1797
Das erste schriftlich dokumentierte Ausrücken
Im sogenannten ersten Italienfeldzug 1796/97 versuchte General Napoleon als Befehlshaber der revolutionären französischen Truppen in Italien, durch Ausschaltung der absolut regierenden Herrscherhäuser, die Ideen der Revolution in Europa zu verbreiten.
Sein Endziel war der Sieg über die größte konservative Macht Europas – Österreich. Obwohl Napoleon in Oberitalien in der Cis- alpinen Republik später einen aufgeklärten Staat begründete, konnte er die Tiroler nicht für seine Ideen begeistern.
Als er versuchte, aus der Poebene Richtung Norden vorzudringen, gelobten die 4 Tiroler Stände in Bozen am 3. Juni 1796 einen Bund mit dem heiligsten Herz-Jesu, der auch in Mils in der jährlichen Herz-Jesu-Prozession immer noch und nach der Gelöbniserneuerung im letzten Jahr, besonders hochgehalten wird.
Wieder waren es Schützen und der Landsturm, die sowohl im Süden als auch an der Nordgrenze das Land in schweren Kämpfen gegen die Eindringlinge verteidigten. Während der Wintermonate standen 6.000 Tiroler auf Grenzwache.
Als die Österreicher im März 1797 versuchten, die eingeschlossene Festung Mantua zu befreien, wurden sie von Napoleon bei Rivoli knapp südlich der Tiroler Grenze vernichtend geschlagen.
Von den 50.000 Österreichern schafften knapp die Hälfte die Flucht nach Tirol und zogen zum großen Teil Richtung Innerösterreich ab. Das Land Tirol bot 10.000 Mann auf, die sich gegen die große Übermacht der Franzosen gut behaupteten, bis es durch einen schweren Fehler des neuen österreichischen Befehlshabers General Kerpen den Franzosen möglich war, die Front nördlich von Trient zu umgehen. Kerpen zog sich mit seinen Truppen nach Sterzing zurück, während 1.000 Schützen in französische Gefangenschaft gerieten und bis nach Frankreich verschleppt wurden.
Als die Franzosen unter General Joubert am 25. März Brixen und die umliegenden Dörfer besetzten, sammelten sich 12.000 Landstürmer und Schützen in Sterzing, um gemeinsam mit 4.000 Mann der österreichischen Armee einen Dreiervorstoß gegen die Franzosen zu versuchen.
Am 27. März zogen 98 Milser unter Hauptmann Josef Schindl, Oberleutnant Karl Weinold und Unterleutnant Nikolaus Jung nach Sterzing, wo sie in den rechten Angriffsflügel eingereiht wurden.