Im Sommer 1990 verlor Mils zwei verdiente Mitglieder durch Unfälle: Dieter Strickner verstarb nach einem Rad-Unfall, Karl Stern erlag einem Verkehrsunfall.
Dieter Strickner

Unfassbar für uns alle war die Nachricht vom plötzlichen Unfall-Tod unseres Sport und Musikkameraden Dieter Strickner. Als Sohn des Karl Strickner, eines unverwüstlichen Milser Musikanten und der Frau Luise, wuchs er in Mils auf und wurde wie bei den „Strickner“ üblich, bereits in jungen Jahren ein wertvolles Mitglied der Milser Musikkapelle. Als erster Klarinettist hielt er unserer Bundesmusikkapelle 33 Jahre die Treue. Sein hervorragendes musikalisches Können und seie Disziplin machten den „Dieter“ zum Vorbild der jungen Musikanten und zu einem unvergesslichen Kameraden. Darüber hinaus wirkte er jahrelang bei der Speckbacher Stadtmusik mit.
Neben dem musischen Wirken galt sein Ehrgeiz und Idealismus dem Sport. Als aktiver Bergsteiger war es nur selbstverständlich, daß er der Bergrettung angehörte und hat, wo immer er gerufen wurde, den Menschen geholfen. Fußball und Leichtathletik waren ebenfalls Sportarten in denen Dieter seinen Mann stellte. Die Nummer eins in seiner sportlichen Laufbahn aber war der Wintersport, wo er sowohl als Aktiver, wie auch als Funktionär und Trainer große Erfolge erzielte.
1973 trat er dem SC-Mils bei und wirkte seit dieser Zeit, um den jungen Milsern das Schifahren beizubringen. Der Rennsport, der bislang in Mils keinen so großen Stellenwert hatte wurde von ihm mitgeprägt. 1979 wurde Dieter in den Vorstand gewählt und von 1983 – 1987 war er Sektionsleiter der Sektion Wintersport. Nach erfolgreich abgelegter Sportwartprüfung widmete er sich der Ausbildung der Rennläufer. Es wäre eine lange Liste der Erfolge, die unsere jungen Sportler unter ihrem Trainer erzielt haben. Plötzlich war es auch unseren Sportlern möglich, bei Landes- u. Bezirksrennen, aber auch im Ausland vordere Plätze zu erreichen. Wieviel Einsatz, Vorbereitung und Idealismus dazu gehört, bis man derartige Leistungen vollbringen kann, wissen wohl nur diejenigen, die mit ihm gearbeitet und trainiert haben. Am offenen Grabe sprach Bürgermeister Dr. Posch und Obmann Andreas Klingler und würdigten die Leistungen des Verstorbenen. Seine Kameraden vom Sportclub begleiteten ihren Dieter auf seiner letzten Fahrt. Die Bundesmusikkapelle Mils musizierte ein letztes Mal für ihren allzu-früh verunglückten Kameraden und das Lied vom „guten Kameraden“ hat wohl selten so die Wirklichkeit getroffen. Unser aller Mitgefühl gilt seiner Frau Silvia und seiner Tochter.
Mag ihnen die unübersehbare Trauergemeinde ein kleiner Trost sein. Wir aber, die den Dieter, auf seinem Schaffensweg begleiten durften, werden ihm ein ehrendes und liebes Gedenken bewahren.
Karl Stern
Beim Überqueren der Bundesstraße wurde Karl Stern von einem Auto erfaßt und schwer verletzt. Kurz nach der Einlieferung in das Haller Krankenhaus erlag er seinen schweren. Verletzungen. Karl stand im 70.Lebenjahr und war Bauer beim Stiftmoar. Bereits mit 18 Jahren wurde er zum Kriegsdienst einberufen und kehrte 1945 nach kurzer Gefangenschaft in die Heimat zurück. Kurze Zeit war er im Gemeinderat tätig und hat darüber hinaus in bäuerlichen Organisationen als Funktionär gearbeitet.
19 Jahre Raika- Vorstandsmitglied
19 Jahre war er Vorstandsmitglied der RAIKA Hall – Mils. In diese Zeit fällt die Fusion und der Bau des RAIKA-Gebäudes in Mils.
Als Landwirt hat er in vielen Sparten, von der Viehzucht bis zum Gemüsebau versucht, das Beste für seinen Betrieb zu erreichen. Als Förderer und Gönner der Milser Korporationen lag ihm besonders die Milser Musikkapelle am Herzen.
Auszeichnung der Tiroler Musikkapellen
Aufgrund seiner Großzügigkeit bei der Unterstützung unserer Kapelle wurde ihm vom Landesverband der Tiroler Blasmusikkapellen im Jahre 1987 das Ehrenzeichen für Förderer verliehen. Trotz seiner heimtückischen Krankheit, die er mit viel Geduld ertrug, hat der „Stiftmoar-Karl“ nie seinen Humor verloren. Ironie des Schicksals auf dem Weg, den er an die 100.000 mal gegangen und gefahren ist, ereignete sich der Unfall. Mit Karl Stern trugen wir einen alten Milser zu Grabe, dem wir eine ehrendes Andenken bewahren werden. Unser Mitgefühl gehört der Frau Käthe und seiner Tochter Ingrid, die einen liebevollen Gatten und Vater verloren haben.
Josef Waldner 30.7.2014