Tirols Schützen und die Kraft der Ruhe
Die Organisation der Stille, so sagte Fritz Tiefenthaler dieser Tage, und die Organisation des Nachdenkens, die seien schwieriger, als ein Fest zu organisieren. Das war bezogen auf den Nachdenkprozess über die Zukunft, den sich die Schützen in den vergangenen Monaten selbst verpasst haben. Ein Fest gibt es heute trotzdem. Denn der seit 2011 amtierende Landeskommandant steht heute vor seiner Wiederwahl. Er ist kein Polterer, keiner der lauten Töne. Keiner, der unbedingt im Mittelpunkt stehen muss. Seine Worte sind bedacht, seine Aussagen trotzdem klar. Seine Linie auch. Und der England-Fan ist ein durchaus weltoffener Vertreter der Schützen in der Öffentlichkeit.
Wer den ehemaligen Lehrer für Englisch und Geografie dieser Tage anruft, der landet bei einem fischgebackenen Pensionär im Unruhestand. Zudem ist manchmal auch Kindergeschrei der Enkel im Hintergrund zu hören. Dem vierfachen Vater ist die Familie wichtig. Auch wenn sie oft auf Tiefenthaler verzichten musste und muss. Mit 17 trat der 1952 geborene Milser in die Schützenkompanie seines Heimatdorfes ein. Feuerwehr, Pfarrkirchenrat, Gemeinderat, Matschgerer, Kirchenchor kamen im Laufe der Zeit dazu. Der Familien- war stets auch Vereinsmensch.
Auch wenn er, eingespannt als Landeskommandant, vieles zurücklegen musste. Seine klaren Positionierungen zu verschiedensten Themen haben den Schützen gutgetan. Tiefenthaler gilt als Teamplayer. Das „Wir“, gemeint ist der Vorstand, betont er beständig. Abseits vom Schützenalltag holt sich Tiefenthaler die Kraft in den Bergen. Bei ihm liegt aber auch in der Ruhe die Kraft für drei weitere Jahre. (mw)
Quelle: TT 30.04.2017