Vereinshaus: Geschichte bis 1996

VereinshausErbaut wur­de das Ver­eins­haus unter der Schirm­herr­schaft des katho­li­schen Arbei­ter­ver­eins als Heim und Hort für die Jugend – also nicht vor­ran­gig für das Thea­ter oder ande­re Fes­ti­vi­tä­ten. Der Saal hieß nicht Thea­ter­saal, son­dern Vor­trags­saal, als sol­cher aller­dings fast nie benützt. Die Thea­ter­leu­te gaben jeden­falls seit Bestehen den stär­ke­ren Impuls.

Fast alle Mil­ser haben mit­ge­ar­bei­tet— die meis­ten davon waren nicht orga­ni­siert— in einer Zeit der gro­ßen Arbeits­lo­sig­keit, wirt­schaft­li­cher und poli­ti­scher Instabilität.

Das Ver­eins­haus soll­te als Boll­werk der vater­län­di­schen Gesin­nung gegen den auf­kom­men­den Natio­nal­so­zia­lis­mus dienen.

Ein­ge­weiht wur­de es 1933. Von den rest­li­chen Jah­ren die­ses Jahr­zehnts gibt es wenig zu berich­ten. Thea­ter, Bäl­le der Kor­po­ra­tio­nen und Wohl­tä­tig­keits­ver­an­stal­tun­gen. Dann kam die Volks­be­fra­gung über Adolf Hit­ler, Mils erhielt für das Votum ohne Gegen­stim­me die Hit­le­rei­che. Dann ging es Schlag auf Schlag. Noch 1938 wur­de Josef Sie­be­rer sei­ner Stel­le als Direk­tor des Taubstummen—Institutes ent­ho­ben, der trei­ben­de Motor für die­ses Haus fiel damit aus. Sämt­li­che Jugend und Arbei­ter­ver­ei­ne wur­den auf­ge­ho­ben, ver­bo­ten, deren Ver­mö­gen beschlag­nahmt und der Deut­schen Arbeits­front (DAF)zuwiesen.

Eine neue Funk­ti­on erhielt das Ver­eins­haus als Kin­der­gar­ten mit Mit­tags­tisch bis zum Kriegs­en­de. Hier gehört ein­mal der Hin­weis auf die Tren­nung zwi­schen Hein in Tief­par­terre und dem Saal in Erd­ge­schoß. (der für die Pro­mo­to­ren wich­ti­ge­re Teil des Hau­ses lag also unten). Wäh­rend unten also die Kin­der betreut wur­den, ging oben das Thea­ter­le­ben wei­ter bis über die Kriegs­mit­te hin­aus, anders gesagt, solan­ge Ober­leh­rer Glatzl noch männ­li­che Dar­stel­ler auf­trei­ben konn­te. Ein ande­res Ende wur­de dadurch erzwun­gen, dass der Saal als Auto­ga­ra­ge des Hee­res ver­wen­det wur­de. Gegen Ende des Krie­ges wur­den die Autos wie­der abge­zo­gen und der Saal dien­te als Hee­res­be­klei­dungs­ma­ga­zin, das bei Kriegs­en­de geplün­dert wur­de. Nach Kriegs­en­de wur­de das Ver­eins­haus, als deut­sches Eigen­tum-nach offi­zi­el­ler Peti­ti­on-der Gemein­de form­los über­ge­ben. Die dama­li­ge Gemein­de­füh­rung wuss­te nichts Bes­se­res, als die­ses zum Ver­kauf anzu­bie­ten. Nur dem ener­gi­schen Ein­grei­fen der Heim­keh­rer ist es zu dan­ken, dass es nicht so weit kam. Mit Kriegs­en­de wur­de der Kin­der­gar­ten wie­der auf­ge­ho­ben und die Volks­schu­le über­nahm die unte­ren Räu­me bis zum Schul­haus­bau 1953. Dann wur­de hier eine Woh­nung für den Haus­meis­ter ein­ge­rich­tet. Zwi­schen­zeit­lich wur­de die wie­der erfor­der­lich gewor­de­ne 2.Klasse ins Pfarr­wi­dum verlegt.

Erst rela­tiv spät began­nen die Ver­ei­ne mit neu­en Impul­sen, wobei mit dem wirt­schaft­li­chen Auf­schwung auch die Anfor­de­run­gen stie­gen. Ände­run­gen folg­ten auf Reno­vie­run­gen und die­sen folg­te wie­der Unzufriedenheit.

Ein gro­ßer Umbau erfolg­te noch unter Bgm.Vogelsberger, wei­ter­ge­führt von Bgm.Arnold, wobei alle Obleu­te der Kor­po­ra­tio­nen und Ver­ei­ne nach ihrer Stel­lung­nah­me gefragt wur­den. Für die Musik­ka­pel­le wur­de ein eige­ner Anbau zur Auf­stel­lung der Kapel­le geschaf­fen, der dann aller­dings nur 2- oder 3‑mal benützt wur­de, weil er sich als unprak­tisch erwies. Die als moderns­te Hei­zung ange­prie­se­ne Heiß­luft­an­la­ge schal­te­te sich zu Unzei­ten ein und war viel zu laut. Not­wen­dig und gut war die Erneue­rung der WC-Anla­gen, sowie der Klein­kü­che mit Bar und The­ke, unge­nü­gend Gar­de­ro­be und Lüf­tung (frü­her war eine Fall­tür zum Dach­bo­den, die inner­halb kür­zes­ter Zeit den gan­zen Raum mit Frisch­luft ver­sorg­te. Dem Thea­ter­ver­ein man­gel­te es an allem – Umklei­de­räu­me, WC, Lager für Requi­si­ten usw. Im Büh­nen­be­reich wur­den neue Licht­quel­len installiert.

 

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