Auch ohne Medaille kehrte Rollstuhltennisprofi Martin Legner mit durchaus positiven Eindrücken von den Paralympics aus Athen zurück Martin Legner, der bereits zum vierten Mal an Paralympics, den Olympischen Spielen für Körperbehinderte, teilnahm, ist stolz, ein Teil der so erfolgreichen Österr. Mannschaft (23 Medaillen) gewesen zu sein.
(urs) „Auch wenn es persönlich für mich und meine Familie eine sehr schwere Zeit war“, so Legner, der während der Spiele einen auf seinem Hof in Mils ausgebrochenen Brand verkraften musste. „Vier Spiele und wieder keine Medaille ist schon ein wenig hart, aber wie es kommt so kommt es eben“, meint der sympathische Sportler. Viel wichtiger sei, dass das Ereignis zu Hause relativ glimpflich ausgegangen und die Familie gesund sei.
Athen habe perfekt organisierte und sichere Spiele geboten und das Zuschauerinteresse wäre recht gut gewesen, so der Milser, der sich freut, dass die Behindertensportler schön langsam das Mauerblümchendasein abzulegen vermögen. Dadurch würden die Medien diesen Sportlern auch mehr Zeit widmen und die Werbung, sprich Sponsoren, würden in den nächsten Jahren vielleicht noch größeres Interesse zeigen.
Die 11 Tage in Athen werden Legner sicher lange in Erinnerung bleiben. Paralympics gehören natürlich zu den Highlights einer Karriere. Mit vielen tollen Erlebnissen, speziell was die olympische Atmosphäre betrifft, musste Legner die Spiele, seinem Geschmack nach, etwas zu früh verlassen. Im Einzel schafft er nach drei Siegen den Einzug ins Achtelfinale musste sich hier aber dem vor ihm gesetzten Amerikaner Steve Welsh klar geschlagen geben. „Obwohl ich ihn heuer schon zwei Mal besiegt habe, hatte ich an diesem Tag keine Chance gegen ihn“, erzählt Legner. Der Sieg für Welsh gehe also voll in Ordnung, so der faire Sportsmann.
Im Doppel war mit seinem Österreichischen Partner Herbert Baumgartner auch nicht viel zu holen. Nach dem Erstrundensieg gegen zwei Südafrikaner kam das „Aus“ gegen Schweden. Der besonders im Doppel erfolgsverwöhnte Rollstuhlsportler nimmt auch diese Niederlage eher gelassen. Die nächsten Ziele warten nämlich bereits in den kommenden Wochen. In Atlanta wird Legner zusammen mit seinem Olympiakontrahenten Steve Welsh auf Doppelpunktejagd gehen. Nach den US Open in San Diego möchte Legner dann in Brescia (ITA) sein heuriges Ziel, Nummer 1 im Doppel zu werden, verwirklichen. Derzeit liegt er noch mit einem Punkt Rückstand am 2. Platz der Doppelweltrangliste.
Anschließend hat Legner schon einen Fixplatz bei den Einzel Masters in Amersfort (NL). Im Einzel als derzeitige Nummer 5 der Weltrangliste, wird Legner bei diesem Abschlussturnier der Saison mit den besten acht Rollstuhltennisspielern der Welt um den Sieg kämpfen.
Quelle: Hallerblatt 7.10.2004