Der Haller Stiftsarzt und Stadtphysikus Dr. Hippolytus Guarinoni, bekannt u.a. durch das Kloster bei der Volderer Brücke, das Damenstift in Hall, die Borgiakapelle in Tulfes, die „Anderl von Rinn-Legende“, war auch Grundherr in Mils.
Am 25. Oktober 1643 verkaufte Cristan Lechner zu Baumkirchen „dem Edlen hochgelerten Herrn Hipolitus Guarinon Doctor der Arznei, des Königelichen Stüfts zu Hall Leyb Medicus und seinen Erben: „von ab und aus sein Lechners inhabenden Behausung, Hofstat, Stadl, Stallung, Backofen, Baum und Frühgarten an und beieinander im Dorf und Obley Mils gelegen. Grenzt 1. an Stefan Schinzers, 2. an die gemeine Landstrasse, 3. an Marx Amer, 4. ans Kirchgassl, samt 5 dazugehörigen Holzteilen.“
Unklar ist die Aussage über die Grundherrschaft dieses Gutes (vorerst). „So bisher Grundrecht zinsfrei, lut ledig und eigen gewesen“. Das Gut hatte Lechner tausch-weise von Jakob Oppenrieder übernommen. Dann heißt es weiter; 5 Gulden jährlichen ewigen Grundzins auf St. Gallentag zu geben und zu reichen, samt der Grundgerech-tigkeit Eigenschaft und Herrlichkeit.…
Kaufpreis 115 Gulden“
Erst jetzt wird klar, dass Lechner das Gut verkauft, es aber unter dem neuen Eigentümer (Grundherren) weiter bearbeiten wurde.
„Also dass er Lechner, seine Erben und Nachkommen gedachten Herren Guarinon und seine Erben als Grundherrn erkennen können.
Weiters verkauft obiger Cristan Lechner dem Herrn Guarinon:
1. Der „Werth Acker“ im untern Feld grenzt
1. an das Stück des königlichen Stiftes,
2. an Platner, 3. an Georg Astner, 4. an Georg Lang
2. ein Acker in der „Korn Au“ grenzt 1. an
Kaspar Abfalters Erben, 2. an Elisabeta (Schmädl?), 3. an Kaspar Schmädl, 4. an Martin Astner
3. eine Wiesmahd in der „Hirsch-Au“ alles Baumkirchner Obley grenzt
1. an Georg Astner, 2. an den Inn, 3. an Cristan Has 4. an das Stück des Pfarrwidums
…So alles für ein Viertel Kamerland ange-schlagen und versteuert wird und bisher Grundrechten zinsfrei war. Diese Stücke hatte Lechner von seiner Mutter Agnes Par-deller erb und einstandsweise an sich ge-bracht. Kaufpreis 115 Gulden, Grundzins 5 Gulden“
Quelle: H.Zimmermann, Kunterbuntes aus Mils, Bd.8