Vereinshaus: Eröffnung 1933, Sanierung 1996/97

 

 

VEREINSHAUS MILS

Am Sonn­tag, den 2. Juli 1933 wur­de das neu­errich­te­te Mil­ser Ver­eins­haus ein­ge­weiht. Nach­fol­gend brin­gen wir einen Arti­kel des Hal­ler Lokal­an­zei­gers, Num­mer 27, vom 8. Juli 1933, der uns freund­li­cher­wei­se von Herrn Ernst Euler zur Ver­fü­gung gestellt wurde.

Mils.

 

Wei­he des katho­li­schen Ver­eins­hei­mes in Mils. Letz­ten Sonn­tag wur­de in Mils ein Haus geweiht und dem Gebrau­che über­ge­ben, das den Abschluß einer Sum­me von Plä­nen, Sor­gen und Arbei­ten bil­det: ein Arbei­ter­heim, ein Ver­eins­heim. Wenn man von Hall nach Mils geht, erblickt man links von wei­tem schon ein ziem­lich gro­ßes Haus mit rotem Zie­gel­dach. Der Ein­laß hat Kas­sen- und Gar­de­ro­ben­räu­me, dann gelangt man in einen über­ra­schend gro­ßen und schö­nen qua­dra­ti­schen Saal. In wei­ßen Wän­den gro­ße Fens­ter­flä­chen, an den Decken 2 moder­ne Licht­trä­ger aus Holz mit gro­ßen Kugel­lam­pen, den Saal feen­haft beleuch­tend. Ein moder­ner Büh­nen­raum ist am Kop­fe des Saa­les ein­ge­baut. Für­wahr ein moder­ner und allen Ansprü­chen genü­gen­der Saal für Thea­ter- und ande­re Ver­an­stal­tun­gen. Das Haus weist aber außer dem Saal auch Zim­mer zu all­täg­li­chem Auf­ent­hal­te der Ver­eins­mit­glie­der auf, alles sehr hübsch, bei­na­he nobel ein­ge­rich­tet. Ein geräu­mi­ger Kel­ler gibt Mög­lich­keit zur Auf­be­wah­rung von Gegen­stän­den. Es ist für alles vor­ge­sorgt. Mit die­sem Gebäu­de haben die christ­li­chen Arbei­ter und die ande­ren christ­li­chen Ver­ei­ne ein behag­li­ches, ein­la­den­des Heim bekom­men, für das sie dem Schöp­fer und Voll­brin­ger geistl. Rat Prä­ses Sie­be­rer wohl sehr zu Dank ver­pflich­tet sind. Die Wei­he des Hau­ses nahm um halb 3 Uhr nach­mit­tags der Orts­pfar­rer von Mils vor, wor­auf der fei­er­li­che Ein­marsch des Arbei­ter­ver­eins erfolg­te. Fan­fa­ren­klän­ge erfüll­ten en Saal, wor­auf der Prä­ses in kur­zer Rede alle Anwe­sen­den begrüß­te und den Sinn des Fest­ta­ges erklär­te. Sodann hielt anstatt des ver­hin­der­ten RR. Kolb der Prof. Schir aus Inns­bruck die Fest­re­de. Wor­in er u.a. auf die Schlag­wor­te der neu­en­Par­tei hin­wies, die das Chris­ten­tum zu schüt­zen vor­ge­be. „Posi­ti­ves Chris­ten­tum,“ sag­te er, „macht man nicht, indem man Pries­ter ein­sperrt und in Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger schickt, indem man Christ­li­che Ver­ei­ne auf­löst. Man sage nicht, „sie ver­fol­gen nur Geist­li­che, die poli­ti­sie­ren. Wir wis­sen, man möch­te ver­bie­ten, daß der Geist­li­che für das ver­folg­te Volk den Mund auf­macht. Man sagt, wir sei­en schlech­te Deut­sche, weil wir über­na­tio­nal den­ken. Der Katho­li­zis­mus umfaßt eben alle Men­schen der Erde. Man­che sagen, wir sei­en schlech­te Deut­sche, weil wir unse­re Befeh­le von „jen­seits der Alpen“ neh­men, weil wir hor­chen auf den hei­li­gen Vater. Wer aber sind die bes­ten Staats­bür­ger? Die Katho­li­ken! Unser Glau­be schreibt Geset­ze vor, die dem Staa­te die­nen. Ein guter Katho­lik ist gleich­zei­tig ein guter Deut­scher, ein guter Staats­bür­ger. Er hat kein Inter­es­se an der Het­ze gegen den Staat, weil die Kir­chen­ge­set­ze zum Wohl der Men­schen geschaf­fen sind.“ Der Red­ner schloß mit dem Rufe: „ Sei­en wir wach­sam, sehen und hören wir, damit wir recht­zei­tig han­del kön­nen, dann wird der Feind nicht imstan­de sein, uns nie­der­zu­rin­gen.“ Nach eini­gen klei­ne­ren Anspra­chen kamen Mäd­chen- und Kna­ben­rei­gen zur Vor­füh­rung, ein­stu­diert und gelei­tet von Turn­leh­rer Löder­le-Hall. Ein Sprech­chor mit Treue­schwur beschloß das Pro­gramm, wor­auf namens der Arbei­ter Hans Volg­ger mit kräf­ti­gem Organ und gutem Stil allen, die am Wer­den die­ses Hau­ses irgend ein Ver­dienst haben, ganz beson­ders aber dem Schöp­fer der Idee und uner­müd­li­chen Lei­ter und För­de­rer der gan­zen Bau­an­ge­le­gen­heit, Prä­ses geistl. Rat Sie­be­rer, auf­rich­ti­gen Dank sag­te. Hier­auf stärk­ten sich die Gäs­te im Frei­en bei den Klän­gen der Musik­ka­pel­le Mils, wor­auf noch ein gemüt­li­cher Abschluß im Saa­le bei fröh­li­chen Lie­dern des Kir­chen­cho­res unter Lei­tung des Schul­lei­ters Glatzl erfolg­te. An den Bau- und Ein­rich­tungs­ar­bei­ten waren betei­ligt vor allen Mau­rer­meis­ter Bader, der unter man­chen Schwie­rig­kei­ten die frei­wil­li­ge Arbeit lei­te­te, Archi­tekt Torggler, der das Inne­re und die Büh­ne ent­warf, Instal­la­teur Rath­ge­ber, Speng­ler und Gla­ser Haslwan­ter, Speng­ler Anker, Zim­mer­meis­ter Huber, Tisch­le­rei Max Bli­em, Schlos­se­rei Gra­ber, alle aus Hall; fer­ner mach­ten sich ver­dient Strick­ner-Mils und May­er-Mils, die Gemein­de Mils mit der Spen­de des Bau­grun­des und vie­le andere.

Das Ver­eins­haus wur­de mehr­mals umge­baut, zuletzt in den spä­ten 1990er Jah­ren. Bür­ger­meis­te­rin Maria Unter­ber­ger lud am 11.Jänner 1997 zur Wie­der­eröfn­nungs­fei­er. Die kirch­li­che Wei­he nahm Pf. Cons. Andre­as Hop­pich­ler vor, die Mode­ra­ti­on des Fest­ak­tes Erhard Ber­ger vom ORF und die musi­ka­li­sche Beglei­tung die Dixie­land­ers Hall und ein Blä­ser­en­sem­ble der Musik­ka­pel­le Mils. 

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Bau des Vereinshauses

 Vereinshaus   Das Ver­eins­haus in den 1950er Jah­ren. Pepi Wald­ner und Erwin Bucher, die mit ihren Fami­li­en auch im Ver­eins­haus wohn­ten, fun­gier­ten in den­fol­gen­den Jahr­zehn­ten als Haus­meis­ter.  

 

 1996 vereinsh n

                                                                                                   Ver­eins­haus 1996 vor dem Umbau

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