Die Genossenschaftsmühle

Am 10.August 1890 stell­ten Josef Posch, Josef Tschugg, Johann Mayr und Johann Tief­en­tha­ler an die Gemein­de­vor­ste­hung den Antrag auf Über­las­sung eines Bau­grun­des (1897÷3512) zu einer Müh­le im Gemeinde—Aichat. Der Antrag wur­de posi­tiv erle­digt, mit der Bedin­gung, dass für den Grund per Qua­drat Klaf­ter 50 Kreu­zer bezahlt wird und dass 40 Star Korn für die Dorf­ar­men gemah­len wird.

Die Mau­ern waren mit Bach­stei­nen gemau­ert, ein gro­ßes Sat­tel­dach mit Schin­deln gedeckt. An der Außen­mau­er ein gro­ßes Mühl­rad. Das Was­ser vom Aichat­bach wur­de als Kraft­quel­le benützt. Im Inne­ren war neben der geräu­mi­gen Mahl­stu­be auch noch ein klei­nes Stüberl für den Mül­ler. Durch genü­gend Fens­ter drang das Tages­licht ein.

Am 1927 brann­te die Müh­le ab.
Es ging das Gerücht um, es sei durch­aus mög­lich, dass ein Zünd­holz mit im Spiel gewe­sen sein könn­te. Jeden­falls war die Müh­le sehr gut ver­si­chert und kei­ner der Mit­in­ha­ber mach­te Anstal­ten, die Müh­le wie­der aufzubauen.
Für die Dorf­bu­ben war die Rui­ne natür­lich eine will­kom­me­ne Gele­gen­heit zu allen mög­li­chen Spie­len. Da von der Müh­le nur noch die Mau­ern erhal­ten blie­ben, wur­de das Was­ser­rad abmon­tiert, die Türe ver­bar­ri­ka­diert und der Aichat­bach ins Inne­re gelei­tet. So ent­stand in Mils das ers­te „Schwimm­bad“ .Das Was­ser war zwar sau­kalt, aber es war eben eine Mordsgaudi.

Der Mül­ler Alfred hat­te das gro­ße Sagen. Da die Brand­rui­ne blan­ken Schot­ter­bo­den hat­te, ver­si­cker­te das Was­ser sehr schnell. Alfred und die ande­ren Buben ver­such­ten alles mög­li­che, um das Abrin­nen zu ver­hin­dern. Der Mül­ler Robert und ein Gleich­ge­sinn­ter wur­de nach Hall geschickt, um vom Bau­meis­ter Bader um 5 Schil­ling einen Sack Zement zu holen. Als die Buben mit dem Hand­wa­gen anka­men, wur­de groß bera­ten, wie wohl der bes­te Effekt erzielt wer­den könn­te. Man schaff­te es, dass das Was­ser nicht so schnell abfloss,  aber zum Auf­wär­men kam das Was­ser trotz­dem nicht. Jeden­falls solan­ge das Was­ser zufloss konn­te man schwim­men, tol­len und plant­schen nach Herzenslust.

Quel­le: Her­bert Zim­mer­mann, Höfe­ge­schich­te Nr. 38, bearb. J. Waldner

 

 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das Kommentar muss vor Veröffentlichung von der Redaktion freigegeben werden.

Nach oben scrollen