Die Volderer Brücke
Der bei der Karlskirche in Volders über den Inn führende Übergang dürfte wohl in Holz errichtet worden sein und wird erstmals 1322 in einer Rechnung des Zöllners am Lueg erwähnt. In diesem Schriftstück wird wegen der Absperrung der Straße und dem Abbruch der Brücke dem Gericht Rettenberg die Pacht erlassen. Wann dieses Bauwerk errichtet wurde bzw. in welcher Bautechnik, ist unbekannt. Der bauliche Zustand gab im Laufe der Jahrhunderte mehrmals Anlass zur Kritik. So weilte 1452 der Haller Stadtbaumeister Hans Sewer in Volders um sie zu inspizieren, denn sie sollte wegen ihres desolaten Zustandes erneuert werden.
Ein besonders Unglück ereignete sich am 16. September 1608, als ein Schiff mit dem Tiroler Landesfürsten Maximilian III. dem Deutschmeister von Innsbruck nach Wien gegen ein Joch der Innbrücke fuhr und kenterte. Dabei ertranken 14 Personen in den Fluten27. Ein Epitaph an der Totenkapelle der Pfarrkirche von Schwaz schildert das Unglück und erinnert an einen erzherzoglichen Küchenjungen namens Pankraz Carl. Egg28 nimmt aufgrund des landesfürstlichen Wappens an der
Etwa 400 Jahre später wird in einem weiteren Bericht aus dem Jahre 1802 wieder auf die Baufälligkeit der Brücke verwiesen. Die Volderer Innbrücke war im Laufe ihrer Geschichte sowohl für den Durchzugsverkehr als auch in Kriegszeiten von großer und strategischer Bedeutung. Bei den Freiheitskämpfen im Jahr 1809 wurde die Brücke abgetragen, um das Übersetzen der feindlichen Soldaten zu verhindern. Die älteste Abbildung von der Brücke in Volders, die bisher bekannt war, ist ein Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert, auf dem man einen Holzbau erkennen kann.

Die so wichtige Verbindung über den Inn wurde 1847 neu errichtet und ist auf einem Gemälde von Heinrich Bartinger (1881−1875) zu sehen, auf dem ein Schiffsunglück an der Volderer Brücke von 1851 dokumentiert wird. Glaubt man diesem Bild, dann handelt es sich um eine Konstruktion aus Stein und Holz mit zwei Jochen.
Dieses Bauwerk ist 1942 durch einen Neubau ersetzt worden. Ende des Zweiten Weltkrieges plante eine SS – Einheit die Volderer Innbrücke zu sprengen, wobei zwei Soldaten der deutschen Wehrmacht während einer kurzen Kampfhandlung getötet wurden. Ihr endgültiger Abbruch erfolgte im Zuge des Autobahnbaues am Ende der 1960er Jahre. Die nun bestehende Brücke überspannt seit 1969 den Inn und die Autobahn.