Was hat die Hausmusik mit der Hobelmaschine zu tun? Warum ist die Schulmilch ebenso wichtig wie der Schulhof? Warum ist ein Mann mindestens so bekannt wie der Bürgermeister? Hanspeter Hirschhuber kennt diese und viele andere Antworten.
„Jetzt, gegen Schulschluss, sind die Kinder schon recht überdreht“, schmunzelt der Hausmeister der Volksschule Mils. Wenn auch selten, kann es dann vorkommen, dass er einen strengen Ton anschlägt. „Die Kinder müssen schon wissen, wann genug ist.“ Doch der Alltag ist anders. Da sind die Kinder, ihre Lehrenden und Hanspeter ein perfektes Team.
Vor sieben Uhr früh schon sperrt er die Schule auf, „schaut, wie der Hof ausschaut“, stellt die Milch bereit, koordiniert sich mit den Lehrenden und dann, wenn die Schule beginnt, „hab ich Zeit zum Arbeiten“, lacht Hanspeter. Ob Stauden schneiden, Rasen mähen, gießen, Wartungsarbeiten vom Lift über Fluchtwege und Licht, Schnee räumen, Mittagessen liefern – die Liste ist endlos lang. Dazu kommen die Hanspeter-Kreativideen, wie die Gestaltung des Kreisverkehrs, der Schmuck für den Dorfplatz oder aktuell die Ausstattung fürs Musical. „Ich sehe die Arbeit und will es einfach getan haben.“
Auch das Team der Frauen, die all die Orte sauber halten, arbeiten mit ihm: Marlies Angerer, Alexandra Brunner, Claudia Hartmann (derzeit in Karenz), Elisa Kendlbacher (Springerin), Hatidja Kuljancic, Selma Omerbegovic, Natasa Pesa, Anja Pirker, Roswitha Speckbacher, Johanna Tschugg sowie Ruza Vukoja.
Seit 19 Jahren ist der gelernte Zimmermann nun Mitarbeiter der Gemeinde Mils, seit 2001 sorgt er dafür, dass in den Volksschulen, im Kindergarten Dorf, im Gemeindeamt, beim Dorfplatz, in der Turnhalle, im Feuerwehrhaus, alles reibungslos funktioniert. „Ich war Zimmermann mit Leib und Seele“, erzählt der begeisterte Handwerker von seiner Zeit bei der Firma Thurner in Hall. Nach der Bauhandwerkerschule und der darauf folgenden Arbeit als Planer im Büro war es für ihn Zeit zu wechseln.
„Die Lebensqualität ist seit meinem Einstieg bei der Gemeinde wesentlich gestiegen“, gesteht er. Die Zeit, die er für seine Frau Theresia und die drei Kinder Hubert (27), Georg (25) und Bianca (23) sowie für die vielen Hobbys hat, schätzt er enorm. Ob beim Wandern, beim Handwerken, für die Hausmusik oder seine Schützen – sein Engagement ist vielfältig. Eine Erklärung hat er dafür: „Ich bin einfach ein Dorfmensch.“
Hanspeter Hirschhuber im Wordrap:
Tracht: gelebtes Brauchtum
Schüler früher: gleiche Spitzbuben wie heute
Schüler heute: vielleicht moderner, weil mit Handy
Holz: Lebensqualität
Was bewegt mich besonders: was von den Kindern zurückkommt
Was bringt mich zum Lachen: Kinder
Lieblingsmusik: Volksmusik
Natur: Erholung
Brauchtum: wichtig, etwas fürs Gemüt, Tiroler Identität.
Quelle: Mein Mils, 0319 (red.b.)
Foto: Drewes