
Vor ca. 25 Jahren wurde im damaligen Milser Gemeinderat, unter Bgm. Vogelsberger, der Beschluß gefaßt, einen Gemeindekindergarten zu errichten.
Mit einem Kostenaufwand von ca. 2 Mio. S wurde 1968 ein, für die damalige Zeit wohl revolutionierendes, modernes Gebäude fertiggestellt. Die Pläne stammen von Dipl.-Ing. Dreger und Dipl.-Ing. Loch. Sehr viel wurde über diese Flachdachanlage diskutiert und, obwohl der Bau bereits fertig war, sagte ein Milser Original: „Die Leute sollen sich nicht aufregen, wenn da mal ein Dach darauf ist, wird das Ganze schon recht schön aussehen.“
Bei größeren Regenfällen mußte die Aufräumerin, die Felder Mali, bis zu 17 Kübel unterstellen, um eine größere Überschwemmung zu verhindern. Die Gemeinde hat dann tatsächlich ein „Dach auf das Dach“ aufsetzen lassen.
Im Oktober 1968 erfolgte die Einstellung der beiden Kindergärtnerinnen Josefine Vergörer, verh. Weidhofer, und Elisabeh Baumgartner, verh. Unterberger. Diese beiden nahmen dann am 2. Dezember ihre Arbeit im Kindergarten auf.
Anfangs besaß man im Kindergarten nur Tische und Stühle, im Laufe der Jahre kamen dann Raumteiler, Vorhänge etc. dazu. Bis zum Herbst 1973 hatte Bgm. Vogelsberger die Leitung des Kindergartens, die ab Oktober 1973 von E. Unterberger übernommen wurde. 1974 wurde Ernestine Erbschwendter, verh. Weger eingestellt. Sie übernahm die mittlerweile notwendig gewordene 3. Gruppe im Kindergarten. In der Zeit von 1968 bis 1988 besuchten insgesamt 757 Kinder den Kindergarten.
Inzwischen wurde auch der Kindergarten Milser-Heide eröffnet und derzeit befinden sich knapp über 100 Kinder in den beiden Häusern.
Anläßlich des heurigen Martiniumzuges hat man des 20jährigen Bestandsjubiläums gedacht und Bgm. Hans Arnold konnte in seiner Laudatio berichten, wie schwierig es vor 20 Jahren war, junge Kindergärtnerinnen einzustellen, da sich einige Gemeindebürger für eine „Alte“ und eine „Junge“ ausgesprochen hatten, er sich aber für zwei Junge eingesetzt habe und beim damaligen Bürgermeister Vogelsberger auch die Zustimmung dazu erhielt. Rückblickend läßt sich feststellen, daß diese Lösung eine sehr gute war.
Es wäre noch zu sagen, daß immer wieder bei Teilen der Bevölkerung gesagt wurde, die Einrichtungen seien zu groß oder zu früh. Im Nachhinein muß aber gesagt werden, selbst wenn man noch so großzügig baut, wie es bei beiden Kindergärten der Fall war, die Kindergärten, bei der rasch ansteigenden Bevölkerungszahl in Mils, bald wieder zu klein wurden. Der zweigruppige Kindergarten im Dorf wurde nach kurzer Zeit zu klein und mußte im Jahre 1973 um eine Gruppe erweitert werden. Dies war nur möglich, indem man den Ärzteraum anderweitig unterbrachte und hier diese Gruppe einrichtete. Das gleiche Problem besteht jetzt auch im Kindergarten Milser-Heide, wo wir uns nach Fertigstellung der Wohnplätze für junge Milser um eine 3. Gruppe kümmern werden müssen.
Sehr erfreulich ist das Ergebnis der letzten Inspektion, bei der dem Kindergarten in allen Sparten: Führung, Bestand, Ausstattung etc. ein „Sehr gut“ ausgesprochen wurde.
Quelle: Milser Gemeindeblatt 1988