Der Dreschtennen wurde 1927 von der Gemeinde Mils errichtet. Jeder Bauer, der dann diese Einrichtung in Anspruch nehmen wollte, mußte seinen Teil durch Fronarbeit ableisten.
Zunächst wurde halbautomatisch gedroschen. Zwei kräftige Männer drehten das Schwungrad, welches die Dreschmaschine in Funktion brachte. Die Bauern kamen mit vollen Erntewagen und spannten ab (meist 2 Kühe). Ein Mann begab sich auf den Wagen, löste den Bund der Garben und warf diese auf einen Haufen im Tennen, trachtend, daß sie nicht kreuz und quer zu liegen kamen. Der nächste Mann steckte die Garben in den Trichter der Maschine. Beim Auslauftrichter wurde ein Sack angebracht, der das Korn aufnahm. Ein weiterer Mann lud das leere Stroh wieder auf den Wagen. 6 bis 7 Männer waren also beim Dreschen vonnöten.
Längere Zeit war Ludwig Freudenschuß der verantwortliche Schaffer. Später kam dann eine weiterentwickelte Maschine zum Einsatz, bis die Mähdrescher (1965) die ganze Prozedur vereinfachten und den Dreschtennen überflüssig machten.
Rein wirtschaftlich gesehen war der Dreschtennen kein großer Erfolg. Die Zeiten waren nicht danach. Für den Aufwand wurde in Mils zuwenig Getreide angebaut, nicht alle Bauern machten mit, und während des Krieges fehlten auch die Männer.
Seither ist das Gebäude nur noch Schuppen der Gemeinde. Streusplitt, Verkehrstafeln, Handwerkszeug, einfach alles was die Gemeindearbeiter benötigten,wurde eingestellt. Auch die Steinbrechmaschine fand hier ihren Platz. Seit dem Abbruch der alten Milchsammelstelle war der Dreschtennen auch Garage für den Gemeindetraktor mit Anhänger.
Nun ist der neue Bauhof im Oberdorf so weit, daß er alle Geräte der Gemeinde aufnehmen kann. Der Dreschtennen hat seine Aufgabe erfüllt und wurde auf Gemeinderatsbeschluß im August 1990 abgerissen.
Für so manche Milser nicht ohne sentimentale Erinnerungen. Der Dorferneuerungsausschuß und die Gemeindeführung machten es sich nicht leicht. Begehungen, Besichtigungen und überlegungen wie und zu welchem Zweck man dieses Gebäude erhalten könnte, wurden angestellt. Das so visuell dominante Gebäude wurde mit seinem Umschwung – dem Dreschtennenplatz – in eine Fragebogenaktion eingebaut. Die Bevölkerung entschied sich mehrheitlich zum Abbruch und zur Neugestaltung des Platzes.