Junker Ander (1903−2002) – ein Stück Milser Geschichte

Junker AnderAndre­as Jun­ker wur­de am 10.11.1903 in Mils gebo­ren. Sein Vater Johann hat­te 1898 den Bau­ern­hof „beim Pin­ter“ gekauft, der 1905 an Bartl­mä Moser wei­ter­ver­kauft wurde.

Ander erleb­te zwei Welt­krie­ge, die schwie­ri­ge Zwi­schen­kriegs­zeit, die har­ten Nach­kriegs­jah­re und vier Wäh­rungs­re­for­men (1924÷25 von Kro­nen auf Schil­ling, 1938 von Schil­ling auf Reichs­mark, 1945 von Reichs­mark auf Schil­ling, 2002 von Schil­ling auf Euro).

2016 schreibt Enkel Man­fred Ruepp in sein Erinnerungsbuch:

Der Ander, wie er in Mils genannt wur­de, war ein all­seits belieb­ter Zeit­ge­nos­se. Er war ein Ori­gi­nal, über­all, wo „a blau­er Rauch auf­ging“ war er dabei. Die­sen Spruch kann man nur posi­tiv deu­ten. Bei der Musik­ka­pel­le war er ein ver­läss­li­ches Mit­glied mit sei­ner Posau­ne. War aber in der gan­zen Umge­bung als Aus­hil­fe und zur Ver­stär­kung gefragt. Im Kir­chen­chor ein stän­di­ges Mit­glied, das durch sei­nen Bass bril­lier­te. Sei­ne gro­ße Lei­den­schaft war aber das Thea­ter. Sein engs­ter Freund, Ober­leh­rer Josef Glatzl, schrieb ihm das Stück „die Liab zum Landl“ auf den Leib. Beim Hal­ler Gesel­len­ver­eins-Thea­ter beklei­de­te er eine füh­ren­de Posi­ti­on, genau­so wie er beim Rad­fah­rer-Ver­ein „Eiche“ sei­ne Erfah­run­gen in der Orga­ni­sa­ti­on ein­brach­te. Sei­nen Brot­er­werb fand er als Pfle­ger in der Heil­an­stalt, wo er als ein­fühl­sa­mer Cha­rak­ter beliebt war. Sei­ne Lie­be galt sei­ner Agnes, der gesam­ten Fami­lie (Kin­der, Enkel und Uren­kel), der Natur – ins­be­son­de­re den Ber­gen – und den Büchern. Er war bis ins hohe Alter sehr bele­sen und wiss­be­gie­rig auf alles Neue“.

Wichtige Stationen seines Lebens:

Jugend

Begab­ter Schü­ler, Leh­re Metz­ge­rei Johann Jun­ker (Cou­sin des Vaters) in Hall, Knecht beim Zie­ner Bau­ern in Wattens

7.7.1919  bis 18.4.1931

Glas­schlei­fer in Wat­tens in der Glas­schlei­fe­rei A. Kor­mann, D. Swa­rov­ski und Co.

2.2.1921

Offi­zi­el­ler Bei­tritt zur Feu­er­wehr Mils

20.8.1922

Ein­tritt in die Musik­ka­pel­le Mils (Posau­ne)

April 1925

Haupt­rol­le des Gat­te­rer beim Stück „Die Räu­ber vom Glo­cken­hof“ des dama­li­gen „Thea­ter­ver­ein Mils“

1926 bis 1932

Schau­spie­ler beim kath. Gesel­len­ver­ein Hall (heu­te Kol­ping­büh­ne Hall)

1926

Grün­dungs­mit­glied „Rad­sport­ver­ein Eiche Mils“

Über 40 Jah­re akti­ves Mit­glied beim Kir­chen­chor Mils (Bass)

Mit­glied bei der „Tanz­mu­sik Mils“ (1920iger und 1930er Jah­re als Posaunist)

Pfle­ger in der Lan­des-Heil- und Pfle­ge­an­stalt für Geis­tes- und Ner­ven­kran­ke in Hall ab 18.4. 1931, Ober­pfle­ger ab 1941, Pen­sio­nie­rung Ende 1964

1934

Hoch­zeit mit Agnes Danko, Töch­ter Mar­ga­re­tha, Inge­borg, Christine

1936 bis 1938

Sitz im Gemein­de­rat Mils

1943 bis Dezember 1944

Wehr­dienst,  Mit­glied des Bun­des der Tiro­ler Freiheitskämpfer

1948 bis 1950

Sitz im Mil­ser Gemeinderat

1960 bis 1963

Bau des Familienhauses

1993 stirbt seine Frau Agnes

Am 5.12.2002 schließt Andreas Junker im Alter von 99 Jahren für immer seine Augen.

junker a10

Josef Wald­ner 26.10.2016

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