Es waren genau 228 Menschen 80 plus aus Mils. Sie meldeten sich zur Impfung gegen das Coronavirus an. Gemeinsam mit Hall fand die Aktion Mitte März im Salzlager statt.
Am Arm von Enkel Mathias Pfeifer kam Herlinde Gamper ins Salzlager. Nein, sie sei nicht nervös, sagte die Milserin, die erst kürzlich 89 Jahre alt wurde. Entspannt plauderte sie über die musikalisch begabten Enkel und wie stolz sie immer sei. Gemütlich hatten die beiden im Wartebereich im Salzlager Platz genommen. So, wie 711 andere Menschen an dem Wochenende. 113 Frauen und 115 Männer aus Mils waren dabei.
Idealer Ort
„Nachdem etliche Milserinnen und Milser ihre Hausärzte auch in Hall haben, schlossen wir uns der Impfaktion im Salzlager Hall an“, erklärte BM Peter Hanser. Organisiert wurde die Aktion von Christian Würtenberger vom Stadtamt Hall, gemeinsam mit Roland Klingler und den Mitarbeitern im Gemeindeamt Mils. Alle, die sich schon im Februar zur Impfung angemeldet hatten, wurden nun per Post und Telefon von ihren Terminen informiert. Freitag, 12., und Samstag, 13. März, war es soweit. „Das Salzlager war ideal – groß genug und mit besonderer Raumhöhe“, erläuterte Würtenberger die Wahl des Ortes. Nach der Anmeldung am Eingang wurden die Leute in einen Wartebereich geleitet. Die Impfung fand in eigens erbauten Kojen statt, danach sollten alle im Ruhebereich noch die nötige Zeit warten, um auf spontane Reaktionen reagieren zu können.
„Wir hatten einen tieffliegenden Schutzengel“, betont der ärztliche Leiter Christian Dengg. Der Haller Arzt macht klar, dass es sich um eine große Gruppe von betagten Menschen mit Vorerkrankungen handelte, die auch ohne Corona kaum einen beschwerdefreien Alltag erleben können. „Alles lief ohne Komplikationen ab“, freut sich Dengg. Gemeinsam mit vier anderen Ärzten impfte er eineinhalb Tage lang. Vor der Impfung gab es immer ein Abklärungs- und Aufklärungsgespräch, vor allem auch über die jeweilige Medikation. „Aber die Menschen waren fast alle sehr gut vorbereitet“, bestätigt Dengg. Organisation und Ort seien perfekt gewesen, so das Resümee.
Erfreut sind auch Roland Klingler und Christian Würtenberger. „Die Menschen waren dankbar, dass es jetzt losging“, erzählt Klingler. Das Warten auf die Impfung hatte lang gedauert. Er selbst war gemeinsam mit fünf Leuten vom Amt und drei Freiwilligen der FF Mils vor Ort. Insgesamt kümmerten sich an den drei Halbtagen jeweils bis zu 20 Leute um die PatientInnen: Ärzte, medizinische Fachkräfte, Verwaltungspersonal, Hotline, Ordnerdienste. „Wir haben ausschließlich positive Rückmeldungen bekommen“, bestätigt Würtenberger. „Der Ruhebereich wurde zum Treffpunkt alter Bekannter“, schmunzelt er.