Firma Alpex

Innovatives Werkzeug preisgewürdigt

 

Für das Kon­zept, Bat­te­rie­wan­nen für E‑Autos in Car­bon zu fer­ti­gen, erhielt die Fir­ma Alpex in Mils einen Tiro­ler Innovationspreis.

Elek­tro-Autos sind die Zukunft, so lau­ten der­zei­ti­ge Pro­gno­sen. Die umwelt­freund­li­chen Fahr­zeu­ge kran­ken aber der­zeit noch an ihrer Reich­wei­te. Gera­de in den Ber­gen redu­zie­ren sich auf­grund der Stei­gun­gen die Lauf­zei­ten der Bat­te­rien auf weit­aus weni­ger als die ange­kün­dig­ten 600 Kilo­me­ter Fahrt. Mit die­sem Pro­blem setzt sich das Mil­ser Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men Alpex aus­ein­an­der, das sich auf Werk­zeug­sys­te­me für die Her­stel­lung von Faser­ver­bund­stoff-Bau­tei­len spe­zia­li­siert hat. Ihr Kon­zept für Bat­te­rie­wan­nen in Elek­tro­au­tos erhielt im Okto­ber den Tiro­ler Inno­va­ti­ons­preis von Wirt­schafts­kam­mer und Land Tirol in der Kate­go­rie „Kon­zep­te mit Inno­va­ti­ons­po­ten­zi­al“. „Zur Zeit sind Bat­te­rie­wan­nen für E‑Autos das meist gehyp­te Teil in der Auto­mo­bil­bran­che. Es geht dar­um, mög­lichst vie­le Spei­cher­zel­len mit­tels Bat­te­rie im Fahr­zeug zu inte­grie­ren, ohne Kom­fort und Platz zu ver­min­dern. Daher ist der Fahr­zeug­bo­den als Flä­che für die Bat­te­rie prä­de­sti­niert, der tie­fe Schwer­punkt­ver­bes­sert zugleich die Fahr­dy­na­mik. In der Regel sind die Bat­te­rie­wan­nen aus Stahl oder Alu­mi­ni­um gefer­tigt, die ein hohes Gewicht haben“, erklärt Mathis Top­möl­ler vom Alpex-Ent­wick­ler­team die Pro­blem­stel­lung. „Alpex hat gemein­sam mit der SGL Group und den Uni­ver­si­tä­ten Graz und Linz ein Kon­zept ent­wi­ckelt, um das Car­bon Sheet Mol­ding Compund Press­ver­fah­ren (C‑SMC) für die Her­stel­lung von Bat­te­rie­wan­nen zu ver­wen­den. Car­bon ist wesent­lich leich­ter und bes­ser form­bar. Meh­re­re Funk­tio­nen inte­grier­bar Mit dem Mate­ri­al kön­nen meh­re­re Funk­tio­nen in der Bat­te­rie­wan­ne inte­griert wer­den, bei­spiels­wei­se Kühl­sys­te­me, die nicht nur wäh­rend der Lade­zeit küh­len. Aber auch der Brand­schutz und die Crash­sys­te­me wer­den in dem Kon­zept inte­griert, schließ­lich darf das Bat­te­rie­sys­tem nicht beschä­digt wer­den. “ Bei dem C‑SMC wer­den in Harz getränk­te Car­bon­mat­ten in einem bestimm­ten Tem­pe­ra­tur­fens­ter in die Werk­zeug­for­men ein­ge­legt und unter Druck auf­ge­trock­net. Dabei kön­nen die Fasern noch flie­ßen, sodass sich das Mate­ri­al opti­mal in der Form ver­teilt und nach dem Trock­nen eine hohe Belas­tungs­fä­hig­keit auf­weist. Alpex kon­zi­piert und ent­wi­ckelt die Werk­zeug­mo­del­le für die Bat­te­rie­wan­nen, die SGL fer­tigt dann die Boden­tei­le für die Auto­mo­bi­le. Von der TU Graz kom­men die Inputs zur Fahr­zeug­tech­nik, erläu­tert Top­möl­ler wei­ter. „Mit die­sem Ver­fah­ren kön­nen die Bat­te­rie­wan­nen für den gan­zen Fahr­zeug­un­ter­bo­den aus­ge­legt wer­den. Damit ist weit­aus mehr Platz für die wich­ti­gen Bat­te­rie­zel­len“, so der Pro­dukt­ent­wick­ler. Bei dem Ver­fah­ren kön­ne zudem recy­cel­tes Mate­ri­al ver­wen­det wer­den. „Damit stei­gern wir die second life Balan­ce“ so Top­möl­ler. Bis das Ver­fah­ren in die Seri­en­fer­ti­gung geht, brau­chen die Ent­wick­ler noch gut andert­halb Jah­re, erklärt er wei­ter. „Die Nach­fra­ge ist aller­dings schon jetzt hoch, beson­ders aus dem asia­ti­schen Raum“, unter­streicht Top­möl­ler die Rele­vanz des Pro­jekts. Alpex hat sich auf die Werk­zeug­her­stel­lung für Kun­den, die mit Car­bon­tei­len arbei­ten, spe­zia­li­siert. Inzwi­schen liegt der Anteil der Kun­den für Auto­mo­bil und Luft­fahrt bei jeweils 45 Pro­zent, 10 Pro­zent dre­hen sich um ande­re Indus­trien wie z.B. Maschi­nen­bau oder Weltraumluftfahrt.

 

 

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