H.Nr. 41 „Gramentl Hof“, Vinzenzweg 2
H.Nr. 42 „Beim Hanser“, Vinzenzweg 2
H.Nr. 43 „Beim Tischler“, Oberdorf 18
H.Nr. 44 „Beim Gatterer“, Oberdorf 20
H.Nr. 45 „Das Planken-Gut“, Oberdorf 17
H.Nr. 46 „Beim Oberländer“, Oberdorf 19
H.Nr. 47 „Beim Zacherl“, Haslachweg 2
H.Nr. 48 „Beim Grießer“, Haslachweg 14
H.Nr. 49 „Beim Rädermacher“, Haslachweg 11
„Schloß Hirschenlust“
H.Nr. 50 „Beim Grünegger“, Oberdorf 36
H.Nr. 51 „Die Pfister“, Oberdorf, ohne Hausnummer
H.Nr. 52 „Beim Müller“, Oberdorf 40
H.Nr. 53 „Beim Schmied“, Brunnholzstr. 8
H.Nr. 54 „Beim Talbauer“, Oberdorf 29
H.Nr. 55 „Beim Schober“, Vinzenzweg 4
Übersicht der Bauernhöfe [hier]
H.Nr. 41 „Gramentl Hof“, Vinzenzweg 2
Glößlbauer, Schlößlmiller, existiert heute nicht mehr, war ein ansitzartiger Hof, mit Steinmauern umgeben. Heute steht das St.Josefs-Institut an seiner Stelle. Es handelt sich um eine Behausung und Zugehörde, Früh- und Baumgarten 2318 Kl. sowie 1024 Kl. Holz — also kein Grund, was typisch ist für einen Ansitz des niederen Adels. Später sind dazugekommen: ein Viertel Kammerland mit 2159 Kl. Grund, ist frei, dann 560 Kl. Grund und 1816 Kl. Grund, sowie 558 Kl. Holz den Herren Lenardi grundzinspflichtig, dann 1774 Kl. Grund GH = Kloster St. Georgenberg, und nochmals 662 Kl. Grund dorthin pflichtig, schließlich ein Acker im Baumkirchner Feld von 1954 Kl. von dem man nicht weiß wohin es grundzinspflichtig ist (laut MTH.Kat).
Besitzer: 1695(?) Johann Ludwig von Tannheim (Salzamtoffizier) — 1721 die Geschwister Tannheim gemeinsam K. — im gleichen Jahr Christoph Adam Morandel, Sekretär des Stift und Regelhauses, und seine Gattin Anna Pröller gemeinsam K. — 1774 Anna Pröller Witwe E. — 1791 Thomas Hueber, Sohn der Anna Pröller aus zweiter Ehe E. Johann Hueber war Bestandsmüller, weshalb der Hofname (G) Schlößlmiller vorkommt.
- 1824 Michael Hueber, Sohn Ü. — 1847 Anna Angerer, Witwe Hueber mit 7 minderjährigen Kindern gemeinsam E. — 1858 Michael Hueber, Sohn Ü.
- 1892 Armenfonds Mils K. Es folgte der Umbau zum neuen Armenhaus der Gemeinde.
- 1897 kauften die Barmherzigen Schwestern das halb fertige Armenhaus und es entstand das St.Josefs-Institut.
H.Nr.42 „Beim Hanser“, Vinzenzweg 2
Ehemaliger Bauernhof, nicht mehr existent, heute nördliches Areal des St.Josefs-Instituts. BP. 72, MTH.Kat. 46 bis 491/4, FR.Kat. 69 bis 73.
Es handelt sich um ein typisches frühes Söllhaus mit 1701 KI. Holz, kein Grund, GH = St.Margarethen Gotteshaus im Gericht Rottenburg. Dann kommt dazu ein freies Viertel Kammerland 1832 Kl. Grund und 200 Kl. Holz, weiters ein Stück Grund laut MTH.Kat. 1274 Kl., laut FR.Kat. 1774 Kl. und ein Rain mit 244 Kl. Grundzins an die Pflege Thaur, endlich ein Stück Grund mit 644 Kl., ist frei. Bei der Grundaufteilung erhält das Gut nur 500 Kl. Grund und den üblichen Anteil an Holz.
1690 Gregor Lochner, Müllermeister, Michael Lochner, Sohn — 1737 die Kinder des Michael Lochner gemeinsam E.; im gleichen Jahr Johann Kößler, Pfannhausarbeiter und seine Gattin Agnes Stainer K. — 1779 Mathias Kößler, Sohn Ü. — 1806 Johann Kößler, Sohn Ü. — 1868 Johann Kößler, d.J. Ü. — 1896 Felix Unterberger und seine Gattin Josefa Hoppichler gemeinsam K. — 1901 Florian Klemsche und seine Gattin Maria Walch gemeinsam K. — 1905 kaufte das St.Josefs-Institut den Hof und riß ihn ab. Somit endet die Existenz dieses Hofes.
H.Nr. 43 „Beim Tischler“, Oberdorf 18
Söllhaus, gewölbter Flur, HG = Pfarrwidum Mils, MTH.Kat. 50 bis 56V2, FR.Kat. 74 bis 83, BP. 73, 1634 Kl. Grund und 1330 Kl. Holz dem Pfarrwidum Mils zinspflichtig, weiters 3 freie Stücke Grund von 2367 KI., dann ein Stück Grund von 1368 und 650 KI. Holz dem Kloster St.Georgenberg zinspflichtig, sowie 2 freie Stücke zusammen 401 Kl., weiters ein Acker mit 1200 Kl. Grund im Baumkirchner Feld, gehört nach Baumkirchen, dann 252 Kl. Grund GH=Pfarre Mils, jedoch ohne Zins, schließlich 753 Kl. Holz sind frei.
Wopfner, Anna Plank, Witwe — 1692 Anna Wopfner, Tochter E. — 1706 Kaspar Schwaninger von Gnadenwald K. — 1726 Magdalena Zeisler, Witwe Schwaninger E. — 1734 Maria Schwaninger und Gatte Jakob Prantner und Tochter E. — 1744 die Kinder des Jakob Prantner verpachten — 1750 Josef Felderer und Gattin Maria Ren K. — 1758 Josef Felderer, Sohn E. — 1777 Christoph Mader und seine
Gattin Katharina Penz gemeinsam; Mader war Tischlermeister, daher der Hausname — 1792 Katharina Mader, Tochter, und ihr Gatte Johann Prantstetter gemeinsam Ü. — 1806 die Kinder des Johann Prantstetter gemeinsam — 1822 Franz Prantstetter, Sohn Ü. — 1833 die Kinder des Franz Prantstetter gemeinsam E. — 1747 Peter Prantstetter, Sohn, und Gattin Maria Hurmann Ü. — 1891 Josef Prantstätter, Sohn Ü. — 1899 Anna Leichter (Leuchter geb. Kuen von Hall) K. — 1906 Rudolf Leichter, Sohn Ü. — 1923 Maria Leichter, Witwe geb. Haas E. — 1936 Alois Leichter, Sohn Ü.
- 1982 Johann Leichter, Sohn E.
- Das Haus ist 1898 bis auf die Grundmauern abgebrannt, Anna Leichter kaufte die Brandruine und baute wieder auf.
H.Nr. 44 „Beim Gatterer“, Oberdorf 20
Ehemaliges Söllhaus, Behausung mit Zugehörde, kleinster Frühgarten mit 4 Kl. und kleinster Baumgarten mit 14 Kl. BP. 75, MTH.Kat. 57 bis 57 1/5, FR.Kat. 84 bis 90, 1203 Kl. Holz GH=St.Margarethen, bei Jenbach. Im Laufe der Zeit sind freie Stücke dazugekommen mit 3287 Kl. Grund, sowie eine halbe Jauch bei der Grundaufteilung.
Besitzer: Franz Hibl — 1685 Johann Hibl, Bruder des Johann und Gattin Maria Haller K. — 1704 Martin Hibl, Sohn E. — 1785 Maria Mitner, Witwe des Martin Hibl E. — 1788 Elisabeth Jung, Nichte des Johann Hibl 0. — 1792 Katharina Prugger, Tochter der Elisabeth Jung, und Gatte Josef Gloggner Ü. — 1816 Jakob Tschugg K. — 1832 Mathias Resch K. — 1835 Peter Rauth und Gattin Anna Dengg K. (ab jetzt heißt der Hof auch beim Rauth) — 1867 Anna Rauth, Witwe 0. Im gleichen Jahr Anna Rauth, Tochter Ü. — 1867 Anna Rauth und ihr Gatte Johann Kölli gemeinsam ME. — 1893 Josef Posch K. — 1898 brannte das Haus ab. Im gleichen Jahr kaufte Josef Brandstätter die Brandruine. Josef Posch war Bauer beim Schiachl, Josef Brandstätter war Bauer beim Tischler. 1899 Josef Hornsteiner.
- 1902 Antonie Attlmayr K.
H.Nr. 45 „Das Planken-Gut“, Oberdorf 17
Eine Behausung mit Zugehörde, Früh- und Baumgarten, westlich vom Hof stand der Kalkofen der Zeisler. GH=Pfarre Mils, sowie 470 Kl. Grund GH=Pflege Thaur (Einfang?) weisen auf ein Söllhaus hin. Weiters 2890 Kl. Grund und 590 Kl. Holz GH=Kloster St.Georgenberg, dann ein Viertel Kammerland 1212 Kl. Grund ist frei, dann ein Stück Grund von 265 Kl. GH=Lenardi, weiters 1110 Kl. Grund GH=Baron von Schneeburg, schließlich bei der Grundaufteilung 500 Kl. Grund zugeschlagen.
Besitzer: Michael Plank — 1696 Sohn Jakob Plank und seine Gattin Eva Steinlechner gemeinsam — 1728 Jakob Plank, Witwer AE. — 1734 Georg Plank, Sohn Ü. — 1780 Tochter Maria Plank und Gatte Peter Plank Ü. — 1810 Simon Plank. Schwager K. — 1816 Peter Plank, Bruder, und Gattin Maria Plank E. — 1830 Theres Plank, Nichte der Maria Plank, und Gatte Josef Plattner E. — 1892 Maria Plattner und Gatte Johann Moser und beide Töchter gemeinsam E. Der Hof brannte 1898 ab. Im gleichen Jahr kaufte Josef Hornsteiner die Brandruine und baute das Haus auf.
- 1900 Josef Fischler K. Seither heißt das Haus beim Bäcken
- Abriss 2014
H.Nr. 46 „Beim Oberländer“, Oberdorf 19
Beim Taxer, Tux, Kirchner sind weitere Hausnamen, GH=Pfarre Mils.
Es handelt sich um eine Behausung und Zugehörde, Früh- und Baumgarten, weiters ein Stück, der alte Baumgarten, 1546 Kl. und 2 Stück zusammen 4334 Kl. Grund GH=Pfarrwidum Mils, weiters 1654 Kl. Grund ebenfalls GH=Pfarrwidum Mils, dann 2 Stücke Grund zusammen 1424 Kl. sind frei, dann ein Stück Grund 1192 Kl. ist frei, jedoch ist ein Spielstier für die Gemeinde zu halten. Weiters 3676 Kl. Holz aus dem Gatterlehen GH—Stift St.Georgenberg und schließlich eine alte Feuerstätten-Gerechtigkeit GH = Pflege Thaur.
Besitzer:
Adam Zeisler, Simon Zeisler — 1713 Georg Zeisler und Gattin Theresia Schaller E. — 1729 Martin Zeisler kauft nur die Stücke — 1757 Johann Straub und Gattin M. Theresia Zeisler und Tochter K. — 1759 Andrä Zeisler und Gattin Elisabeth Jenewein K. — 1772 Elisabeth Jenewein, Witwe Ü. — 1777 Josef Zeisler, Pacht — 1780 Andreas Zeisler, Sohn E. — 1784 Josef Felderer K. — 1790 Bartlmä Töller K. — 1800 Josef Wopfner, Pfannhausarbeiter K. — Gertraud Hochschwarzer, Gattin des Josef Wopfner, Besitzvertrag 1817 — 1832 die Erben des Josef Wopfner Ü. Im gleichen Jahr Johann Lachartinger und seine Gattin Magdalena Pröller K. gemeinsam — 1843 Johann Lachartinger, Sohn Ü. — 1844 Peter Posch K. — 1847 Josef Schöpf und seine Gattin Judith Prantl K. gemeinsam — 1854 Stefan Penz K. — 1864 Josef Stadlwieser d. Ä.
- 1899 St.Josefs-Institut kaufte das Haus und den Großteil der Stücke
- 1901 das St.Josefs-Institut verkaufte an Johann Junker, Viehhändler beim Tschugg, Haus und einen Teil des Gartens.
H.Nr. 47 „Beim Zacherl“, Haslachweg 2
Auch beim Kirchner, Angerer genannt; BP. 77, 78, GH = Pfarre Mils. Es handelt sich um eine Behausung und Zugehörde, weiters 4047 Kl. Grund und 3699 Kl. Holz GH=Lenard, dann 3473 Kl. Grund GZ an die Pflege Thaur, sowie ein Viertel Kammerland mit 1951 Kl. Grund und 397 Kl. Holz, ohne Angaben, ein kleiner Fleck von 55 Kl. zinst dem Hofbauschreiberamt.
Besitzer
Georg Kern — 1663 Joachim Jung K. — 1701 Johann Jung d.Ä. Ü. — 1751 Johann Jung d. j. Sohn Ü. — 1788 Jakob Plattner K. — 1813 Michael Plattner, Sohn Ü. — 1847 Peter Posch K. — 1848 Alois Posch, Sohn K. — 1849 Andreas Angerer K. — 1862 die Kinder des obigen E. — 1883 Andrä Angerer, Sohn E. — 1890 Ignaz Krismer K.
- 1920 Johann Krismer, Sohn E.
- 1970 Berta Huber geb. Krismer
H.Nr. 48 „Beim Grießer“, Haslachweg 14
Klammer-Gütl, beim Spötl, GH—Pfarre Mils, MTH.Kat. 72 bis 721/2, FR.Kat. 123 bis 124, BP. 79. Es handelt sich um ein altes Söllhaus mit Früh- und Baumgarten, einem Stück Grund von 587 Kl. und 208 Kl. Holz. Bei der Grundaufteilung wurden 45 Kl. zum Hausgartl und 455 Kl. zugeteilt. An der Südostseite des Hauses sind noch Erdbebenstützen vorn alten Grießerhof.
Besitzer: Veit Aigentler — 1709 Sohn Jakob Aigentler, Salzbergarbeiter E. — 1726 Simon Haller, Salzberger K. — 1777 Helena Haller, Tochter — 1823 Anna Haller Ü. — 1842 Anton Oberthanner K. — 1843 Ignaz Ölhafen K. — 1854 Anton Oberthanner K. — 1856 Johann Grießer K. — 1875 Johann Grießer d. j. Sohn E. — 1890 Alois Huber K. — 1890 Alois Huber K. 3 Tage später Johann Portner K. — 1901 Ignaz Krismer, Schwiegersohn K.
- 1901 Judith Vonmetz und ihre Tochter Emma Vonmetz gemeinsam K. Sie baute die Vonmetz-Villa
- Abriss 2014
H.Nr. 49 „Beim Rädermacher“, Haslachweg 19
Das Jägerhaus, zum Grünegger Komplex gehörig, diente den Reisjägerfamilien als Wohnung. Ein Zwinger für Hunde war westlich angeschlossen. Nördlich des Hauses befand sich ein kleiner Tiergarten. EH. Ferdinand II. dürfte dieses Gebäude 1583/85 erbaut haben. Ein niederer kleiner Keller wurde ostseitig vom Frühgarten aus beschüttet.
Nach Auflösung des Stift und Regelhauses kaufte 1783 Baron von Sternbach das Haus, den halben (ostseitigen) Mühlanger 1591 Kl. Grund, sowie alle Jagd- und Fischerei-Rechte. Das Haus wurde verpachtet.
Pächter: 1704 Jacob Vintl, 1777 Judas Thadeus Obacher, Jäger — 1789 verpachtete v. Sterbach weiter — 1801 Johann Obacher — Johann Hilber — 1861 Johann Hilber jun. — 1886 Maria Kirchmayr, Witwe — 1895 Felix Andrä Unterberger, Peter Waldner.
Besitzer
- 1852 Ferdinand Baron von Sterbach E.
- 1914 Guido B.v. Sterbach E.
- 1931 Johanna v. Sternbach, Witwe Liphart E.
- 1932 Dr. Ernst Liphart, Schenkung
- 1964 Dr. Bernhard Karl Liphart E.
Schloß Hirschenlust
Hirschgeschray, Grienegg, angeblich soll schon um 1400 eine landesfürstliche Jagdhütte bestanden haben, handfeste Beweise dafür gibt es keine, außer die Nachricht von Hausmeistern, die schon vor EH. Ferdinand II. Holz aus dem Pfannhaus bezogen. Jedenfalls begann EH. Ferdinand II. um 1576 mit dem Bau (Um-Ausbau) des Hauses zum adeligen Ansitz, der später Grienegg genannt wurde. Von Größe, Beschaffenheit und Ausstattung erfahren wir erst über Angebote, Kostenrechnungen für den Wiederauf- bzw. Neubau. Demnach hatte das Schloss vier Ecktürme und eine ziemlich reich ausgestattete, an der Ostseite angebaute Kapelle (Weihe 1586). Es gab eine eigene Wasserleitung aus dem Halltal. Während am Bau ca. 10 Jahre lang gearbeitet wurde, kaufte der Erzherzog ab 1582 mit 8 Kaufbriefen das Thenning-Gut (heute Grünegger), die Mühle mit dem halben Mühlanger, sowie 18 Holzteile und große Flächen Grund. 1588 schenkte der Landesfürst das ganze Grünegger-Urbar mit Hirschenlust, Wohlgemutsheim, Farbmacherhof samt allen Zugehörden seiner zweiten Gattin Anna Katharina von Mantua. Am 24.1.1595 starb Ferdinand, Anna Katharina trat 1612 mit ihrer Tochter Maria in das von ihr gegründete Stift und Regelhaus zu Innsbruck ein, dessen Rechte von den nachfolgenden Landesfürsten bestätigt wurden. 1621 starb Anna Katharina in Innsbruck und ihre Tochter überließ die Besitzungen dem Erzherzog Karl. Nach seinem Tode 1662 ging der Besitz wieder an das Regelhaus zurück. Am 6.10.1686 brannte Hirschenlust vollständig ab. Während Menschen und Tiere gerettet werden konnten, fiel die ganze Einrichtung den Flammen zum Opfer. 1783 löste Kaiser Josef II. das Stift und Regelhaus auf. Alle Realitäten wurden versteigert, 1790 kam es zu konkreten Besitzwechseln, denen Tauschgeschäfte zwischen B. v. Sternbach und Harm (Mühle) folgten.
H.Nr. 50 „Beim Grünegger“, Oberdorf 34
Heute Haus Elisabeth, Wohnhaus und Pension. Nirgends wurden die Hausnummern so oft gewechselt wie beim Grünegger-Komplex. 42845 Kl. Grund und 45112 KI. Holz, sowie eine Vogelhütte auf der Mundlfeis gehörten dazu. Bei der Grundaufteilung kamen 21/2 Jauch Grund und 4 Holzteile mit 8932 Kl. dazu. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Großteil davon unter den Besitznachfolgern aufgeteilt wird, sodass keine Zinsen aufscheinen. Beim Ankauf hatte EH. Ferdinand alle grundherrlichen Beschwerden abgelöst. Bestandmänner waren 1724 Georg Schlapp, Mathias Kößler, 1735 Mathias Schlapp, 1775 Peter Steinlechner.
Besitzer
1789 Freiherr von Sternbach — 1798 Andrä Kößler K. — 1799 Josef Hoppichler K. — 1802 Georg Mayr K. — 1814 Gregor Mayr, Sohn E. — 1849 Peter Mayr, Sohn E. — 1868 Georg Mayr, Bruder — 1874 Georg Mayr und seine Gattin Gertraud Gschnitzer ME. — 1885 Johann Portner K. — 1890 Peter Schoner K. — 1894 Julia Kölner K. — 1928 Gertraud und Wolfgang Moser, Geschwister E.
- 1931 Franz Hauser d.Ä.K.
- 1965 Franz Hauser d.J. E.
- 1991 Robert Hauser, Sohn Ü.
Durch den familiären Zusammenschluss der Familien Hauser und Oberthanner entstand ein neues Gut — Grünegger-Müller. Robert Hauser und Priska Oberthanner heirateten 1989. Priska, die Erbin des Müller-Gutes, brachte die Voraussetzungen mit, um den Titel Erbhof zu erlangen, der 2000 verliehen wurde (nach der Gesetzesänderung, wonach die weibliche Erbfolge der männlichen gleichgesetzt wurde). Es ist der erste Erbhof in Mils!
1.9.1775, bei der 1. Versteigerung wurde angeführt: das Mayrhaus bestehend in einer Stube, Küche, fünf Kammern, Stadel und Stallung (wurde der nördlich des Hauses befindliche Eiskeller vergessen, oder erst später durch Dr. Kölner erbaut?). Das Haus wurde mehrmals baulich verändert, dient heute als Wohnhaus und Pension. Dr.med. Otto Kölner, Gatte der Julia Kölner geb. Häußler hatte zwischen Wohnhaus und Stallung ein Badhaus für Herzkranke errichtet. Er setzte auf Ernährung und Wasserkuren. Nach der Teilung von 1965 übernahm Franz Hauser dieses Gebäude und baute es als Wohnhaus aus. Sein Bruder Josef übernahm das Wohnhaus (Mayrhaus) und baute es um. Daneben baute er einen Maststall, heute Bauhof der Gemeinde.
In der Zeit als das Kloster Wessobrunn Güter (5 Kammerland) in Mils besaß, war dieser Hof der „MAYRHOF“ und als solcher für die Verwaltung dieser Güter zuständig. Am 25.1.1361 gingen diese Güter (Konrad der Klammer, Heinrich der Padstuber, Elsbeth die Chaumrechtin, Sohn der Elsbeth, genannt Wernher der Chaumrecht und der Mayrhof gelegen oberhalb Mülls bei der Stamser Mühl, den Konrad der Grantner, Bürger von Hall, viele Jahre von uns hatte) durch Tausch-Kauf an das Kloster Polling über. Später teilweise an das Stift Wilten, dann Waldauf-Stiftung.
H.Nr. 51 „Die Pfister“, Oberdorf, ohne Hausnummer
Pistor = Bäcker, die Bäckerei diente allen auf Hirschenlust und den dazugehörigen Menschen. Selbst nach der Aufteilung der Regelhaus-Güter wurde dieses Recht beibehalten. Der Backofen wäre heute noch funktionstüchtig.
Beschreibung laut Versteigerung: hat eine Stube, eine Küche, drei Kammern und Backofen. Es war ein reines Dienstbotenhaus mit bis zu drei Familien, grenzt an die Straße und hat keinen Umschwung, Heute macht das Gebäude leider einen sehr gebrechlichen Eindruck.
H.Nr. 52 „Beim Müller“, Oberdorf 40
Bis 1333 zurück zu verfolgen, als die Mühle ins Eigentum des Stiftes Stams kam. 1582 war sie ein wichtiger Bestandteil zur Versorgung von Hirschenlust. 1775 sagt die Taxation: Mihl Behausung mit einer Stube, ein Milchstübele, drei Kammern, außer derselben Stadel und Stallung. In der Mihl zwei Geng (Mahlwerke), hat nebst der Wassernot ein langes Rinnwerk zu Unterhalten, von dahero Haus und Mihl nicht wohl höher angeschlagen werden kann, dann ungefähr 700 fl.
Südlich des Weges ein Stadele und Stallung BP. 83, Früh- und Baumgarten, weiters der halbe Mühlanger mit 1591 KI. dann weiters Grund und Holz (der heutige Müller- Stadel wurde erst viel später gebaut).
- 1789, nach Aufhebung des Regelhauses kam es zur Versteigerung, bei der der Bestandsmüller Johann Harm die Mühle samt liegenden Gütern erwarb. Anschließend tauschten er und Freiherr von Sternbach einige Stücke.
- 1796 Paul Harm, Sohn 0. (er verunglückte beim Edelweißpflücken) — 1821 Maria Harm, Tochter E. Im gleichen Jahr erhielt ihr Gatte Anton Oberthanner ME. 1862 Anton Oberthanner, Witwer E. — 1868 Josef Oberthanner, Sohn Ü. — 1881 seine Kinder gemeinsam E.
- 1905 Alois Oberthanner AE.
- 1931 Karolina Oberthanner und ihre acht Kinder E. (unter ihr wurde die Mühle auf Turbinenbetrieb umgestellt).
- 1962 Robert Oberthanner AE. Priska Oberthanner, Tochter Ü.
H.Nr. 53 „Beim Schmied“, Brunnholzstr. 8
Es ist das letzte der Regelhaus-Güter. Es handelt sich um eine Behausung samt einer Schmitten, Früh- und zwei Baumgärten, ein halbes Kammerland — das Tschirggenbau, uralter Besitz des Klosters Polling (1686 Kloster Wilten) mit 13 Stück Grund und 6 Holzteilen ohne Behausung. 1775 waren es noch 3756 KI. Grund und 1235 Kl. Holz, weiters 175 Kl. Grund und 987 Kl. Holz sind frei, dann 1630 Kl. Grund GH=Pflege Thaur und 2433 Kl. Grund frei, schließlich 488 Kl. Grund gibt Grundzins an Weinhart. Die Schmiede selbst als Waffenschmiede ist sehr weit zurück reichendes Lehen der Pflege Thaur, 1583 von Erzherzog Ferdinand II. zu Hirschenlust erworben, nach der Auflösung des Stiftes und Regelhauses versteigert.
Besitzer
Die Wölfl, mehrere Generationen Waffenschmiede — Peter Schmiedlechner — 1781 Mathias Empacher K. — 1819 Severin Empacher Ü. — 1825 Anton Bucher K. — 1841 seine Kinder gemeinsam Ü. — 1845 Ander Kapferer (daher auch der Name beim Schmiedander) — 1849 Michael Rathgeber K. — 1852 Franz Peter K. — 1856 Andrä Jenewein K. — 1859 Johann Pur — 1862 Filomena Erlacher K. — 1866 Johann Felder von Absam für seine minderjährigen Kinder K. — 1883 Josef Felder — 1898 brennt die Schmiede ab, wird nicht mehr aufgebaut. Die Familie kaufte später H.Nr. 56. Die liegenden Stücke wurden zerstückelt. 1899 wurde auf der Brandruine das Heideschlößl erbaut, häufiger Besitzerwechsel,
- Heute: Familie Kirchmair.
H.Nr. 54 „Beim Talbauer“, Oberdorf 29
Seit 1885 beim Pusterer, Behausung mit Zugehörde, Früh- und Baumgarten mit späterer kleiner Landwirtschaft und typischen Abgaben für ein Söllhaus Wildtauben und Hühner. Weiters ein halbes Kammerland mit 5253 Kl. Grund, 2006 KI. Holz GH=Weinhart.
Besitzer:Gregor Lochner, Müllermeister auf Grienegg . 1724 Maria Prantstätter, seine Witwe E. — 1730 Anna Lochner, Tochter E. — 1741 Josef Strasser K. — 1782 Georg Strasser, Sohn Ü. — 1813 Johann Strasser, Sohn Ü. — 1850 Anna Strasser, Tochter und ihr Gatte Josef Schindl gemeinsam K. — 1877 Alois Zach K. — 1885 Michael Niederwanger und seine Gattin Maria Graber gemeinsam K. 1907 Michael Niederwanger E. — 1946 Michael Niederwanger, beschränkt entmündigt E.
- 1957 Josef Zingerle E.
- Die nordseitige Tennenauffahrt wurde abgebrochen, Umbau zu einem Mehrfamilienwohnhaus.
H.Nr. 55 „Beim Schober“, Vinzenzweg 4
Eine Behausung mit Zugehörde, Früh- und Baumgarten. Zum Haus gehören nur 6 Stücke Holz, zusammen 1648 Kl., GH = Pfarrkirche Mils, weiters 2237 Kl. Grund GH = Pflege Thaur. Das alte Söllhaus wurde mehrmals umgebaut, heute abgerissen, zwei Neubauten stehen auf dem Grund.
- 1951 Georg Osl und seine Gattin Maria geb. Schindl U. gemeinsam
- 1983 ihre Kinder gemeinsam E.
Die Bauernhöfe in Mils
- Bauernhöfe in Mils – Übersicht, Hausnummern
- Bauernhöfe Nr. 1 bis 10
- Bauernhöfe Nr. 11 bis 24
- Bauernhöfe Nr. 25 bis 40
- Bauernhöfe Nr. 41 bis 55
- Bauernhöfe Nr. 56 bis 73
„Die Bauernhöfe in Mils“
Quelle: Gemeinde Mils, Bauamt und Dorfbuch Mils, Herbert Zimmermann. Erstellt 2008 von Chronist Klingler Friedl. Beitrag: Josef Waldner, kleine Korrekturen: Marco Wegleiter, 2020.