Faschingspredigt 2016

Seits olle bereit,

für eine Pre­digt in einer tur­bu­len­ten Zeit?

Dem Bür­ger­meisch­ter war recht i tat koani holtn

ober mir Mil­ser mechtn ins die Rede­frei­heit wei­ter beholtn.

Des Dorf­le­ben isch oft wie in den Mär­chen der Gebrü­der Grimm.

Sie fon­gen olle mit „Es wor amol“ un und des mit dra­ma­ti­scher Stimm.

So liegt das Zwer­gen­dorf Mils zwi­schen zwei hohen Bergen

und wird regiert von 15 flei­ßi­gen Zwergen!

Man kunn sie olle gonz leicht auseinanderkennen,

weil sie mit ver­schie­de­nen Müt­zen uma­non­der rennen.

Do sein nei­ni de hom a schwor­ze Koppm aufn Kopf.

Zwoa hom a gel­bes Kappl am Schopf.

Wie­der zwao sein mit an grie­nen Kappl markiert.

Oaner isch dabei der isch mit an roatn verziert.

Den oan mitn blau­en Hiatl derf ma a nit vergessen.

Der tuat von an ondern Tel­ler­chen a nu oberessen.

Sie ver­sam­meln sich olle Monat um den gro­ßen Tisch

und berotn wos für des Zwer­gen­dorf des Beschte isch.

Der Ober­zwerg, der mitn gro­aßn schworzn Huat

schaug genau, daß jo a jeder des Rich­ti­ge tuat.

Meisch­tens sein sie sich olle unter­anon­der einig.

Ob und zua weard der Weg ober auch ziem­lich steinig.

Wenn de mit die bun­ten Kap­pln an ondern Vorschlog unterbreitn,

kem­mens nocha mit die Neun Schworz­kapp­ler teif­lisch zum streitn.

Do kimmts oft soweit, dass sie gor koa Einig­keit findn

und miaßn sogar des Zwer­gerl­volk in die Ent­schei­dung mit einbindn.

Wenn des Ergeb­nis donn für olle a gro­a­ßi Über­ro­schung weard

kem­mens drauf, wenns a Zwer­gerln sein, man ihre Stim­men gonz guat heard.

De Stim­men hear­ns sogor in der gro­aßn oltn Stodt,

drü­ben entern Boch, de als Köni­gin a böse Schwie­ger­mu­a­ter hot.

Sie regiert ihre Zwer­ge mit unge­schick­ter Hond,

hot ober einen gro­ßen Gön­ner, der Zwerg sitzt oben im Lond.

Aus ihrer Stodt will sie ein Schla­raf­fen­lond mochn, des war toll,

durch das nur Milch und Honig ober koa Auto­ver­kehr flie­ßen soll.

Den soll des klo­ane Mil­ser Zwer­gerl­volk übernemmen,

bei denen is wurscht weil de sich eh schun derennen.

So steht sie donn täg­lich voar dem gro­aßn Spiegl im Omt

und frogt, wear isch die beschte „Ver­kehrs­um­lei­te­rin“ im gon­zn Lond?

Der Spiegl ont­wor­tet mit hoh­ler Stim­me und lächelt schel­misch dazu.

Ihr Köni­gin ober des Mil­ser Zwer­gerl­volk isch tau­send­mol gschei­der wia du.

Weard also ein Zwer­gerl­volk von Zwer­gen regiert,

hoaßt des no long nit, sie ken­nen ols toan gonz ungeniert.

Sie solln des wos die klo­an Wei­bln und Man­dln mechtn schun hearn,

sinsch kannts sein, dass aus de Zwer­ge­rin auf oamol Rie­sen wearn.

So ken­nen mir heit „Es wor amol“ über die leschtn 6 Johr sogn.

Etli­che Zwerg­ln mechtn sich wie­der an die Spit­ze des Zwer­gen­dorfs wogn.

Mir Wäh­ler­zwerg­ln mechtn lei, dass de 6 Johr sein wies im Mär­chen keart,

dass lei der, der es ehr­lich und guat mit uns moant zum Vor­bild unse­res Dor­fes weart.

Geschrie­ben vom „Mil­ser Fos­nochts­pfor­rer“, Pillt Pep

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