Nachdem sich zwar die Schreibweise, aber nicht der Ortsname geändert hatte (siehe „Der Name Mils“), geschah dies 1931, als das benachbarte Hall den Kurstadtstatus annahm und fortan Solbad Hall hieß – aus Mils wurde Mils bei Solbad Hall (Tiroler Landesregierung – Bescheid vom 31.12.1931).
Dies währte aber nicht lange: Am 8. September 1938 änderte Hall wieder seinen Namen auf Solbad Hall in Tirol. Mils hieß demnach Mils bei Solbad Hall in Tirol.
Während der NS-Zeit war die Eigenständigkeit der kleinen Dorfgemeinden gefährdet. Der Stadt Innsbruck wurden die umliegenden Dörfer einverleibt (Hötting bis Arzl und im Mittelgebirge).
Andere Tendenzen waren dahin ausgerichtet, der Stadt Innsbruck alles bis einschließlich Hall einzugemeinden.
Eine andere Strömung zielte auf eine Großstadt Hall (einschließlich Mils, Baumkirchen, Volders). Doch soweit kam es letztlich nicht mehr (nur Absam wurde bis Kriegsende von Hall eingemeindet).
Nach dem Kriege war Hall mit dem Kurstatus nicht sehr glücklich, aber erst im Jahre 1974 wurde ernsthaft auf die Abänderung gepocht. Die Tiroler Landesregierung beschloss auf Ansuchen der Stadt Hall am 3.9.1974 die Namensänderung, so dass diese seit dem 1. Jänner 1975 „Hall in Tirol“ heißt.
Nun musste auch Mils zwangsläufig seinen Namen ändern.
Eine Unterschriftenliste lag zwei Wochen lang im Gemeindeamt auf und jeder Gemeindebürger wurde aufgefordert, sich an der passenden Namensfindung zu beteiligen.
Folgende Vorschläge standen zur Auswahl:
- Mils im Unterinntal
- Mils am Gnadenwald
- Mils bei Hall in Tirol
Aber am 4.11.1974 beschloss der Milser Gemeinderat den Namen Mils ohne jeden Zusatz (Herbert Zimmermann: „Zum Glück obsiegte die Selbständigkeit gegen das Anlehnungsbedürfnis“).
Am 1.1.1975 wurde von der Tiroler Landesregierung der gewünschten Namensänderung stattgegeben – Mils bei Solbad Hall auf Mils.
Mittlerweile waren ja auch die Postleitzahlen gesetzlich geregelt, so dass die Anschrift 6060 Mils hieß, nach Errichtung der Post 6068 Mils.
Josef Waldner, 16.12.2015