Ein Jahr Postpartner – Geschäftsstelle im Schallerhaus
Betritt man heute die Poststelle nebst dem Gemeindeamt, so lassen freundliche Aufnahme und effiziente Erledigungen (zu?) rasch vergessen, welche Servicewüste die gute alte Post nach kommerzieller Neuorientierung und wahrer Filial-Schließungs-Orgie auch in Mils hinterlassen hatte, so dass sich der Gemeinderat 2011 dazu durchrang, im Schallerhaus eine Poststelle einzurichten, die dann am 15.09. 2011 offiziell eröffnet wurde.
Die Vorteile schienen auf der Hand zu liegen: Die zentrale Lage sollte zu einer Belebung des Dorfzentrums beitragen, ein eigener Raum für Post- und Bankdienstleistungen würde zur Verfügung stehen, Synergien im Gemeindeamt könnten genutzt werden und die Post sollte (wieder) ein wesentlicher Bestandteil der notwendigen Infrastruktur werden. Eine Anstellung der Mitarbeiter bei den Gemeindebetriebe GmbH sollte für Flexibilität jenseits des Beamtenschemas sorgen.
Wenn nun das Kalkül der Gemeindeverantwortlichen aufgegangen ist, so ist dies aber auch in hohem Maße den beiden Mitarbeiterinnen Anita Holzner und Barbara Spiß zuzuschreiben, die sich nicht hinter einer Maske gespielter Höflichkeitsfloskeln oder gar mürrischer Pflichterfüllung verstecken, sondern deren Umgang mit den Postkunden das Gefühl zu vermitteln vermag, dass ihnen die Arbeit Freude macht und der Dienst am Kunden für sie ein echtes Anliegen ist.
So hat Mils heute eine Poststelle, deren steigende Umsatzzahlen neben zahlreichen Rückmeldungen die hohe Akzeptanz und große Zufriedenheit in der Bevölkerung belegen (durchschnittlich werden ca. 5000 Briefe, 4000 Werbesendungen und 500 Pakete weitergeleitet), so dass die Post schon Vertreter anderer Gemeinden zur Besichtigung nach Mils sandte. Wenn auch die finanzielle Bilanz einen geringen (wohl nicht vermeidbaren) Abgang aufweist, so kann dies im Sinne eines wichtigen Bürgerservices durchaus gerechtfertigt werden, meinen Vertreter der Gemeinde und zeigen sich mit der Entwicklung sehr zufrieden.