Beinahe zwei Amtsperioden (12 Jahre) ist Dr. Peter Hanser nun Bürgermeister in Mils. Mit einer 10jährigen Funktion des Vizebürgermeisters summiert sich dies zu einer respektablen Zeitspanne an der Spitze der Gemeindeführung – Grund genug, um ein Gespräch über grundlegende bzw. aktuelle Fragen der Gemeindepolitik zu führen.
Stimmt es, dass du bei der nächsten Gemeinderatswahl im kommenden Februar wieder antreten wirst?
Ja, dazu habe ich mich nach Rücksprache mit meiner Fraktion entschlossen.
Was war für deine Entscheidung ausschlaggebend?
Das Dorfzentrum mit dem Betreuten Wohnen ist gerade in Bau und die Startwohnungen für junge Familien sollen nächstes Jahr begonnen werden. Beide Projekte – das eine für die älteren und das andere für die jüngeren Milserinnen und Milser – möchte ich erfolgreich abschließen.
Wie siehst du dich in der Rolle des Bürgermeisters?
Als Bürgermeister bin ich einerseits in einer Rolle des Moderators tätig, andererseits sind die Geschäfte nach der Tiroler Gemeindeordnung verantwortlich zu führen und dies erfordert in gewissen Situationen rasches und effizientes Handeln. Beschlüsse im Gemeinderat werden in Ausschüssen (in denen alle Fraktionen vertreten sind) vorberaten und fallen großteils einstimmig. Manchmal ist es jedoch erforderlich mit Mehrheit abzustimmen, schließlich sind wir ja gewählt worden um Entscheidungen zu treffen.
Was war bzw. ist das schwierigste Kapitel deiner Amtszeit?
Das ist wohl die Verkehrs-Problematik. Hier gibt es einfach unterschiedliche Zugänge mit persönlichen Interessen oder ideologischen Vorgaben, die mit der Realität nur schwer zu vereinbaren sind.
Sind die Entscheidungen bezüglich Busverbindungen schon gefallen?
Nein. In Verhandlungen mit dem VVT und Beratungen im Gemeinderat sollen bestmögliche Lösungen gefunden werden.
Stimmt es, dass in den letzten 10 Jahren viele Baugrundstücke neu gewidmet wurden?
Nein, das ist nicht richtig. In diesen 10 Jahren wurden neben den Widmungen im Gewerbepark nur die Flächen für die geförderte Reihenhausanlage Untritt und die geförderte Wohnanlage Sonnwend neu gewidmet. Praktisch alle Bauvorhaben wurden von privaten Bauherren auf bereits seit Jahrzehnten gewidmeten Grundstücken errichtet.
Ist daran gedacht, im Kirchanger Baugründe zu widmen?
Nein, das ist nicht denkbar. Es wurde zwar von der Opposition bei der letzten Wahl behauptet, ist jedoch rechtlich nicht möglich. Der Kirchanger wie der größte Teil des östlichen Ortsrandes ist Teil der überörtlichen Grünzone und damit nicht widmungsfähig.
Wo gab es in deiner Amtszeit die größten Veränderungen?
Das ist schwer zu gewichten – die schulische Erziehung mit dem Neubau der Volksschule und der Ausbau der Kinderbetreuung gehören aber sicher dazu. Heute gibt es eine Kinderkrippe für Zweijährige, hier werden 50 Kinder in drei Gruppen betreut. Eine weitere Gruppe wird nächstes Jahr voraussichtlich dazu kommen. In den zwei Kindergärten sind in sechs Gruppen 126 Kinder angemeldet. In allen Kindergärten und in der Volksschule gibt es einen Mittagstisch.
Quelle: Dorfblatt 10/2015