Der Archenweg
Archen sind Wasserschutzbauten. Früher, als das Schmelzwasser ungehindert abfließen konnte, nahm es seinen Weg über den noch gefrorenen Boden. Z.B. Vom Waldrand des Grünegger-Feldes bis zur Volderer-Brücke. Ebenso in der Heide und im Aichat. Und auch bei Unwetter, damit das Wasser auf seinem Lauf keinen Schaden anrichtete, bediente man sich künstlicher Abkehren. Solche in der Erde vertieft,heißen „Waler“ oder „Wierer“, die über dem Boden liegenden Archen. Die südliche Befestigung des Mühlenweges ist eine solche Arche, sie leitete das Oberflächenwasser zum Weißenbach. Außerdem war diese Arche auch ein willkommener Abladeplatz für Steine von den Äckern rundum.
Der heutige Mühlenweg sollte also Archenweg heißen. Da dieser aber gerade zur Mühle führte, wurde der Name Archenweg für den nächst südlicheren reserviert.
Der Mühlenweg
Bereits vorstehend wurde ausgesagt, warum dieser Weg diesen Namen trägt. Die Mühle ist uralt, jedenfalls reicht ihr Bestand vor die Zeit der Aufzeichnungen.
Als Erzherzog Ferdinand zur wirtschaftlichen Absicherung von „Hirschenlust“ Höfe kaufte, übernahm er auch eine Mühle, die bereits damals zwei Stampf (Mahlwerke) hatte. (nach 1585).
Aber ein weiterer Aspekt spielt hier herein. Als in den 30iger Jahren die Ortsnamensforschung so richtig in Blüte kam und alles Vorrömische Illyrisch war, übersetzte man Mils mit Mahlen. Heute noch hört man von Milsern, die noch bei Oberlehrer Glatzl Heimatkunde lernten, diese Erklärung. Der Nachsatz, am Weißenbach haben viele Mühlen gestanden, ergänzt diese falsche Aussage.
Der Schmiedeweg
Bereits 1454 wird eine „Schmiede an der Rinne zu Mils“ erwähnt. Zu dieser Zeit verkaufte ein „von Hammersbach“ ein Viertel aus dieser Schmiede. Diese Schmiede befand sich im Bereich Metzgerei Hauser – Haus Kirchmair, heute Brunnholzstraße.
Früher war diese Schmiede – eine Waffenschmiede (1586 der junge Wolf Pfefferle). Für den Bau Grünegg-Hirschenlust wurden auch andere Arbeiten ausgeführt. (1605).
Die letzten Schmiede waren noch die Felder (auch Velderer), von denen mehrere Generationen in Absam-Mils nachweislich sind. Alte Milser erzählen, daß in dieser Schmiede noch Gelenke für die Kettenbrücke in Innsbruck in Gesenk geschmiedet wurden.
Die in obiger Urkunde zitierte „Rinne“ war jener Teil des Amtwassers, das heute noch in diesem Bereich „der Mühlbach“ heißt.
Die älteste Schmiede dürfte der nördlichste Standort gewesen sein. Beim Grundaushub für die Metzgerei Hauser kam ein Keller zum Vorschein. Später ist die Schmiede im Haus Kirchmair (früher Haus Nr. 53) nachweisbar. Der letzte Milser Zweig zog in die Schneeburgstraße (12) und richtete dort eine kleine Schmiede ein.
Mit diesen wenigen Beispielen läßt es sich leicht belegen, daß man sich bei der Namensgebung von Straßen und Wegen nach Möglichkeit an alte Flurnamen oder historische Objekte hielt. Zumindest so lange man das bewährte Duo Hans Garber, Herbert Zimmermann mitreden ließ.
Quelle: Kunterbuntes aus Mils Nr. 17