Nach dem 1. Weltkrieg errichtete die Gemeinde Mils ihren gefallenen Kameraden ein Ehrendenkmal. Die treibenden Kräfte waren in den Reihen der Schützenkompanie zu Hause.
Mit der Ausführung wurde Johann Felder beauftragt. Er war ein sehr kunstfertiger Schmied, der in der Saline zu Hall arbeitete. Neben seiner beruflichen Tätigkeit werkte er noch in seiner Schmiede (H.Nr. 56 jetzt Schneeburgstraße 12), die sich im Garten hinter dem Wohnhaus befand.
Die Wandtafel war kleiner als heute und trug die Namen der Gefallenen des 1. Weltkrieges. Das schöne Schmiedeisenkreuz war die Zentralfigur und überragte alles nebenstehende in erhabener Form.
Felder arbeitete gratis aufgrund eines Gelöbnisses, für gesunde Heimkehr von der Front. Obwohl er krank zurückkehrte, hielt er sein Versprechen. Die volle Gesundheit erlangte er nicht mehr und starb am 2o.2.1921 48-jährig. Aus Dankbarkeit und in Anerkennung seiner Verdienste wurde sein Name auf der Ehrentafel verewigt.
Das Kriegerdenkmal wurde anfangs der 5oer Jahre vom Milser Kunstmaler Toni Tiefenthaler neu gestaltet – es mußten ja auch die Namen der im 2. Krieg gefallenen verewigt werden.
Die Schmiedearbeiten des Alois Felder sind nur noch teilweise vorhanden. Das schöne, fein gearbeitete Kreuz in der Mitte, zwei Laternen zu beiden Seiten, sowie die alles umspannende schmiedeiserne Gliederkette.
Wer den Sockel aus Hagauer Marmor anfertigte, konnte nicht eruiert werden, er trägt die Inschrift:
Zur Erinnerung an die Gefallenen
der Tiroler Freiheitskämpfe
der Weltkriege 1914 – 1918 und 1939 – 1945
R I . P .
Die Namen auf der Gedenktafel:
Winkler Johann | 1914 | Baumann Andrä | 1915 |
Eliskases Franz | 1914 | Dankl Josef | 1915 |
Mayr Franz | 1914 | Pomberger Josef | 1915 |
Pomberger Franz | 1914 | Strasser Leo | 1917 |
Mair Josef | 1914 | Posch Josef | 1918 |
Posch Alois | 1915 | Felder Alois | 1921 |
Da es zwischen obiger Namensreihe und der offiziellen Version eine Differenz gibt, wollen wir der Ordnung halber halber auch diese bringen (z.B. aus den Schlern-Schriften Nr. Zoo, Band 1, Seite 72):
Baumann Andreas | 1885 Salinenarbeiter | 1915 Ukraine |
Dankl Josef | 1878 Bauer | 1915 Galizien |
Eliskases Franz | 1888 Bauernsohn | verm. 1914 Galizien |
Mair Josef | 1886 Bahnbediensteter | verm. 1914 Grodek |
Mayr Franz | 1893 Bauernsohn | 1914 Bochnia |
Pomberger Franz | 1884 Knecht | verm. 1915 Galizien |
Pomberger Josef | 1886 Arbeiter | 1914 Przemysl |
Posch Alois | 1882 Bauer,Salzbergarbeiter | verm. 1915 Rußland |
Posch Josef | 1880 Bauer | 1919 Mils |
Straßer Andreas | 1863 Finanzwachoberaufseher | 1916 Schluderbach |
Strasser Leo | 1894 Bauernsohn | 1917 Canapomulci |
Winkler Johann | 1888 Salinenarbeiter | 1914 Lemberg |
Warum Straßer Andreas auf der Gedenktafel nicht angeführt wird, ist nicht klar. Die Eintragung im Sterbebuch V. der Pfarre Mils gibt uns auch nicht recht Auskunft.
Am 12. Juni 1916 starb auf dem Kriegsschauplatz Pentelstein, Südtirol, Andreas Straßer, K.K. Finanz Oberaufseher i.R., welcher seit 3o. Mai (welches Jahr?) bei dem Standschützenbat. Innsbruck, Kompanie Hall, diente. Er war als Freiwilliger eingerückt und wurde bei einem Gefechte von einer Granate am Kopf getroffen und im Militärfriedhof (wo ?) begraben. Geboren am 6. Juni 1863 in Wattens, zuständig nach Hall. Er hinterließ 6 unmündige Kinder, dies laut Bericht des Major Fuchs.
Quelle: Herbert Zimmermann, Kunterbuntes aus Mils, Nr.23