Die Musikkapelle Mils hat ihren Kapellmeister neu bestellt. Christian Schnitzer gewann die Bewerbung. Er folgt Stephan Klingler nach und hat schon viele Pläne im Kopf. 13 Frühjahrskonzerte in einer Saison. Wer das schafft, dem strömt Musik durch die Adern. „In meinem Jahr bei der Militärmusik hab‘ ich 13 Frühjahrskonzerte gespielt“, schmunzelt Christian Schnitzer. „Chrissi“, wie ihn alle nennen, hatte von Kindesbeinen an kaum eine Chance, der Musik zu entkommen. Schon Opa Emil und Papa Bernd zeigten beide auf der Klarinette vor, was möglich ist. „Wir waren immer beim Horchen und Schaun“, erinnert sich der 41-Jährige. Wir, das waren Manu Stix und eben Chrissi. Im Keller standen die Instrumente für die Tanzmusik. „Unsere Lieblingsbeschäftigung war das Experimentieren“, sagt Schnitzer.
Als er mit zehn Jahren seinen ersten Klarinettenlehrer bekam, regnete es gleich schlechte Noten. Warum? Sein Lehrer Andreas Klingler aus Rinn wollte, dass er nicht nur nach dem Gehör spielen würde, lacht Christian heute. „Ich bin ein absolut auditiver Typ.“
Dass die Musik wichtiger Teil seines Lebens werden würde, stand schon früh fest. Im Gym kamen zur Klarinette das Saxofon, Bass und E‑Bass, im Studium dann Klavier und eben das Dirigieren. Wie alle Musiker spielte der Mittelschullehrer für Musik, Englisch und politische Bildung bei zahlreichen Ensembles mit: vom Innsbrucker Symphonieorchester bis zum Klarinettenorchester Tirol. Dann kam die Zeit mit „Tirol Sound“. 2008 fanden sich vier Musiker zu den Highland Games zusammen, schrieben eigene Stücke, bekamen rasch viele Anfragen und der Erfolg ging durch die Decke. Zehn Jahre lang. Als sich die Gruppe 2018 auflöste, wollte Schnitzer erst einmal Ruhe geben. Aber: „Nix tun geht nicht“, sagte er sich und kehrte nach fünf Jahren Pause zur MK Mils zurück. Seit er knapp 13 Jahre alt war, ist er dabei. Seit Kurzem als Kapellmeister. Warum er sich der aufwändigen Bewerbung stellte und das Amt ausführen will? „Weil ich gefragt wurde“, gesteht er lachend. Er musste sich einem Gespräch stellen, eine Probe dirigieren und wurde dann vom Ausschuss und den Registerführern eindeutig als Favorit auserkoren. Jetzt freut er sich auf die Aufgabe, das Programm für das Frühjahrskonzert hat er in der Hörversion schon allen MusikantInnen zugeschickt. Die Hoffnung lebt, dass sie sich zu Proben treffen können. Neben der Kameradschaft ist ihm das konzentrierte Arbeiten wichtig. Es gehe nicht um höher, schneller, lauter, sondern um den gemeinsamen Klang für die Menschen im Ort.
Quelle: MM0122
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