Das neue Milser Dorfzentrum wird die Lärmbelastung der Bürger noch steigern
Thema: TT-Bericht „Dorfkern erhält neues Gesicht“ vom 11.8.
Mils erhält ein neues Dorfzentrum. Der Milser Bürgermeister freut sich. Es ist ein tolles Projekt, alle sind begeistert – wie es scheint. Was der Bürgermeister lieber nicht erwähnt – der neuerliche Mehrverkehrslärm für bereits lärmüberbelastete Milser Bürger!
Fachleute sagen Hunderte Autofahrten täglich zusätzlich voraus, Veranstaltungen nicht berücksichtigt. Vor allem Menschen im Bereich Dorf‑, Kirch- und Schneeburgstraße sind erneut betroffen. Obwohl dort die Lärmüberbelastung offiziell nachgewiesen ist. Betroffene Anrainer haben bei der zweitägigen Bürgerbeteiligung immer wieder darauf hingewiesen – jedoch wurden sie ignoriert.
Mehrere Petitionen an die Gemeinde Mils mit der Fragestellung, wo der neu hervorgerufene Verkehr fließen wird, blieben unbeantwortet. Betroffene werden wie schon seit 30 Jahren auch heute wieder von der Gemeinde schlicht ignoriert. Verkehrslärm ist die zweitgrößte Gefahr für die Gesundheit von Menschen (lt. WHO). Das Bundesministerium für Verkehr hat die Wichtigkeit verlautbart, mögliche Lärmkonflikte der Zukunft bereits bei Planungen zu verhindern.
Aber all das ignorierte die Gemeindeführung – so wie eben auch die Wahrung des Wohls mancher Milser Bürger. Beim neuen Dorfzentrum wurde die Schädigung von Menschen durch Verkehrslärm bewusst in Kauf genommen und mit eingeplant.
Wer diesem Projekt ohne Korrekturpläne bejahend und würdigend gegenübersteht, der steht auch der erneuten willkürlichen und vorsätzlichen Schädigung von bereits mit Verkehrslärm überbelastet gemachten Menschen bejahend und würdigend gegenüber – darüber muss sich jeder sehr bewusst sein. Denn – wie viele geschädigte und benachteiligte Menschenleben darf ein neues Dorfzentrum verursachen, dass es politisch noch vertretbar ist?
Rainer Cernin
Quelle: TT 17.08.2016