Unter dem Motto „Frauen. Leben. Stärken“ richtet die Katholische Frauenbewegung ihren Blick auf Frauen- leben — hierzulande und weltweit.
Gabriele Ebenbichler-Willegger und ihre engagierten Unterstützerinnen setzen sich beherzt für die Belange von Frauen ein. Für ein faires Miteinander. Denn in vielen Ländern dieser Erde sind sie den Männern nicht gleichgestellt. „Wir machen Stereotype und Vorurteile sichtbar, um Einstellungen zu verändern“, schildert Ebenbichler-Willegger. Die Katholische Frauenbewegung (KFB) ist die größte Frauenvereinigung Österreichs und wurde vor 70 Jahren von den österreichischen Bischöfen ins Leben gerufen. Die Projekte der KFB sind in christliche Spiritualität eingebettet und folgen dem Verständnis, dass alle Menschen Ebenbild Gottes sind. Sie versteht sich als eine Bewegung, in der Frauen aktiv mitmachen und sich solidarisieren können. In der sie so sein können, wie sie sind. „In China werden weibliche Föten abgetrieben und in El Salvador werden Mütter, die eine Fehlgeburt erleiden, eingesperrt, weil man ihnen Abtreibung unterstellt“, berichtet die Leiterin. „Die KFB schaut hin, bringt diese Gegebenheiten ans Licht und unterstützt ihre Auflösung.“ Denn durch besseren Zugang zu Bildung und mehr Geld werden Frauen in diesen Gesellschaften den Männern eher gleichgestellt. Sie bauen die Gesellschaft, meist zum Positiven um. Zwei große Veranstaltungen bestimmen jedes KFB- Jahr. An jedem ersten Freitag im März, dem Weltgebetstag der Frauen, solidarisieren sich Menschen aller christlichen Konfessionen weltweit mit Frauen, für die Gleichstellung in weiter Ferne liegt. Die Menschen halten weltweit in einer Liturgie inne, die von Frauen des jeweiligen Landes erarbeitet wurde. 2018 wird die Situation der Frauen in Surinam, dem kleinsten Land Südamerikas, unter die Lupe genommen. An sie geht auch die Kollekte des Weltgebetstages. Die ordnungsgemäße Verwendung der finanziellen Mittel wird jeweils vor Ort überprüft. Der zweite Fixtermin des Jahres ist der Familienfasttag. Er findet üblicherweise am Aschermittwoch statt, manchmal an einem Fastensonntag. Dann wird die Fastensuppe gemeinsam eingenommen und die Situation von Frauen in Asien, Lateinamerika und Afrika beleuchtet sowie finanziell unterstützt. Ein Schwerpunkt der KFB Hall war der „Aufbrecherinnen-Treff, der zusammen mit dem Welthaus organisiert wurde. „In vier Workshops wurde daran gearbeitet, Lösungen zu finden, die die Welt ‚fairänderni und gutes Leben für alle ermöglichen könnte.“
Quelle: Mein Mils 11/2017
Josef Waldner, 21.12.2017