2014/15 war die wirkliche/vermutete Verkehrslösung das bestimmende politische Thema in Mils.
Ausgangspunkt war das Verkehrschaos am Unteren Stadtplatz in Hall, das einer Lösung zugeführt werden sollte.
Im Mai 2014 wurde das von Stellen des Landes ausgearbeitete Konzept unter „Mobilitätskonzept Hall-Mils“ erstmals präsentiert.
Dazu der Artikel des Bürgermeisters im Dorfblatt Juni 2014:
Mobilitätskonzept Hall – Mils
Im Jahr 2009 wurde vom Planungsverband 16, bestehend aus den Gemeinden Rum, Thaur, Absam, Hall, Mils und Gnadenwald, der Auftrag für eine erweiterte strategische Analyse für eine zusätzliche Anschlussstelle an das höherrangige Verkehrsnetz erteilt. Seitdem wurden in zahlreichen Sitzungen verschiedene Varianten vom Planungsbüro Schlosser ausgearbeitet und hinsichtlich ihrer Verkehrswirksamkeit bewertet. Nach Prüfung einer Unterführung des Unteren Stadtplatzes wurden 6 mögliche Varianten zwischen Volderer Brücke und Brockenweg untersucht. Nunmehr ist dieser fünfjährige Planungsprozess mit einer von den Fachleuten als Bestvariante bezeichneten Lösung einen wichtigen Schritt weitergekommen. Am 8. Mai wurde bei einer gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte von Hall und Mils im Milser Gemeindeamt von den Verkehrsexperten des Landes Tirol das Projekt präsentiert. Neben der Verbindungsspanne Hall – Mils wurde das Modul Radwegkonzept, das Modul Öffentlicher Verkehr und das Modul S‑Bahnhaltestelle vorgestellt. Geplant ist eine Neutrassierung der B 171 Tiroler Straße südlich entlang der Bahn, und zwar beginnend nach der ÖBB Überführung und im wieder einmündend westlich des Autohauses Bacher. Es wird jetzt von der Abteilung Verkehr und Straße des Landes unter Vorstand Dr. Christian Molzer intensiv weitergearbeitet und es müssen Abstimmungen mit den Gemeinden Tulfes und Ampass sowie mit der ASFINAG vorgenommen werden.
Die Gemeinderäte signalisierten hohe Zustimmung zu diesem Vorhaben und betonten die signifikanten Vorteile für beide Gemeinden. Die Kreuzung Unterer Stadtplatz wird wieder leistungsfähig und die gesamte Untere Stadt in Hall wird entlastet. Aus der verkehrsreichen Bundesstraße im Ortsgebiet von Mils eine verkehrsberuhigte Gemeindestraße und die Reschsiedlung erfährt eine enorme Aufwertung. Mit Fremdverkehr aus Nachbargemeinden ist nicht zu rechnen, allerdings werden vermutlich weniger Milser die Autobahnzufahrt über Schönegg wählen. Die Einmündung der Dorfstraße beim Reschenhof wird problemlos funktionieren und ein Anschluss an das S‑Bahnnetz wird der wichtigste Teil des Mobilitätsplanes. Gerade dafür werden wir uns mit aller Kraft einsetzen.
Siehe dazu: Graphische Darstellung, Presseinformation des Landes
Doch bald formierte sich Widerstand, bemerkbar bereits beim TT-Forum im Vereinshaus am 25.3.2015
Auch die oppositionellen Parteien im Gemeinderat traten zunehmend gegen das Projekt auf.
Artikel im Dorfblatt Mai 2015:
Lebenswertes Mils
Treffpunkt Mils Die Grünen
SPÖ
Zusätzlich bildeten sich Bürgerinitiativen…
PRO: Plattform PRO MILS
CONTRA: Faire Mobilität Mils
..und man sah sich mit Plakaten konfrontiert:
Im Gemeinderat brachten die Fraktionen Lebenswertes Mils, Treffpunkt Mils Die Grünen und die SPÖ den Antrag ein, zu diesem Thema eine Volksbefragung durchzuführen. Dies wurde vom Bürgermeister mit dem Argument abgelehnt, dass dies der Tiroler Gemeindeordnung (TGO) widerspreche. Schließlich brachte seine Fraktion am 19.5. den Antrag ein, eine „Bürgerbefragung“ durchzuführen und dieser Antrag wurde mehrheitlich angenommen.
Und so wurde dann im Juni 2015 eine Bürgerbefragung durchgeführt, indem jeder Wahlberechtigte eine Abstimmungskarten zugesendet bekam, die er im geschlossenen Kuvert retournieren konnte. Die Frage lautete: „Ein Teil des vorgeschlagenen Mobilitätskonzeptes betrifft die Errichtung der Spange Hall Ost. Soll der Gemeinderat der Gemeinde Mils diese vom Land Tirol ausgearbeitete Planungsvariante befürworten?“
Beilage: Fakten
Somit wurden die weiteren Arbeiten an der „Spange Ost“ zu den Akten gelegt.