Milser Matschgerer – Kurzgeschichte

Die fol­gen­de Geschich­te der Mil­ser Matsch­ge­rer ist ein klei­ner Aus­zug aus deren Chronik.

Der wohl bes­te Beweis für das rege Fas­nachts­trei­ben in Mils seit je her ist der Alte Mil­ser Bär. Der stolz der Mil­ser wird wegen sei­ner Kopf­form auch der Och­sen­schä­del genannt. Geschnitzt wur­de er sicher schon vor mehr als 200 Jah­ren. Der Kopf wird heu­te nur mehr bei beson­de­ren Aus­rü­ckun­gen getra­gen. Um 1930 hat­ten die Mil­ser schon eine ansehn­li­che Trup­pe, wenn man die beschei­de­nen Mit­tel die­ser Zeit bedenkt. Hier ein Foto vor dem Gast­haus Tief­en­tha­ler im Unterdorf.

Milser Matschgerer – Kurzgeschichte

In den Jah­ren zwi­schen 1960 bis 1965 droh­te das Brauch­tum fast ein­zu­schla­fen. Vom Ende der 60er bis Anfang der 70er beschlos­sen ein paar jun­ge Idea­lis­ten, das Brauch­tum wie­der auf­le­ben zu las­sen. Im Jah­re 1971 gelang es erst­mals wie­der, mit den Matsch­ge­rern Auf­se­hen zu erre­gen. Die­ser Erfolg war zu einem gro­ßen Teil Hal­ler Ferdl zu zuschrei­ben. Ferdl hat näm­lich kei­ne Kos­ten gescheut, hat sich eine Affen­lar­ve schnit­zen las­sen und das dazu pas­sen­de Gewand genäht. Pittl Her­mann hat sich eine neue Hexen­lar­ve schnit­zen las­sen und zwei noch erhal­te­ne Zott­ler von frü­her wur­den auch wie­der auf­ge­putzt. Dem ers­ten Matsch­gern durch die Mil­ser Gast­häu­ser stand nichts mehr im Weg und damit wur­de der Grund­stein für die fol­gen­den Jah­re gelegt. Zuneh­men­des Selbst­ver­trau­en und eine immer stär­ker wer­den­de Trup­pe führ­te zur Ver­bes­se­rung der Figu­ren, zu exak­tem Auf­tre­ten und zu stei­gen­der Freu­de am Brauch­tum. In den ers­ten Jah­ren hat­te Josef Pittl die Grup­pe geführt, dann über­nahm nach der Fas­nacht 1977 Wal­ter Graus die­se Auf­ga­be. 1980 wur­de der ers­te Gros­se Umzug gemein­sam mit der Schüt­zen­kom­pa­nie erfolg­reich durch­ge­führt. Tau­sen­de Zuschau­er säum­ten die Stras­sen und die Ver­an­stal­tung wur­de ein gro­ßer Erfolg.

1984 wur­de dann der Ver­ein offi­zi­ell ange­mel­det. In der Zeit von 1984 bis 1990 boom­te das Brauch­tum so rich­tig und die Matsch­ge­rer erleb­ten einen rich­ti­gen Mit­glie­der – Ansturm. Ein beson­de­rer Grund für die neu ent­fach­te Eupho­rie lag wohl dar­in, dass die Mil­ser seit eini­ger Zeit sel­ber einen Lar­ven­schnit­zer hat­ten. Pittl Chris­ti­an fing 1970 mit Lar­ven­schnit­zen an und ist heu­te wohl einer der bekann­tes­ten Schnit­zer in unse­rem Umkreis. Auch das Kin­der-Matsch­gern mit den sonn­täg­li­chen Gast­haus- Auf­trit­ten wur­de in die­ser Zeit ein­ge­führt. Heu­te sind bei den Mil­ser Matsch­ge­rern 130 Erwach­se­ne und ca. 50 Kin­der, damit sind wir zu einem der größ­ten Tra­di­ti­ons­ver­ei­ne unse­res Dor­fes gewor­den. Wie schon erwähnt, fun­gier­te Pittl Pepp in den Anfän­gen als Obmann. Ihm folg­ten 26 Obmann­jah­re unse­res Graus Wal­ti, der nun­mehr seit 2003 Ehren­ob­mann ist. Seit Novem­ber 2003 wird der Ver­ein von Ried Tho­mi gelei­tet. Unser Ver­ein hat sich der Brauch­tums­pfle­ge eines der wohl schöns­ten und ein­zig­ar­tigs­ten Bräu­che des Inn­ta­les ver­schrie­ben. Wir wol­len alles, so wie wir es von der Gene­ra­ti­on vor uns über­nom­men haben, an die nächs­te Gene­ra­ti­on wei­ter­ge­ben. Damit die­ser wun­der­schö­ne Brauch nie mehr ein­schla­fen möge.

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