Toni Eliskases und die Bergfeuer

Im Mai 2022 wur­de er 85, seit 65 Jah­ren klet­tert er jähr­lich zum Berg­feu­er machen auf den Bet­tel­wurf. Holz, Ber­ge und Berg­feu­er sind sei­ne Ele­ment. Toni Elis­ka­ses ist immer unter­wegs. Para­fin­ge­tränk­te Sonn­wen­drin­ge sind es, die am letz­ten Juni­wo­chen­en­de von etwa 30 Leu­ten auf den Klei­nen und Gro­ßen Bet­tel­wurf getra­gen wur­den. Ange­führt wird die Grup­pe von Toni Elis­ka­ses. Der Mil­ser war heu­er das 65. Mal bei den Berg­feu­ern dabei, seit mehr als 40 Jah­ren orga­ni­siert er die­ses Unter­fan­gen. Auf dem Tisch in sei­ner Stu­be in der Lorer­stra­ße hat Toni Elis­ka­ses eine Unzahl an Fotos und auch Foto­bü­chern aus­ge­brei­tet. Beim Erzäh­len kom­men vie­le Erin­ne­run­gen. Damals, als 20-Jäh­ri­ger, war er mit eini­gen Freun­den das ers­te Mal unter­wegs. Sie tru­gen schwe­re Auto­rei­fen, Tex­ti­li­en aus der Wat­te­ner Papier­fa­brik und Öl von der Fir­ma Plet­zer für die Herz-Jesu-Feu­er auf den Bet­tel­wurf. „Die Berg­feu­er gehö­ren dazu wie die Pro­zes­si­on“, sagt Toni Elis­ka­ses. Immer wur­den der Gro­ße und der Klei­ne Bet­tel­wurf mit den Rei­fen aus­ge­legt und die­se dann ent­zün­det. „Immer hin­term Wind und unterm Grad“, betont der Fach­mann in Sachen Berg­feu­er. „Da dro­ben gibt es nur Fel­sen, nie hat­ten wir Sor­ge, dass ein gro­ßer Brand aus­ge­löst wer­den könn­te.“ Wich­tig ist ihm nur, dass alle gesund nach Hau­se kommen.

Signal zum Feuer

Noch immer führt der 85-Jäh­ri­ge die Grup­pe an. Unter­tags mar­schiert man bis zur Bet­tel­wurf­hüt­te, am spä­te­ren Nach­mit­tag geht es wei­ter zum Ziel, die Sonn­wen­drin­ge wer­den aus­ge­legt, der Chef gibt um halb zehn am Abend das Signal zum Star­ten der Feu­er. Die Rin­ge sind umwelt­freund­lich, kei­ne Res­te blei­ben im Fels lie­gen. Man­che in der Grup­pe stei­gen noch bei Tag ab, der Rest kehrt gegen halb elf zur Hüt­te zurück, wo meist eine Sup­pe war­tet. Gemein­sam wird der Abend in der Hüt­te genos­sen, am nächs­ten Tag stei­gen alle ab. „Jedes Jahr gibt es neue Erfah­run­gen“, betont der Berg­freund. Die Aus­sicht am Bet­tel­wurf, die Natur, die Wän­de – der Bet­tel­wurf fas­zi­nie­ren den Mil­ser immer noch. Wie wohl Ber­ge über­haupt. Ob der Ort­ler und vie­le  Dolo­mi­ten­ber­ge, ob alle Tiro­ler Gip­fel oder auch Tibet, wo er schon zwei­mal war – „immer in Bewe­gung blei­ben“, das ist das Cre­do des fit­ten Milsers.

Quel­le: Mein Mils, Juli 2022 (bearb. jw)

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das Kommentar muss vor Veröffentlichung von der Redaktion freigegeben werden.

Nach oben scrollen