Peter Wurm – Nationalrat und Gemeinderat

Ein Leben zwischen Gemeinderat und Nationalrat

Peter Wurm
Peter Wurm

Seit gut zwei­ein­halb Jah­ren ist der Mil­ser FP-Gemein­de­rat Peter Wurm Mit­glied des Natio­nal­ra­tes. Die­ser Schritt auf der poli­ti­schen Kar­rie­re­lei­ter hat für den Unter­neh­mer eini­ge Ver­än­de­run­gen mitgebracht.

Mils (ww). „Ich war mehr als über­rascht von dem Auf­wand, dem sich ein Natio­nal­rat gegen­über­sieht“, zieht Wurm eine ers­te Bilanz. Im Nach­hin­ein müs­se er fast Abbit­te leis­ten, denn auch er habe den Umfang der Auf­ga­ben mehr als unter­schätzt. Als New­co­mer müs­se man sich erst ein­mal zurecht­fin­den und sich „sei­nen Platz suchen“.

Eingewöhnungsphase

Nach einer Ein­ge­wöh­nungs­pha­se kom­me dann auch mehr an Ver­ant­wor­tung, vor allem was die Arbeit in den ein­zel­nen Aus­schüs­sen betrifft. „Natür­lich kann man sich auch ein locke­res Leben machen, aber wer die­ses Amt ernst nimmt, der ist auch wirk­lich gefor­dert“, erzählt Wurm. In der Zwi­schen­zeit sei er Mit­glied in sie­ben Par­la­ments­aus­schüs­sen, wie Sozia­les, Wirt­schaft oder Bil­dung. Ganz beson­ders stolz sei er jedoch auf sein Amt als Kon­su­men­ten-schutz­spre­cher der FPÖ, wo er Ende 2014 Her­bert Kickl nach­ge-folgt ist. „In die­ser Funk­ti­on kann ich bei vie­len wesent­li­chen Berei­chen des all­täg­li­chen Lebens ent­schei­dend mit­wir­ken“, ist die­ses Amt für den 51-jäh­ri­gen Unter­neh­mer ein poli­ti­scher Auf­trag. Der All­tag in Wien, wo er zwei bis drei Tage die Woche lebt, ist von viel Hin­ter­grund­ar­beit gekenn­zeich­net. „Das Gros unse­rer Tätig­keit spielt sich nicht in der Öffent­lich­keit ab, son­dern ist von stun­den­lan­gen Sit­zun­gen und Ter­mi­nen geprägt. Daher erge­be sich manch­mal ein fal­sches Bild von den lee­ren Par­la­ments­sit­zen bei Direkt­über­tra­gun­gen im Fern­se­hen. „Auch wäh­rend der Sit­zun­gen sind eine Rei­he von Ter­mi­nen wahr­zu­neh­men“, so der zwei­fa­che Fami­li­en­va­ter aus Mils. In sei­ner Arbeit im Natio­nal­rat sehe er aber durch­aus auch Aus­wir­kun­gen auf die loka­le Ebene.

Gemeinderat

Vie­le Ent­schei­dun­gen im Natio­nal­rat haben sehr wohl eine Aus­wir­kung auf die ein­zel­nen Gemein­den“, erläu­tert Wurm. Par­la­men­ta­ri­sche Ent­schei­dun­gen in den Berei­chen Sozia­les, Bil­dung oder Pfle­ge wir­ken sich durch­aus direkt aus. Des­halb sei es auch wich­tig, dass auch Ver­tre­ter aus den Gemein­de­rä­ten im Natio­nal­rat sit­zen, um dort ihr Wis­sen ein­zu­brin­gen. Man müs­se etwa nur an die der­zeit heiß dis­ku­tier­te Regis­trier­kas­sen­pflicht den­ken, hier ist vor allem die Stim­me der­je­ni­gen wich­tig, die der­ar­ti­ge Ent­schei­dun­gen dann aus­zu­ba­den haben.

Wahlnachwehen

Etwas ent­täuscht zeigt sich Wurm jedoch über die Ent­wick­lung in der Mil­ser Lokal­po­li­tik. „Ich habe in den letz­ten 2 Jah­ren eine spür­ba­re Ver­schlech­te­rung des Kli­mas fest­stel­len müs­sen“, so der FP-Gemein­de­rat. Lei­der habe sich die Lager­bil­dung auch nach den Wah­len fort­ge­setzt. Er habe von Anfang an signa­li­siert, an einer kon­struk­ti­ven Zusam­men­ar­beit Teil haben zu wol­len. Diver­se Ämter hät­ten ihn dabei nie inter­es­siert. Lei­der habe es sei­tens der gekop­pel­ten Lis­ten nie ein Bemü­hen gege­ben, das Gespräch mit der FPÖ zu suchen. „Ein­zig Tho­mas Köl­li hat uns vor der kon­sti­tu­ie­ren­den Sit­zung wegen der Vize­bür­ger­meis­ter­wahl kon­tak­tiert“, so Peter Wurm. Etwas ent­täuscht habe ihn schon die Tat­sa­che, dass Peter Han­ser trotz posi­ti­ver Vor­ge­sprä­che dann doch eine Zusam­men­ar­beit mit den vier Oppo­si­ti­ons­par­tei­en vor­ge­zo­gen habe. „Wie lan­ge das gehal­ten hat, haben wir ja gese­hen“, kann sich Wurm eine gewis­se Scha­den­freu­de nicht ver­knei­fen. Er ste­he jedoch zu sei­nem Wort und wer­de die nächs­ten sechs Jah­re sicher­lich kon­struk­tiv für Mils mitarbeiten.

Quel­le: Hal­ler­blatt April 2016

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das Kommentar muss vor Veröffentlichung von der Redaktion freigegeben werden.

Nach oben scrollen