Schulzeit-Erinnerungen von Franz Hauser

Erin­ne­run­gen an mei­ne Schul­zeit (1931 – 1939)

  1. und 2. Schuljahr:

Sr. Gene­ro­sa war eine gute Leh­re­rin, aber sehr streng und benütz­te den Hasel­nuss­stock, um die Schü­ler zu bestra­fen. Ich selbst kann mich nicht erin­nern, einen „Pat­zen“ bekom­men zu haben.

Die 1. und 2. Schul­stu­fe war für Mäd­chen und Buben im Mes­ner­haus unter­ge­bracht. Ein­mal war Sr. Gene­ro­sa krank, eine ande­re Schwes­ter ver­trat sie. Daheim wur­de ich nach deren Aus­se­hen befragt, ich konn­te sie nicht beschrei­ben, auf wie­der­hol­tes Fra­gen sag­te ich: „Sie hat ein zer­wu­zelts G’sicht.“ Großes

Geläch­ter bei Eltern und Gesin­de war die Folge.

  1. und 4. Schuljahr:

Bei Ober­leh­rer Glatzl im Pfarr­haus (Widum) für Mäd­chen und Buben. Ab der 5. Schul­stu­fe kamen die Mäd­chen wie­der zu Sr. Gene­ro­sa zurück. Im Win­ter war durch die dama­li­ge Dorf­stra­ße eine gute Rodel­bahn. Bei uns war schon ein hal­bes Dut­zend Kin­der in der Schu­le, wir fuh­ren mit zwei Rodeln hinunter.

Ab der 5. Schul­stu­fe wech­sel­ten eini­ge Schü­ler in die Haupt­schu­le nach Hall. Für mich lehn­te mein Vater einen Wech­sel, aus Rück­sicht auf Leh­rer Glatzl, ab.

Auch bei Ober­leh­rer Glatzl war der Tafel­stock öfter im Einsatz.

Der Unter­richt begann um 8 Uhr, vor­her hat­ten die Kin­der die hl. Mes­se zu besu­chen. Er dau­er­te für die Jün­ge­ren bis 11 Uhr, für die Grö­ße­ren bis 11.30 Uhr, der Nach­mit­tags­un­ter­richt ging von 13 Uhr bis 15.30 Uhr. Mitt­woch Nach­mit­tag hat­ten die Mäd­chen Hand­ar­beit, die Buben frei. Die Schul­wo­che hat­te 6 Tage, Sams­tag nach­mit­tags waren die Stun­den auf 15 Uhr verkürzt.

Turn­un­ter­richt wur­de erst in den spä­ten 30iger Jah­ren ein­ge­führt. Wir muss­ten nach Hall ins Gym­na­si­um gehen, da es in Mils kei­nen Turn­saal gab. 1 bis 2 mal wur­de die Turn­stun­de im Som­mer am klei­nen Pla­teau – damals noch baum­frei – ober dem Has­lach­brun­nen, abgehalten.

Noch ein per­sön­li­ches Erlebnis:

Auch ich hat­te ein­mal etwas „stock­wür­di­ges“ ange­stellt. Im Obst­gar­ten des Widum stand ein Wei­den­baum. Der Herr Leh­rer gab mir sein Taschen­mes­ser, um eine Ger­te abzu­schneiden. Ich stieg über den Zaun und nahm eine Ger­te in die Hand, er sag­te: „Nein, nicht die­se, eine ande­re“; so ging das zwei­mal, dann wur­de es mir zu fad und ich griff auf die gewünsch­te. Als ich die Ger­te brach­te, hielt mir Glatzl die lin­ke Hand, um mir in die Innen­flä­che einen Stock­hieb zu ver­ab­rei­chen. Als er zuschlug mach­te ich einen Ruck nach vor­ne und er schlug sich auf die eige­ne Hand. Er war so über­rascht, dass er auf eine Wie­der­ho­lung verzichtete.

Im Gro­ßen und Gan­zen den­ke ich posi­tiv an mei­ne Schul­zeit zurück und obwohl ich ein guter Schü­ler war, betrach­te­te ich die Schu­le doch eher als not­wen­di­ges Übel.

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