Nachdem Kapellmeister Pranger im letzten Jahr Kapelle und Zuhörer an die Grenzen und darüber hinaus geführt hatte, schien man doch gewisse Lehren aus der Resonanz des Konzertes 2015 gezogen zu haben und kündigte „ein abwechslungsreiches Programm von typischer Marschmusik über symphonische Blasmusik bis hin zu solistischen Darbietungen“ an.
Und da hat man Wort gehalten. Traditionelle Märsche (vom alt-österreichischen „Florentiner Marsch“ bis zum Konzertmarsch „Marsch der Medici“), sinfonische Dichtung („Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss), eine Ouvertüre („Die schöne Helena“ von J. Offenbach), ein Klassiker der zeitgenössischen, sinfonischen Blasmusik von Alfred Reed („El Camino Real“) erzeugten nicht nur Harmoniewechsel und unterschiedliche Klangflächen, sondern auch einen Eintritt in neue Gefühlswelten. Da war eben auch „etwas fürs Gemüt“ dabei, wie es eine Zuhörerin ausdrückte, die wie andere auch nicht nur zuhörte, sondern auch zurückdachte, sich erinnerte und Leerstellen füllte. Und die Kapelle zeigte dabei erneut, dass sie imstande ist, mit unterschiedlichen Klangtypen und Rhythmen umzugehen, ohne dabei Kontrolle und Präzision zu verlieren.
Dem zweit en Teil des Konzertes setzten drei Musiker solistische Glanzlichter auf – an Stücken, die unterschiedlicher nicht sein hätten können. Während Trompeter Roland Klingler das Bravoursolo des ca. 300 Jahre alten Präsentiermarsches „Der alte Dessauer“ in den Saal schmetterte, bestaunte man die Virtuosität von Matthias Legner am Vibraphon, der dieses Instrument neu positionierte und dessen jazziger und wohltemperierter Klang das Konzert in ein ungewohntes Licht rückte. Unterschiedliche Reaktionen vernahm man über die Darbietung des Saxophonisten Peter Girstmair – das Stück „Yes“ war wohl für einen Mann seines Könnens zu wenig spektakulär, sodass er noch eine Zugabe anfügte, bei der er zeigen konnte, welch unglaubliche Töne er seinem Instrument zu entlocken vermag.
Einen frenetischen Applaus erntete wieder die Jungmusik „schlag&blasstark Mils“. Was diese Gruppe unter Leitung von Sylvia Klingler zu bieten hatte, verzückte nicht nur Eltern und Verwandtschaft der jungen Musiker – „blasstark“ hat mit „blass“ nichts zu tun! Mittlerweile ist die Jugendkapelle ein fixer und wichtiger Bestandteil jedes Frühjahrkonzertes geworden.
Ein toller Konzertabend, der nicht nur die Zuhörer zufriedengestellt haben wird, auch die Musiker selbst, die die Früchte ihrer engagierten Probenarbeit (allein 10 Voll- und Teilproben im April!) ernten konnten.