Doch nur ein „Vize“ in Mils
Die zwischen der VP und der „Koppelliste“ akkordierte Lösung mit zwei Vizebürgermeistern hält nach interner Kritik doch nicht.
Mils – Die konstituierende Gemeinderatssitzung heute Abend in Mils verspricht spannend zu werden. Denn ein Kernaspekt der Kompromissvereinbarung zwischen der VP-Liste „Gemeinsam für Mils“ von BM Peter Hanser und dem aus vier Listen bestehenden Koppelungsblock hält nicht: Wie berichtet, wäre abgemacht gewesen, dass es in Mils künftig zwei Vizebürgermeister gibt ‑ein Posten sollte der Bürgermeisterliste zufallen, der andere Christian Pittl von „Lebenswertes Mils“, der stärksten Liste im Viererblock. Pittl hatte ja auf eine Stichwahl gegen Hanser verzichtet.
Nun kommt es doch wieder anders: Im Viererblock gab es Zweifel an der Notwendigkeit eines zweiten Vizebürgermeisterpostens bzw. Kritik, dass die VP weiter auf einem „Vize“ besteht. Auch GR Peter Wurm (FPÖ) – der das Abkommen zwischen VP und Viererblock von Anfang an attackiert hatte – „trommelte“ dagegen: Er verweist auf die „unnötigen Kosten“ eines zweiten Vizebürgermeisters und ortet hier auch in der Bevölkerung „Riesenunruhe“.
Dass es in Mils also auch künftig nur einen „Vize“ geben wird, sei die Entscheidung der Koppelungsliste, betont Hanser. Seine Liste werde für die Wahl jedenfalls Thomas Kölli, schon bisher Vizebürgermeister, namhaft machen. Ob Pittl ins Rennen geht, wisse er nicht, so Hanser, der die Entwicklung »schwer durchschaubar“ findet: „Wir wollten mit einem guten Klimastarten, mit vergrößerten Ausschüssen und koordinierten Themen. Eine Kampfabstimmung wäre nicht unbedingt Zeichen einer engen Zusammenarbeit.“ Das mit Pittl abgestimmte „Arbeitspapier steht für Hanser aber weiter „außer Frage“.
Auch für Pittl hat die inhaltliche Übereinkunft weiter Gültigkeit. Ob er zur Vizebürgermeisterwahl antritt, wollte er gestern nicht bekannt geben, „für mich habe ich die Entscheidung aber schon getroffen“. Vorrangig sei, ein „sauschlechtes“ Klima wie in der Vorperiode zu vermeiden.
Wurm sieht sich angesichts der Debatte in seiner Kritik bestätigt: „Es ist genau das eingetreten, was ich prophezeit habe: Mils ist derzeit in Wahrheit unregierbar.“ Seine FPÖ stehe aber „sicher nicht als Lückenbüßer zur Verfügung“. Man habe der VP „geradlinig eine themenbezogene Zusammenarbeit angeboten“, dies sei abgelehnt worden.
Grün-GR Josef Leitner, Teil des Viererblocks, wirft der FPÖ „Zündeln“ im Vorfeld der Sitzung vor: Sie wolle einen „Keil zwischen Hanser und Pittl treiben“ und „sich selbst wieder ins Spiel bringen“. (md)
Quelle: TT_160320016