Erbaut wurde das Vereinshaus unter der Schirmherrschaft des katholischen Arbeitervereins als Heim und Hort für die Jugend – also nicht vorrangig für das Theater oder andere Festivitäten. Der Saal hieß nicht Theatersaal, sondern Vortragssaal, als solcher allerdings fast nie benützt. Die Theaterleute gaben jedenfalls seit Bestehen den stärkeren Impuls.
Fast alle Milser haben mitgearbeitet— die meisten davon waren nicht organisiert— in einer Zeit der großen Arbeitslosigkeit, wirtschaftlicher und politischer Instabilität.
Das Vereinshaus sollte als Bollwerk der vaterländischen Gesinnung gegen den aufkommenden Nationalsozialismus dienen.
Eingeweiht wurde es 1933. Von den restlichen Jahren dieses Jahrzehnts gibt es wenig zu berichten. Theater, Bälle der Korporationen und Wohltätigkeitsveranstaltungen. Dann kam die Volksbefragung über Adolf Hitler, Mils erhielt für das Votum ohne Gegenstimme die Hitlereiche. Dann ging es Schlag auf Schlag. Noch 1938 wurde Josef Sieberer seiner Stelle als Direktor des Taubstummen—Institutes enthoben, der treibende Motor für dieses Haus fiel damit aus. Sämtliche Jugend und Arbeitervereine wurden aufgehoben, verboten, deren Vermögen beschlagnahmt und der Deutschen Arbeitsfront (DAF)zuwiesen.
Eine neue Funktion erhielt das Vereinshaus als Kindergarten mit Mittagstisch bis zum Kriegsende. Hier gehört einmal der Hinweis auf die Trennung zwischen Hein in Tiefparterre und dem Saal in Erdgeschoß. (der für die Promotoren wichtigere Teil des Hauses lag also unten). Während unten also die Kinder betreut wurden, ging oben das Theaterleben weiter bis über die Kriegsmitte hinaus, anders gesagt, solange Oberlehrer Glatzl noch männliche Darsteller auftreiben konnte. Ein anderes Ende wurde dadurch erzwungen, dass der Saal als Autogarage des Heeres verwendet wurde. Gegen Ende des Krieges wurden die Autos wieder abgezogen und der Saal diente als Heeresbekleidungsmagazin, das bei Kriegsende geplündert wurde. Nach Kriegsende wurde das Vereinshaus, als deutsches Eigentum-nach offizieller Petition-der Gemeinde formlos übergeben. Die damalige Gemeindeführung wusste nichts Besseres, als dieses zum Verkauf anzubieten. Nur dem energischen Eingreifen der Heimkehrer ist es zu danken, dass es nicht so weit kam. Mit Kriegsende wurde der Kindergarten wieder aufgehoben und die Volksschule übernahm die unteren Räume bis zum Schulhausbau 1953. Dann wurde hier eine Wohnung für den Hausmeister eingerichtet. Zwischenzeitlich wurde die wieder erforderlich gewordene 2.Klasse ins Pfarrwidum verlegt.
Erst relativ spät begannen die Vereine mit neuen Impulsen, wobei mit dem wirtschaftlichen Aufschwung auch die Anforderungen stiegen. Änderungen folgten auf Renovierungen und diesen folgte wieder Unzufriedenheit.
Ein großer Umbau erfolgte noch unter Bgm.Vogelsberger, weitergeführt von Bgm.Arnold, wobei alle Obleute der Korporationen und Vereine nach ihrer Stellungnahme gefragt wurden. Für die Musikkapelle wurde ein eigener Anbau zur Aufstellung der Kapelle geschaffen, der dann allerdings nur 2- oder 3‑mal benützt wurde, weil er sich als unpraktisch erwies. Die als modernste Heizung angepriesene Heißluftanlage schaltete sich zu Unzeiten ein und war viel zu laut. Notwendig und gut war die Erneuerung der WC-Anlagen, sowie der Kleinküche mit Bar und Theke, ungenügend Garderobe und Lüftung (früher war eine Falltür zum Dachboden, die innerhalb kürzester Zeit den ganzen Raum mit Frischluft versorgte. Dem Theaterverein mangelte es an allem – Umkleideräume, WC, Lager für Requisiten usw. Im Bühnenbereich wurden neue Lichtquellen installiert.