150 Jahre Musikkapelle Mils bei Hall
Das Dorf stand im Zeichen eines gediegenen Festes bei hochsommerlichem Schönwetter
Beachtliche Liste prominenter Ehrengäste
MILS (TN). – Bei herrlichem Hachsommerwetter feierte unter starker Anteilnahme die Bundesmusikkapelle Mils das Fest des 150jährigen Bestandes. Nach einem Fackelzug versammelte sich die Festgemeinde im Vereinshaus. Mit den Abordnungen der Nachbarkapellen Absam, Baumkirchen, Fritzens, Wattens, Volders, Gnadenwald und Solbad Hall sowie der Salinenmusik und Schweizer Musikkameraden waren Landesverbandsobmann Hofrat Dr. Schumacher, Bezirksobmann Schnitzer und Bezirksinspektor Bucher erschienen. Kirche und Gemeinde waren durch Ortspfarrer Rudolf Wille und Bürgermeister Johann Vogelsberger mit den Gemeinderäten und Vereinsabordnungen vertreten. 35 Mann stark spielte die Jubelkapelle unter Kapellmeister Otto Ebenbicher jun. ein erlesenes Programm und gab somit dem echten Dorffest auch in der Rolle des Gefeierten das Gepräge.
Der junge Obmann Andrä Klingler, von Beruf Fabriksarbeiter, gab in der Festansprache nicht ein Lippenbekenntnis zur Tradition, sondern begründete die Notwendigkeit der Ideale einer Gemeinschaft in der Zeit der Abkehr vom überlieferten und Natürlichem. Dem zivilisatorischen Aufstieg opfern wir als Tribut unsere Kultur und unsere Eigenart. „Wir ver- massen, und große Teile des Volkes sind nicht mehr gewillt, aus innerem Trieb ein Ideal zu erfüllen“, sagte der Festredner. Daß diese Kapelle der gestellten Aufgabe, sich selbst zu freuen und anderen Freude zu machen, nachkommt, beweist die Geschichte der Kapelle. Hofrat Dr. Schumacher überbrachte Dank und Gruß des Landesverbandes und übergab als Angebinde eine neue Chronik.
Die goldene Medaille des Blasmusikverbandes erhielten Max Angerer, Alois Leichter und Karl Strickner. Von der Gemeinde, für die BM. Vogelsberger „in kerniger Rede Dank, Anerkennung und Zukunftswunsche überbrachte, wurden darüber hinaus für langjährige Mitgliedschaft Sebastian Klingler, Franz Strickner, Josef und Peter Waldner, Franz Plankensteiner und Alois Wechselberger gehrt. Alle haben mindestens 25 Jahre die von Meister Bachlechner nach alten Vorbildern entworfene Tracht — schwarzer Gupfhut, hellgrüne Joppe und schwarze Kniehose — getragen. Die dörfliche Geschlossenheit bekundeten die Redner aller Vereine. Für die alten Musiker sprach Alois Zimmermann Worte des Gedenkens und der Zukunftshoffnung. Chronist Josef Waldner beleuchtete die wechselvolle Vereinsgeschichte.
Der Sonntag brachte Tausende von Gästen ins festliche Dorf. Bei der Festmesse gedachte H.H. Pfarrer Wille der Mitarbeit im kirchlichen Leben aus Dankbarkeit und Verpflichtung. Auch die verstorbenen und gefallenen Kameraden wurden geehrt. Ein Gartenfest im Milser Eichat, das Konzert der Rettenberger Musik und eine Tanzunterhaltung gaben dem gelungenen Fest einen heiteren, zukunftsfrohen Ausklang.

