Früher war der gesamte westliche Teil des Milser Gemeindegebietes eine „Hutweide“. Dieses Weidegebiet erstreckte sich mit wenigen ausgenommenen Stücken von der heutigen Bundesstraße bis hinauf zum Wald. Als westliche Grenze galt der Weißenbach, als östliche die heutige Linie Dorfstraße – Schneeburgstraße – Brunnholzstraße.

Der Begriff „Hutweide“ sagt schon aus, daß es sich um eine behütete Weide handelt. Die Aufsicht hatte der Herter (Hirte). Dieser mußte das Vieh am Morgen im Dorf abholen, während des Tages betreuen und am Abend wieder jedem einzelnen Hof zutreiben.
Als Unterstand bei schlechtem Wetter diente eine Herter-Hütte, die oberhalb des heutigen Restaurants „Grünegg“ stand.
Nachweise über einen sehr langen Bestand dieser Einrichtung gibt es genug. z.B. lesen wir im Urbar der Pfarrkirche von 1555:
„Item die Nachparschaft zw Müls zinnst jerlichen von Irem Herterheusl zway Phundt sechs Kreuzer.“
Diese Abgabe ist relativ hoch! Auch der Nachsatz interessiert uns:
„dis Heusl haben die Nachparschaft vor vielen Jaren für frey ledig verkauft und ist dis khain Grunndtzins jemals gewesen, und ist allein guetwillig geben worden.“
In den 50-iger Jahren wurde diese primitive Hütte abgebrochen. Dieses Foto wurde freundlicherweise von Robert Oberthanner zur Verfügung gestellt. Er ist es auch, der an der Türe steht.
Siehe auch: