zehn­te ver­pach­ten. Viel­leicht brau­che man es ja doch, um in ein paar Jah­ren dort Sozi­al­woh­nun­gen zu bauen.

Öko-Fisch für die Region

Zur­zeit stam­men 97 % des Fisches, der in Öster­reich kon­su­miert wird, aus dem Aus­land, oft aus über­fisch­ten Welt­mee­ren. Die Zukunft gehört klei­nen Fisch­züch­tern, die öko­lo­gisch und mit mini­ma­len Ener­gie- und Trans­port­auf­wand für die Regi­on pro­du­zie­ren“, ist Tscher­ner über­zeugt. „Das Grund­stück in Mils mit dem fri­schen und kla­ren Was­ser aus dem Kar­wen­del wäre für die Forel­len- und Saib­lings­zucht ein­fach ideal.“

Quel­le: Bezirks­blatt, Feber 2012

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