(kave). Am Freitag. den 23. und Samstag, den 4. Juni 2000 fand eine weitere Protestaktion gegen den überbordenden Transitverkehr auf der Autobahn bei Schönberg statt. Organisiert wurde diese Aktion in bewährter Weise vom Transit-Forum Austria-Tirol. Erstmals nahm auch die Schützenkompanie Mils unter Hauptmann Hermann Pittl an einer Blockadeaktion teil.
Nach Bekanntwerden des neuerlichen Blockadetermins hat der Ausschuss der Schützenkompanie einstimmig das Ausrücken nach Schönberg beschlossen, die Genehmigung durch den Bezirk war dann nur noch Formsache. Die Schützenkompanie MILS marschierte schließlich, unter dem tosenden Beifall tausender Demonstrationsteilnehmer, gemeinsam mit den Kompanien Wilten und Zirl vom Parkplatz Europabrücke zur Lärmschutzgalerie Schönberg, wo ein ökumenischer Wortgottesdienst stattfand.
Auslöser für diesen Protest war die Tatsache, dass der im Mai 1992 zwischen Österreich und der EG unterzeichnete Transitvertrag seitens der EU offensichtlich nicht eingehalten wird. Im Jahre 1999 fuhren 1,700.000 LKW durch Tirol. Dies bedeutet eine Zunahme um 14%, im Jahre 2000 ist eine Zunahme von I I % prognostiziert. Österreich pocht nun auf die Einhaltung des Transitvertrages und droht nach dem Scheitern der Verhandlungen der EU-Verkehrsminister ganz offen mit einer Klage vor dem EU-Gerichtshof. Die Einhaltung des Transitvertrages im Jahre 2000 würde eine Verringerung der Transitfahrten um 330.000 bedeuten, so dass ab Oktober/November die Ökopunkte aufgebraucht wären und im letzten Quartal dieses Jahres kein schwerer LKW durch Tirol fahren könnte.
Quelle: Dorfblatt 9/2000