Mit freundlicher und dankenswerter Hilfe durch die Herren Prof. Dr. Karl Finsterwalder und Prof. Dr. Hermann Ölberg.
Der Name M I L S ist sicher vorrömisch. Diese Feststellung trifft Prof. Dr. K. Finsterwalder. Also ist er älter als die romanische Siedlungsschicht. Da aus dieser Zeit keine schriftlichen Unterlagen zur Verfügung stehen, müssen sich die Sprachforscher Schritt für Schritt zurücktasten. Die Verschiedenen Schreibweisen Mils, Mülß – noch im 19. Jahrhundert, ze Mülles 1360, Müls 1336, Muelles 1305, ze Muels 1288, de Mülles 1215, Otto von Mülles 1209, ad Mulles ca. 1152 und ad Mulles – die erste Nennung 930. Dieses Mulles wäre als Mülles zu sprechen.
Prof. H. Ölberg greift in seinem großen Werk „das vorrömische Ortsnamensgut Nordtirols“ die von Prof. Karl Finsterwalder in Schlern 133 vorgeschlagene Etymologie auf und bestätigt diese.
Ausgehend von der geografischen Lage von Mils ( auf dem Schuttkegel aus dem Halltal) kommt die Bedeutung „Geröll, Geschiebe“ zum tragen uns setzt deshalb die Form „muljes“ an. Eine Schwundstufenbildung ml zur Wurzel ’mel „zermalmen, mahlen, reiben“. Im Gotischen heißt malma „Sand“, im Lettischen smelis„Wasserstand im Feld“. Solche Bedeutungsentwicklungen sind also vorhanden und berechtigen uns zu einer ähnlichen Annahme für die indogermanische Sprache, die in Tirol gesprochen wurde. Hier wiederum ist am wahrscheinlichsten die Sprache der Breunen, also breonisch.
Vorrömisch ist auch Volders, Thaur, Tulfes, germanisch ist Hall, galloromanisch ist Absam, während Fritzens und Ampass auf die Kelten zurückzuführen sind.
die zweite Nennung von Mils geht auf das Jahr 1068 zurück. Damals übereignete Sigirat, Witwe zu Mils (Schreibweise: Sirigat vidua Duringi de Mulles) dem Koster von Tegernsee eine Magd als Zinspflichtige. Diese Nennung wurde von Herbert Zimmermann in den Büchern des Klosters Tegernsee gefunden.
Die dritte Nennung von Mils geht auf das Jahr 1135 zurück. gleichzeitig ist dies auch die erste Nennung des „Innhafens“ in Mils. Danach übergibt der Freie Adalbero dem St. Blasius-Altar im Stift Admont Güter im Inntal und einen Hafen beim Fluss Inn in Mils. Schreibweise: … et portum unum iuxta fluvium Enum ad Mulles. Aus dem Inntaler Steuerbuch von 1312 geht auch hervor, dass unter den Steuerzahlern von Mils ein „Aeppel der Verge“ genannt wird, was Fährmann heißt und auf einen Innanlegeplatz hinweist.
Karte von Mils aus dem Jahre 1611 (Ausschnitt „Burglechnerkarte“)
Quelle: Kunterbuntes aus Mils, Beiheft zu Heft Nr. 1, Nr. 10