125 Jahre Netzwerk St. Josef

Das Netz­werk St. Josef fei­ert 2023 sein 125-jäh­ri­ges Bestehen mit einem infor­ma­tiv und anspruchs­voll auf­be­rei­te­ten Pro­gramm. Von April 2023 bis April 2024 wird das Jubi­lä­um mit zahl­rei­chen fest­li­chen Ver­an­stal­tun­gen began­gen und das Netz­werk für Begeg­nun­gen geöffnet.

Der Haupt­stand­ort des Netz­werk St. Josef in Mils steht im Mit­tel­punkt der Fei­er­lich­kei­ten und Ver­an­stal­tungs­rei­he vom 28. April 2023 bis 19. April 2024. Im Vor­der­grund steht dabei für die Barm­her­zi­gen Schwes­tern von Zams, die das Netz­werk füh­ren, Räu­me und Gele­gen­hei­ten für offe­ne Begeg­nun­gen zu schaf­fen. Es geht dar­um Ein­drü­cke von den Lebens- und Berufs­wel­ten zu gewin­nen, die im Netz­werk St. Josef gelebt wer­den. Gene­ral­obe­rin Sr. Mag. Dr. Maria Ger­lin­de Kätz­ler betont: „Wir freu­en uns, das bun­te Gesche­hen in allen Tei­len des Netz­werks St. Josef leben­dig wer­den zu las­sen – im Woh­nen eben­so wie in den Tages­struk­tu­ren und in den Gege­ben­hei­ten und Mög­lich­kei­ten der jewei­li­gen Jah­res- und Festzeiten.“

Ken­nen­ler­nen und begegnen

Das umfas­sen­de und abwechs­lungs­rei­che Jah­res­pro­gramm ent­hält Aus­stel­lun­gen, Vor­trä­ge, Musik, Märk­te bis hin zum Tag der offe­nen Tür an meh­re­ren Standorten.

Pro­gramm 2023 in Mils

» Fr. 14. Juli, 16 Uhr: Ver­nis­sa­ge „Wür­de“ mit Per­for­mance „Bewah­re“

» Mi. 2. August, 10.30 – 15 Uhr: Gar­ten­the­ra­pie Netz­werk St. Josef Mils »

Fr. 22. Sep­tem­ber, 17 Uhr: Ver­nis­sa­ge „Vom St. Josefs­in­sti­tut zum Netz­werk St. Josef“

» Fr. 1. Dezem­ber, 14 Uhr: Advent­markt mit Speak Dating – Lebens­wel­ten teilen

Geschich­te: Ers­te Anfänge

Das Netz­werk St. Josef in Mils wur­de 1898 gegrün­det und wird seit­her von den Barm­her­zi­gen Schwes­tern von Zams geführt. Zum Auf­takt der umfang­rei­chen Pro­gramm­rei­he zum 125-Jahr-Jubi­lä­um hielt Vika­rin Sr. MMag.a Dr.in Bar­ba­ra Flad im Fest­saal der Ein­rich­tung einen Vor­trag mit dem Titel „Die Grün­dung und ers­te Ent­wick­lungs­schrit­te des St. Josefs­in­sti­tuts im Kon­text der dama­li­gen Zeit“. Die Anfän­ge: Neu­bau Mil­ser Armen­haus Im Jahr 1889 erfolg­te der Beschluss zum Neu­bau des deso­la­ten Mil­ser Armen­hau­ses unter dem dama­li­gen Gemein­de­vor­ste­her Johann Tief­en­tha­ler jun. Der Bau auf dem Grund­stück des alten „Gschlösslmül­ler­gu­tes“ zog sich auf­grund finan­zi­el­ler Schwie­rig­kei­ten über vie­le Jah­re. Der neue Gemein­de­vor­ste­her hat­te 1897 kein Inter­es­se am ver­schul­de­ten Objekt und über­ließ die­ses den Leh­rern des Taub­stum­men­in­sti­tuts, Josef Zam­pedri und Anton Plas­el­ler, gegen Rück­zah­lung der Bar­aus­la­gen. „Aus den Quel­len­auf­zeich­nun­gen wis­sen wir, dass den bei­den geist­li­chen Her­ren der Bau des Armen­hau­ses ein gro­ßes per­sön­li­ches Anlie­gen war. Sie hat­ten dafür bereits viel Eigen­ka­pi­tal inves­tiert”, schil­der­te Sr. Bar­ba­ra Flad anläss­lich ihres Vor­trags. Der eigent­li­che Kauf­ver­trag mit der Gemein­de Mils kam erst nach Bezug des Hau­ses und dem Ein­zug der ers­ten Gemein­de­ar­men am 24.5.1898 zustan­de. Über­ga­be an Barm­her­zi­gen Schwes­tern Zusam­men mit einem befreun­de­ten Arzt, Dr. Franz Inner­ho­fer, beschlos­sen Zam­pedri und Plas­el­ler, das erwor­be­ne Anwe­sen als „Anstalt für Taub­stum­me und Kre­ti­ne“ zu errich­ten und die­se unter die Lei­tung der Barm­her­zi­gen Schwes­tern von Zams zu stel­len. Am 20.12.1898 folg­te die Ver­ein­ba­rung, dass die Stif­tung „St. Josefs­in­sti­tut für Arme u. Cre­ti­ne in Mils bei Hall i.T.“ dem Orden der Barm­her­zi­gen Schwes­tern des Mut­ter­hau­ses Zams für immer­wäh­ren­de Zei­ten über­tra­gen wird. „Der Stif­tungs­zweck bestand damals dar­in, betrof­fe­ne Per­so­nen gegen mäßi­ge Ver­pfle­gungs­ge­büh­ren in das Haus auf­zu­neh­men, sie ange­mes­sen zu ver­sor­gen und sie zu einem reli­giö­sen Leben anzu­hal­ten“, erläu­ter­te Sr. Bar­ba­ra Flad.

Betreu­ung der Bewoh­ner und Erwei­te­run­gen der Einrichtung

Am 25.4.1898 zogen die ers­ten Schwes­tern in das noch nicht fer­tig­ge­stell­te Haus ein. „Über die ers­ten Bewoh­ner des St. Josefs­in­sti­tuts ist wenig bekannt. Aus den Auf­zeich­nun­gen wird jedoch deut­lich, dass rasch sehr vie­le Anfra­gen für eine Unter­brin­gung sowohl von Erwach­se­nen als auch von Kin­dern kamen“, führ­te die Vor­tra­gen­de aus. Die Bewoh­ner­zahl stieg in den ers­ten Jah­ren rasant an und 1913 wur­de der Höchst­stand erreicht: 270 zu betreu­en­de Per­so­nen aller Alters­stu­fen leb­ten zu die­sem Zeit­punkt im mehr­fach erwei­ter­ten Haus. Die Schwes­tern waren neben der Lei­tung des Hau­ses für die Betreu­ung der dort leben­den Per­so­nen zustän­dig. Das enor­me Pen­sum umfass­te Erzie­hung, Pfle­ge, För­de­rung und Beschäf­ti­gung. Zudem fie­len sämt­li­che haus­wirt­schaft­li­chen Belan­ge wie Kochen, Waschen und Put­zen in ihren Tätig­keits­be­reich. Wäh­rend der Nacht waren Män­ner zur Beauf­sich­ti­gung im Haus. Die ärzt­li­che Betreu­ung über­nahm zu die­ser Zeit Dr. Josef Offer, Direk­tor der soge­nann­ten „Lan­des­ir­ren­an­stalt“ in Hall.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das Kommentar muss vor Veröffentlichung von der Redaktion freigegeben werden.

Nach oben scrollen