Der reiche Schwazer Bürger Christian Möltl stiftete nach einer Urkunde vom 7. Juni 1490 eine ewige tägliche Messe, in der von ihm erbauten Seitenkapelle der Marienkirche zu Mils zu den 14 Nothelfern. Er setzte hiefür einen Geistlichen aus dem Bistum Breslau ein, der diese tägliche Messe in dieser Kapelle zu lesen hatte. Die Stiftung war damals mit 30 Mark Perner, zwei Kreuzer und drei halben Vierer als jährliches Entgelt dotiert. Außerdem wurde dem Geistlichen ein Haus samt Obstgarten und Holzrecht zur Verfügung gestellt. Diese Stiftung wurde 1493 von Fürstbischof Melchior von Meckau bestätigt und 1498 von Christian Möltl erweitert. Nach dem Aussterben der männlichen Linie Möltls im 16.Jahrhundert ging das Patronat an den Fürstbischof von Brixen über, der den Inhaber des Benefiziums frei bestimmen konnte. Im Verlauf der Jahrhunderte wurde das Stiftungsgut durch Zuwendungen vermehrt, so durch die Erzherzogin Juliana, den Benefizaten Josef Forcher und andere. Das ehemalige Frühmesserhaus ist das Haus Oberdorf Nr.7, dieses wurde um 1970 verkauft und dafür der Neubau Oberdorf Nr.9 errichtet, der heute noch dem Inhaber des Möltl´schen Benefiziums zur Verfügung steht. Von Bedeutung für Mils ist das Benefizium auch deshalb, weil die Benefizaten immer wieder Schulunterricht erteilten.
Reihenfolge der Frühmess-Benefiziaten:
Martin Neupaur 1492–1555
Jakob Wielandt 1589–1595
Christof Ziegler 1599
Johann Pischlag 1600
Bernhard Rubeus 1602–1608
Meinhardt 1608
Karl Hatt 1611
Johann Michael Gotardes 1613
Peter Klenker 1619
Kaspar Auer 1620
Pontius Nikolay 1624
Georg Weiss 1627
Christof Kreizer 1630
Placidus Norz 1639
Christof Wascher 1640
Leopold Feldkron 1679
Nikolaus Schiechl 1685
Josef Gartner 1686–1721
Josef Forcher 1722–1773
Benedikt Moser 1774
Alexius Schennacher 1775
Jakob Ties 1775–1811
Josef Deutschmann 1814–1837
Anton Orgler 1838–1845
Johann Glätzle 1859–1873
Gottlieb Kolb 1894
Alois Fink 1938–1949
Otto Albrecht 1950–1970
Franz Feldbacher 1971–1977
Josef Spannagl 1979–1981
Quelle: Hanspeter Tiefenthaler, Zur Pfarrgeschichte von Mils,
Diplomarbeit, Innsbruck 1984