Kirchenchor: aus der Chronik

Der Milser Kirchenchor

Wann der Kir­chen­chor gegrün­det wur­de, läßt sich nicht mehr genau fest­stel­len. Aus der Pfarr­chro­nik geht aber her­vor, daß bereits im Jah­re 1889 dem Sän­ger­chor zu Fron­leich­nam 1 fl 05 Kr ver­gol­ten wurden.

Der ers­te nam­haft in Erin­ne­rung geblie­be­ne Chor­lei­ter und Orga­nist – frü­her meist ein und die­sel­be Per­son – war Leh­rer Cöles­tin Wink­ler (* 1860, +1933). Ihm folg­te 1925 der belieb­te und popu­lä­re Volks­schul­di­rek­tor Josef Glatzl, der auch sehr um den gesang­li­chen Nach­wuchs bemüht war. In der schwie­ri­gen Zeit des 2. Welt­krie­ges spiel­te wäh­rend sei­ner Wehr­dienst­ver­pflich­tung Frau Stef­fi Wink­ler die Orgel und spä­ter sein Sohn Pep­pi, sodaß er selbst dem Chor als Diri­gent vor­ste­hen konnte.

Frü­her wur­de bei der Bestel­lung des Schul­di­rek­tors im länd­li­chen Raum berück­sich­tigt, ob er wil­lens und fähig war, auch als Orga­nist und Chor­lei­ter tätig zu sein.

So trat 1950 Dir. Paul Amort die Nach­fol­ge an und übte in sei­ner beschei­de­nen, ver­läß­li­chen Art die­ses Amt aus. Er war jeden Sonn- und Fei­er­tag vor­mit­tags und abends beim Got­tes­dienst an sei­ner gelieb­ten Orgel anzu­tref­fen und hat viel Zeit sei­nes Pri­vat­le­bens dem Dienst in der Kir­che gewidmet.

In die­se Zeit fällt auch die Restau­rie­rung der Kir­che und der Abbau der alten Orgel. Es wur­de ein elek­tro­ni­sches Instru­ment erwor­ben, für des­sen Funk­tio­nie­ren der Orga­nist viel an Arbeits­stun­den und Geduld auf­ge­wen­det hat.

Milser Kirchenchor 1936
1. Rei­he: Schmid­lech­ner Johann, Jun­ker Ander, Leh­rer Glatzl (Chor­lei­ter und Orga­nist), Pf. Amann, Wink­ler Anton, Klin­gler Franz und Sebas­ti­an 2. Rei­he: Schindl Anna, Wink­ler Aloi­sia, Strick­ner Maria, Peer Vevi, Posch Maria, Zim­mer­mann Hed­wig, Grä­fin Kor­eth, Mair Mali und Marie, Tief­en­tha­ler Hed­wig, Schrei­ner Mari­an­ne, Wink­ler The­re­sia 3. Rei­he: Eberl Hans, Posch Alo­is, Eder Albert, Eberl Ander, Eben­bich­ler Otto, Wink­ler Franz, Lah­ar­tin­ger Johann, Leich­ter Sepp

Nach­dem Dir. Amort 1975 im Zuge sei­ner Pen­sio­nie­rung aus Mils weg­zog, war es län­ge­re Zeit nicht mög­lich, einen Chor­lei­ter aus­fin­dig zu machen, bis sich 1978 Johann Toniat­ti dazu bereit erklär­te. Um ihn beim Orga­ni­sa­to­ri­schen zu ent­las­ten, begann nun mei­ne Tätig­keit als Obfrau des Chores.

Es gelang uns dann, Georg Mar­cel als Orga­nis­ten zu gewin­nen, der auch Eigen­kom­po­si­tio­nen ein­brach­te, und – nach des­sen Tod – Nor­bert Rehm aus Hall.

Am 14. 9. 1990 ver­starb unser lie­ber Hans Toniat­ti im Alter von 66 Jah­ren. Gera­de in einer Zeit, in der die Kir­chen­mu­sik in einer tie­fen Kri­se steck­te, ist es ihm zu dan­ken, daß nicht – wie in vie­len ande­ren Orten – der Chor­ge­sang in unse­rer Kir­che ein Ende fand, son­dern erhal­ten geblie­ben ist und neue Impul­se erfah­ren hat. Wir wer­den die gemein­sa­me Zeit mit ihm nie vergessen.

Als neu­er Lei­ter über­nahm nun Chris­ti­an Wag­ner den Kir­chen­chor und übte die­se Funk­ti­on bis Mai 1992 aus. Eini­ge neue Mit­glie­der kamen dazu, und der Chor ent­wi­ckel­te sich zusehends.

Ein Dan­ke­schön gebührt allen Chor­lei­tern und Orga­nis­ten. Möge Gott ihren Ein­satz loh­nen, so auch unse­rem treu­en Sän­ger Toni Eite­rer, den wir im Okto­ber 1994 auf sei­nem letz­ten Weg beglei­ten mußten.

Heu­te haben wir zu unse­rer gro­ßen Freu­de zwei jun­ge Orgel­spie­ler: Tho­mas Kurz und Edith Krüpl, die als Orga­nis­tin dem Kir­chen­chor angehört.

Mit Sep­tem­ber 1992 hat der jun­ge Musik­stu­dent Hans­jörg Sof­ka die Lei­tung des Cho­res über­nom­men. Er ist mit viel Freu­de und Enga­ge­ment bei der Sache. Der Chor hat einen gewal­ti­gen Auf­schwung genom­men. Wir hof­fen, ihn noch lan­ge bei uns zu haben, jetzt, wo auch der Traum einer neu­en Orgel Wirk­lich­keit gewor­den ist.

Rosa Hau­ser, Obfrau (1995)

Der Milser Kirchenchor
Grup­pen­fo­to 1995

 

Der Milser Kirchenchor
Grup­pen­fo­to 2010
Der Milser Kirchenchor
Mit­glie­der 1987 (mit Jahr des Eintritts)
Der Milser Kirchenchor
Mit­glie­der 1987 (mit Jahr des Eintritts

Die Mit­glie­der 1995

Kirchenchor: aus der Chronik
Die Mit­glie­der 1995

Alt gibt den Ton an
Neue Obfrau beim Kir­chen­chor (2001)
hauser_r3(ok). Rosa Hau­ser, Bäue­rin beim Grün­eg­ger Hof, hat die Lei­tung des Mil­ser Kir­chen­cho­res in jün­ge­re Hän­de über­ge­ben. Rosa Hau­ser lei­te­te die Geschi­cke des Kir­chen­cho­res durch den lan­gen Zeit­raum von 20 Jah­ren’ als Obfrau und war schon vor­her unter der Lei­tung von Johann Gar­ber als Altis­tin Mit­glied des Cho­res. Ihr ist es zu dan­ken, dass der Chor über Sie schwie­ri­ge Zeit in den Jah­ren um 1984, als sich Aus­f­lö­sungs­er­schei­nun­gen zeig­ten, hin­weg­kam und unter den Chor­lei­tern Chris­ti­an Wag­ner und Hans­jörg Sof­ka wie­der auf­blüh­te. Höhe­punk­te in die­ser Zeit waren sicher­lich das gran dio­se Requi­em von Fer­di­nand Schu­bert mit Orches­ter­be­glei­tung, wel­ches der Mil­ser Kir­chen­chor in der Vol­de­rer Karls­kir­che zur Auf­füh­rung brach­te, und die Orgels­o­lo­mes­se von W.A.Mozart anläss­lich der Mil­ser Orgel­wei­he 1995.

Neue Obfrau des Kir­chen­cho­res ist Sophia Tief­en­tha­ler, die schon bis­her eben­falls in der Stimm­la­ge Alt beim Chor mit­sang. Ihr Orga­ni­sa­ti­ons­ta­lent hat die Mut­ter von vier Kin­dern bereits als Grün­de­rin des Sing­krei­ses „Wir Mil­ser Frau­en“ unter Beweis gestellt. Mit ihr und der musi­ka­li­schen ’Lei­te­rin des Cho­res Saskia Ker­ber ist nun eine jün­ge­re Gene­ra­ti­on im Nach­rü­cken, Orga­nis­tin des Cho­res ist Mag. Edith Krüpl, also lau­ter jun­ge Frau­en, wes­halb zu hof­fen ist, dass auch eini­ge jun­ge Män­ner sich dem Chor anschlie­ßen, inbe­son­de­re sol­che in der Stimm­la­ge Tenor!

Der Milser Kirchenchor
Mit­te: Die neue Obfrau Sophie Tief­en­tha­ler, links die neue Chor­lei­te­rin Saskia Ker­ber 2006 über­gab Sophie Tief­en­tha­ler ihre Tätig­keit als Obfrau an Ger­da Gabl

 

Der Milser Kirchenchor

Der Milser Kirchenchor
Semi­no Chor

2008 fan­den 2 Ver­an­stal­tun­gen in Koope­ra­ti­on mit dem Sän­ger Semi­no Ros­si statt. Zunächst fun­gier­te man als Hin­ter­grund­chor für einen Video­clip (s. Bild) auf Schloss Tratz­berg, dann als Begleit­chor beim Musi­kan­ten­stadl in München.

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