Kopie aus dem BEZIRKSBLATT vom 11. Juli 1990
Der Vorschlag eines Milser Politikers:
Zwei Fliegen auf einen Streich
Wünsche der Bürger und der Raumordnung unter einen Hut bringen: Mag. Fritz Tiefenthaler
(rmgs) In Mils-Aichat erfolgte dieser Tage die Schlüsselübergabe – in zwei Bauphasen wurde „Wohnen für junge Milser“ mit insgesamt 60 Einheiten verwirklicht. Doch die nächsten Bewerber warten schon – angesichts stolzer Grundstückspreise jenseits S 2.000.- pro Quadratmeter besteht die Gefahr, daß die Nachkommen der Milser ihrer Heimatgemeinde den Rücken kehren müssen. Eine Chance sieht GV Mag. Fritz Tiefenthaler in der Änderung der Förderungspolitik auf Landesebene. Bereits gewidmeter Baugrund solle von der Gemeinde mit jener Landesförderung (gemeint sind die überaus günstigen LKF-Kredite) erworben werden können, der bislang für die Erschließung von Neuland reserviert war. „Auf diese Weise könnten die sonst weichenden Kinder günstig Grund erwerben, gleichzeitig wäre den Ansprüchen der Raumordnung Genüge getan!“, erläutert der Obmann des Milser Dorferneuerungsausschusses. Um den Druck auf knappes Bauland zu reduzieren, schlägt Tiefenthaler noch eine andere Variante vor: Alte, leerstehende Gebäude (allein im Milser Unterdorf stehen sieben – bestenfalls sporadisch bewohnte Häuser) umbauen, unter Wahrung des dörflichen Charakters. Alte Bausubstanz mit neuem Leben füllen, lautet diesmal das Motto. Allerdings vermutet der Milser Politiker in diesem Fall das mangelnde Interesse der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften. Nur eine verhältnismäßig geringe Anzahl von Parteien läßt sich in einem adaptierten Bauernhaus unterbringen..