Bereits im Inntaler Steuerbuch von 1312 wird Mils als selbständige „oblei“ d.h. Gemeinde angeführt. Der Weg zu einem eigenen Gemeindewappen dauerte aber noch lange, da allgemein wenig Wert darauf gelegt wurde.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde unter dem Titel Heimatverbundenheit Interesse dafür bekundet, welches sich auch in der NS-Zeit fortsetzte. Während der 2. Amtsperiode von BM. Johann Lahartinger (1950 — 1962) fanden sich mehrere Personen, u.a. Dr. Hans Hohenegg, OL. Josef Glatzl, Alois Zimmermann, die sich um die Vergangenheit von Mils kümmerten.
Am 21.4.1952 richtete die Gemeinde offiziell an das Land Tirol das Ansuchen um Verleihung eines Gemeindewappens. Die geforderte Begründung stützte sich u.a. auf die frühe Nennung, Bedeutung als Wallfahrtsort, Sitz der Herren von Mils. Der mitgelieferte zeichnerische Vorschlag stammte von HR. Dr. Hanns von Wieser. Doch der Vorschlag wurde abgelehnt, da bereits Kundl eine Eingabe mit dem Einhorn als Zentralfigur eingereicht hatte. Darauf wurde eine neue Zeichnung angefertigt und wieder der Prüfungskommission vorgelegt. Diesmal klappte es. Der Vorschlag wurde positiv bewertet und angenommen. Die Zeit drängte, die Milser wollten unbedingt das neue Gemeindewappen zur Eröffnung der neu erbauten Volksschule präsentieren.
Am 21.4.1953 wurde das Wappen an Mils, als 34. Tiroler Gemeinde, verliehen. Die Ausfertigung des Wappenbriefes wurde dem Tiroler Landesarchiv übertragen. Der Text wurde vom Leiter des TLA HR. Dr. Hanns Bachmann verfasst, die Schrift besorgte Hr. Telftner, das Wappenbild Frl. Elsbeth Mayr, die Siegelbulle Fa. Friedrich. Das benötigte Pergament kam auf Schmuggelwegen nach Tirol. Gesamtkosten: S 373,50.
Kurzer Kommentar:
Das Einhorn — Symbol der Weisheit, Klugheit und Treue erscheint erstmals 1279 bei Rupert Milser mit seiner Gattin Adelheid als Stifter der Milser —Kapelle im Kloster Stams und wurde von mehreren Generationen als Wappentier verwendet. Ebenso von Oswald und seinem Bruder Christof. Warum Kölderer, der Hofmaler Kaiser Maximilians I., in seiner Darstellung des Hostienfrevels durch Oswald Milser ein doppeltes Schachbrettwappen dem Frevler vor die Füße stellt, wissen wir nicht (Pfarrkirche Seefeld). Es führte zu Spekulationen und Rätseln bei vielen Historikern. Der goldene Stern weist auf die Bedeutung von Mils als Wallfahrtsort hin(Herbert Zimmermann).
Die Wappen der Herren von Mils, die als Vorbilder für das heutige Wappen dienten (gemalt von Tina Zimmermann 1982):