Mit der Fertigstellung dieses Feuerwehrhauses, in dem neben der Freiwilligen Feuerwehr Mils die Bundesmusikkapelle, die Schützenkompanie, die Brauchtumsgruppe sowie der Sport-Club ein neues Zuhause finden, freut sich die Gemeinde Mils, ein sowohl von der Architektur als auch von der Ausführung gelungenes Objekt zur Verfügung stellen zu können.
Nach einer jahrelangen Vorbereitungs- und Planungsphase konnte das Gebäude nun innerhalb eines Jahres seiner Bestimmung übergeben werden. Gerade in der heutigen Zeit, wo sich die Aufgaben einer Feuerwehr nicht nur mehr auf das Löschen von Bränden beschränken, sondern sich auf das Bekämpfen von Naturkatastrophen und Giftunfällen, das Bergen bei Verkehrsunfällen usw. ausgeweitet haben, ist nicht nur eine gute Ausbildung, sondern auch eine zweckmäßige, moderne Ausrüstung oberstes Gebot. Dafür zu sorgen, so glaube ich, gehört zu den vornehmsten Aufgaben einer Gemeinde. Möge diese Einrichtung die Sicherheit unserer Bevölkerung gewährleisten und unsere Feuerwehr den Schulz der Bürger noch besser wahrnehmen können.
Daß im Zuge der Errichtung dieses Bauwerks auch Korporationen und Vereine zweckmäßige Räumlichkeiten erhalten haben, freut mich um so mehr, als gerade diese Institutionen das Zusammenleben in unserer Gemeinde fördern.
An dieser Stelle spreche ich allen am Bau beteiligten Firmen, sowie den Vereinen, die durch den großen persönlichen Einsalz ihrer Mitglieder, aber auch durch die beachtlichen Beiträge aus den
Mit der Übergabe dieses Gebäudes wünsche ich allen, die in diesem Haus ein- und ausgehen, Glück und Segen zum Wohle der Gemeinde Mils und ihrer Bürger.
Hans Arnold
Bürgermeister der Gemeinde Mils
Der Manggarten
im Spiegel der Geschichte
Herbert Zimmermann
Der Manggarten war der Baumgarten des Mang-Gutes und wird bereits im Maria-Theresianischen Kataster mit 784 Quadratklafter angegeben. Das Gut selbst reicht bis in die Anfänge der Aufzeichnungen zurück und ist somit ein Milser Urhof. Seine Größe dürfte bei zwei Kammerland gewesen sein, deren Teile über das gesamte Gemeindegebiet verstreut waren. Der Hausname „beim Mang“ geht auf den ehemaligen Besitzer Magnus (=Mang) Schneider zurück.
Das Haus selbst dürfte um 1500 in der sogenannten 2. Milser Bauphase errichtet worden sein, die auch die gegenüberliegenden Häuser Beinstingl, und Frühmesserhaus (1490) einschloß. Von der alten Rauchkuchl zeugen noch die gotischen Spitzgewölbe.
Der Hof wurde mehrmals versteigert und wechselte den Besitzer, bis im Jahre 1911 die Gemeindevorstehung beschloß, dieses Anwesen zu kaufen, „falls der Preis stimmt“. Im Manghaus wurde später die Gemeindekanzlei und das Musikprobelokal eingerichtet sowie eine Wohnung für den Schulleiter errichtet. Im Jahre 1952 wurde das Haus an die heutigen Eigentümer veräußert und der Erlös in den Schulhausbau investiert, wo auch die Gemeindekanzlei und das Musikprobelokal untergebracht wurden.
Erwähnenswert ist weiters, daß bereits 1957 geplant war, das bisherige Feuerwehrhaus (Gemeindehaus) im Manggarten zu errichten. Aus Platzmangel wählte man schließlich den Standort bei der Volksschule.
Am 25. November 1975 wurde Bürgermeister Hans Arnold vom Gemeinderat ermächtigt, den nördlichen Grundstücksstreifen im Ausmaß von 942 m2 von Johann Posch (Schiachlbauer) anzukaufen. Durch diesen Ankauf konnte der Neubau des heutigen Feuerwehrhauses ermöglicht werden.
Archäologische
Ausgrabungen
aus der römischen
Kaiserzeit
Aufgrund von Hinweisen in der Literatur war bekannt, daß sich im Bereich Manggarten ein archäologisches Hoffnungsgebiet befindet, denn die Verbindung Lorerstraße – Unterdorf – Baumkirchen einerseits und Lorerstraße – Unterdorf – Oberdorf – Haslachgasse andererseits gilt als älteste Verbindung.
Vor Beginn der Aushubarbeiten für das neue Feuerwehrhaus wurde dieser Teil in Absprache mit Dr. Sydow vom Denkmalamt und Bürgermeister Arnold untersucht.
Am Josefitag 1990 war es schließlich soweit: Drei beigabenlose Grabstätten wurden freigelegt. Die Altersbestimmung, welche in Wien durchgeführt wurde, ordnete die Skelette der Zeit von 210 bis 330 n.Chr. zu.
Die Freiwillige Feuerwehr Mils im Wandel der Zeit
Herbert Plank (Schriftführer)
Die Grundsteinlegung der Feuerwehr Mils fand im Jahre 1892 durch den damaligen Gemeindevorstand Franz Tiefenthaler statt,
Bereits am 1. Jänner 1893 gehörten unserer Wehr 30 aktive Mitglieder an. Durch die Abhaltung von Christbaumversteigerungen und Glückstöpfen verschafften sich unsere Gründer die nötigen finanziellen Mittel für Ausrüstung und Gerät. Von Anfang an herrschte eine rege Probentätigkeit, die der Wehr und auch der Bevölkerung schon in Bälde von Vorteil sein sollte. Nur dem schlagkräftigen Einsatz im Jahre 1898 ist es zu verdanken, daß bei Bränden von vier Bauernhäusern größere Schäden verhindert werden konnten, da eine ziemlich dichte Verbauung im Ortskern gegeben
war, Ein stetige Aufwärtsentwicklung – bis zum Jahr 1931 wurden 158 Übungen abgehalten – brachte der Feuerwehr einen hohen technischen Ausrüstungsstand: 1895 eine neue Saugspritze, 1927 Magirus-Leiter, 1930 Rosenbauer-Motorspritze sowie Schlauch- und Rettungsmaterial,
Am 27. November 1939 wurde die Freiwillige Feuerwehr Mils aufgelöst und in eine „Hilfspolizeitruppe Freiwillige Feuerwehr“ umgewandelt. Der bisherige Kommandant, Sebastian Fankhauser (1905 – 1940) wurde durch den „Wehrführer“ ersetzt, damals Wilhelm Hirschhuber, Obwohl die Kriegswirren unseren Aktivstand stark dezimierten, konnten diese die gute Kameradschaff nicht vermindern.
Im Laufe der Jahre modernisierte sich die Ausrüstung und das Feuerwehrwesen wurde immer besser organisiert. Das bisherige Feuerwehrgerätehaus hinter der Volksschule konnte im Jahre 1959 unter Kdt. Franz Hauser seiner Bestimmung übergeben werden. 1957 erhielten wir ein neues Schaumlöschgerät und 1961 eine VW-Motorspritze. Die Motorisierung der Mannschaft begann 1966 mit dem Erwerb eines Opel-Blitz. Unter Kommandant Franz Pittl stockten wir den Fuhrpark mit einem Landrover und 1978 mit einem Steyr-Tanklöschfahrzeug TLF 200 auf drei Fahrzeuge auf.
Durch das schnelle Wachsen der Bevölkerung wurden die Probleme der Feuerwehr immer größer und die finanziellen Belastungen der Gemeinde stiegen zusehends. Die Feuerwehr blieb ihrer Tradition jedoch treu und unterstützte die Gemeinde durch die eigene Kameradschaffskasse. Durch dieses gute Zusammenwirken zwischen Gemeinde und Feuerwehr entstand eine freiwillige Truppe, die sich sehen lassen kann. Ab dem Jahre 1980 wurde das Platzproblem der Wehr immer gravierender. Unter Kdt. Franz Unterberger wurde begonnen, einen Standort für das neue Feuerwehrhaus zu finden. Im Jahre 1985 faßte der Gemeinderat den Grundsatzbeschluß, und somit war der Weg für einen Neubau frei. Den Meilenstein im Jahre 1989 setzte der Planungsabschluß. Baumeister Ing. Hermann Oberrauch aus Mils hat ein Musterstück eines Feuerwehrhauses geplant.
Die damaligen Kommandanten Ing. Josef Pittl und Klaus Spöttl
Quelle: Broschüre anl. der Einweihung 1991